Kolumne: Müssen Influencer immer bezahlt werden?

Eine Frage, die sich so mancher stellt und sehr unterschiedlich beantwortet wird. Eine Frage, die ich gerne mit einer Gegenfrage beantworte: “möchtest du für deine Arbeit bezahlt werden?” und trotzdem mit einem klaren Nein beantworten kann. Denn müssen, tut man bekanntlich gar nichts und wenn das Thema gut passt, auch Influencer manchmal bei Kooperationen, die zu ihrem Thema passen oder wirklich einzigartigen Möglichkeiten auf ein Honorar verzichten bzw. eine andere Form der Zusammenarbeit sinnvoll ist. Hier aber liegt die Betonung wirklich auf “einzigartig” – das passiert z. B., wenn Adobe einen Fotografen und großen Influencer zum jährlichen Event einlädt und dieser dort CEO & seine persönlichen Fotografen-Stars trifft – nicht weil man jemanden zu einer nicht ganz zum Thema passenden Presseveranstaltung einlädt, ohne dem ein eigenes Programm zu schnüren. Das muss hier deutlich gesagt werden. Wer die Frage stellt, hat meistens seine eigenen Gründe: Budgets, Entscheidungen und der fehlende Mut neue Weg zu gehen. Denn, Influencer Marketing gehört richtig gemacht von Anfang an, sonst funktioniert es nicht – der ROI wird die Erwartungen nicht erreichen. Wir wollen nachhaltig, langfristig gute Beziehungen zu Menschen, welche einen Einfluss haben und neben paid und owned auch noch earned und shared Media für uns herstellen. Ja, das kostet Geld – macht man es richtig, nicht unbedingt die Welt, aber es kostet Geld. Vor allem Zeit und auf jeden Fall keine Meinung. Wenn du das Gefühl hast, bei einem Influencer die Meinung zu bezahlen, sollten alle Alarmglocken läuten: Dieser Influencer ist nämlich dann der Falsche für dein Projekt. Schließlich arbeitet man mit Influencern wegen ihrer Authentizität – jemand dessen Meinung man kaufen kann, ist nie authentisch und das spürt die Community sofort. Wenn man das bemerkt, heißt es sich wieder an die Aufgabe der Influencer Suche zu begeben. Wenn man die Kosten eines Influencers runterbricht, kommt man auf:

Produktionskosten (Zeit, Materialien, Mitarbeiter, etc.)

Reichweite/Engagement/ Tatsächliche Views (Je nach Follower / Abonnenten , etc.)

Sonstige Kosten (Reisekosten, Porto, etc.)

Je nachdem ob du owned oder paid Media buchst, sollten die Koste je nach Reichweite unterschiedlich sein. Je größer die Reichweite, desto mehr solltest du dann zahlen, wenn der Influencer die Inhalte auf seinen Kanälen publiziert. Das kann unterschiedlich gestaltet sein. Fair Play ist eine Bezahlung nach tatsächlicher Reichweite – das ist bei Youtube oft der Fall, bei anderen Medien oft anders. In Österreich gibt es da ganz eigene Regeln.

Wenn du Inhalte nach deinen Vorgaben (Zeitpläne, Formate, etc.) von jemandem produzieren lassen möchtest, welche auf deinen oder auf fremden Kanälen publiziert werden, dann sind diese zu bezahlen. Daher immer, wenn die Anforderung paid und owned Media ist, dann sollte Geld für die Arbeit fließen, die jemand leistet. Genau wie bei Workshops, Beratungsgesprächen und Co. So wie bei jedem anderen Dienstleister auch. Der Influencer hat sich das Wissen und die Erfahrung in seinem Bereich angeeignet, so wie jeder andere Freelancer auch – bei letzterem stellst du ja auch nicht infrage, ob er etwas verlangend darf – hoffentlich.

Logischerweise bei earned und shared Media. Das bedeutet alle redaktionellen Beiträge, die jemand schreibt, sollten auch welche bleiben. Dabei ist hier wichtig zu betonen, dass vor allem jene Influencer, die sich als Experten sehen oder gar B2B Influencer sind, dieses Thema als ihre Kernaufgabe sehen: Ihre Community mit informativen, interessanten Inhalten, die sonst keiner publiziert am Laufenden über ihre Themen zu halten. Ein guter Influencer ist wie ein Magnet zu einem bestimmten Thema und publiziert womögliche ihre Inhalte auch ohne, dass sie ihn bezahlen. Das heißt aber nicht, dass du nicht trotzdem das Budget brauchen wirst – schließlich gilt bei Influencer Kommunikation, dass man alle Medientypen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit, bedienen sollte. Wie jede gute Geschäftsbeziehung sollte man diese nicht allzu lang ohne Gegenleistung ausnutzen – denn sonst ist der passende Influencer weg und landet bei der Konkurrenz. Bekanntlich gibt es in bestimmten Bereichen nicht so viele zur Auswahl.

Anreisekosten, Hotel, Tickets & Co – die klassischen Ausgaben die z. B. bei Events oder bei längeren Anreisen zu übernehmen sind. Ganz egal, ob es eine bezahlte oder unbezahlte Kooperation ist, man sollte diese Kosten jedenfalls übernehmen.Auf Augenhöhe fair sein ist die halbe Miete Bei manchen Kooperationen und Anfragen hat man das Gefühl, dass das Gegenüber einen auf den Arm nehmen möchte. Als Bloggerin kenne ich es nur zu gut: Da werden 10 E-Mails hin und her geschrieben, bevor dann doch eröffnet wird, dass man kein Budget hat. Das passiert nicht nur einmal, sondern ganz schön oft und frustriert Influencer als auch Marketer – weil es einfach ungut ist. Eine offene Kommunikation auf Augenhöhe ist das wichtigste. Da darf man auch Influencern ganz direkt schreiben, was sie kosten dürfen und was man im Gegenzug erwartet, bzw. wann die Kooperation für einen nicht funktioniert hat.Ganz offen und ehrlich, so wie wir uns selbst als Menschen am besten leiden können.

10 statistische Gründe für Influencer Marketing

Influencer Marketing ist oft medial unter Beschuss. Vor allem, weil die üblen Beispiele wie Coral, das Fyre Festival  oder Influencer Fails wie Logan Paul oder Elle Darby in die Medien schaffen. Kaum Aufmerksamkeit bekommen jene Kooperationen mit Influencern, die wirklich gut funktionieren und teilweise die Erwartungen übertreffen, wie die von SAP, Dell, Pure Encapsulations, Dyson, Hilton, Starbucks & Co. Dabei gibt es unendlich viele Beispiele wie Influencer Marketing gut funktioniert und Unternehmen ihre Ziele mit einem sehr guten ROI erreichen. Und auch wenn das Beispiel in digitalen Jahren wohl aus der Steinzeit ist: wie Olympus ihr gesamtes Mediabudget in Blogger investiert haben, hat es genau aus den Gründen funktioniert, warum Influencer Marketing auch heute noch funktioniert: authentische, zielgruppengerechte Inhalte, welche Brands und Botschaften emotionalisieren und damit in den Mittelpunkt der relevanten Communitys stellen.Aber es gibt auch in der Zwischenzeit einige Zahlen zu dem Thema, die zeigen, dass Influencer Marketing nicht nur zum Marketing-Mix dazugehören, sondern auch andere Teile des Marketing-Mix übernehmen kann und das auch noch kosteneffizient

86% der Frauen nutzen Social Media für Shopping Empfehlungen – die Hälfte davon haben etwas aufgrund der Meinung eines Influencer das Produkt gekauft

80% der Befragten gaben an, dass von Influencern generierte Inhalte die gleiche oder eine bessere Leistung erbringen als von Marken erstellte Inhalte 

74% der Befragten vertrauen soziale Netzwerke bei der Kaufentscheidung

71% der Befragten geben an die Qualität der Kunden und des Traffics ist durch Influencer besser als durch andere Ressourcen

63% der Millennials vertrauen mehr auf Influencer als auf Markenwerbung

44% der Befragten sagen, dass Influencer Marketing und E-Mail Marketing die größte Kosteneffizienz haben

41% der Vermarkter haben durch die Einbeziehung von Influencern Budget für die Erstellung von Inhalten gespart

60% der befragten Vermarkter nutzen Influencer-Marketing für die Erstellung von Social Ads

28% der B2B Einkäufer geben an sich bei Entscheidungen auch von Industrie-Experten, Analysten und Influencern zu informieren ( 33% von Kollegen – 97% der B2B Einkäufer suchen relevante Inhalte auf Webseiten)Im Durchschnitt generiert jedes Unternehmen

$5,20 für jeden eingesetzten $1 in Influencer Marketing

Die Zahlen sprechen für Influencer Marketing als wichtiges Teil des Marketing-Mix, weil es viele Wege eröffnet das Marketingbudget effizienter einzusetzen. 

61% der Marketer empfinden es, als schwierig die passenden Influencer zu finden. Dabei helfen dir gerne Agenturen oder Tools wie Infludata – wenn du daran interesse hast, melde dich bei mir.

https://www.socialmediatoday.com/news/how-marketers-are-working-with-influencers-in-2020-infographic/572856/https://www.tomoson.com/blog/influencer-marketing-study/https://mediakix.com/blog/influencer-marketing-effectiveness/#gs.cwxh8whttps://digitalmarketinginstitute.com/en-us/blog/20-influencer-marketing-statistics-that-will-surprise-you