„Wie werde ich Influencer?” Diese Frage stellen sich viele. Oft gepaart mit der fälschlichen Erwartung, ein Influencer würde nur Fotos & Videos hochstellen, um dafür Geld zu bekommen. „Leicht verdientes Geld”, so glauben die, die nicht wissen, wie viel Arbeit wirklich dahinter steht. Die Wahrheit ist, dass Influencer viel Zeit in den Aufbau ihrer Accounts investieren. Teilweise braucht es Jahre bis sie mit ihren Channels Geld verdienen. So braucht der durchschnittliche YouTuber etwa zwei Jahre, um etwas Geld mit dem eigenen Channel zu verdienen. Zwei Jahre Video-Content bedeutet bei zwei Videos pro Woche, 15 Stunden Arbeit pro Video und bei einem Gehalt von 100 Euro pro Stunde, ein Investment von 31.200 Euro. Warum ich das so schreibe? Menschen, die Influencer werden wollen, müssen auf ganz schön viel verzichten, sich dem Thema mit ganzem Herzen widmen und ein hohes Unternehmerrisiko tragen, wie man anhand der Rechnung unschwer erkennen kann. Auch, wenn sie damit oft als Hobby starten, so kostet dieses doch eine Menge Zeit und Energie. Dinge, die du für den Aufbau einer Personal Brand mit einer starken Online-Präsenz auch benötigst. Was du von Influencern noch lernen kannst, beantworte ich dir in diesem Artikel.
Was ist der Unterschied zwischen einem Influencer & einer Personal Brand?
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob jemand, der eine Personal Brand hat, ein Influencer ist oder ein Influencer gleich auch eine starke Personal Brand haben muss. Das ist nicht unbedingt so. Um das genauer zu betrachten, gehen wir einen Schritt zurück und sehen uns die jeweiligen Definitionen an:
„Als Influencer (engl. to influence = beeinflussen, einwirken, prägen) werden Personen bezeichnet, die aus eigenem Antrieb Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) zu einem Themengebiet in hoher und regelmäßiger Frequenz veröffentlichen und damit eine soziale Interaktion initiieren. Dies erfolgt über internetbasierte Kommunikationskanäle wie Blogs und soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, YouTube, Snapchat oder Twitter. Influencer ragen aus der Masse der Social-Media-Nutzer heraus, da sie mit ihrer Tätigkeit hohe Reichweiten erzielen. Wenn solche Personen ausschließlich durch ihre digitale Präsenz Einfluss gewonnen haben, werden sie im engeren Sinn auch als Digital, Social oder Social Media Influencer bezeichnet.” Deges S.
Eine andere Definition besagt:
„Influencer sind kreative Individuen, die (1) regelmässig öffentlich zugängliche Inhalte produzieren, die (2) bereit sind, dabei mit Marken zusammenzuarbeiten und (3) deren Inhalte Einfluss auf das Verhalten von Followern haben.” Faltl M.
Im Gegenzug dazu wird Personal Branding unter anderem wie folgt definiert:
„Personal Branding ist der fortlaufende Prozess des Schaffens, Aufbauens und Abgrenzens durch klare Aussagen bzw. ein Bild zeichnen, wer du für andere bist.“ LOS ELLIS, 2009
Beide Formen können natürlich in das andere übergehen. Grundsätzlich sind Influencer aber stark auf Social-Media-Channel konzentriert und werden oft durch ihre Reichweite definiert. Im Personal Branding geht es vielmehr um die Definition & Abgrenzung der Person dahinter. Zudem geht es bei Personal Branding um die Positionierung als Expert:in, weil du schon ein Experte bist. Während beim Influencer Marketing die Expertise oft erst während des Channel-Wachstums aufgebaut wird. Bei Personal Branding geht es um die Sichtbarkeit innerhalb deiner Zielgruppe (das erreichst du auch mit wenigen Followern) und weniger darum, andere zu beeinflussen.
Was ist der Unterschied zu Corporate Influencern?
Eine etwas schwierigere Abgrenzung ist die Abgrenzung zu Corporate Influencern. Unter Corporate Influencern werden Mitarbeiter verstanden, welche im Konsens mit dem Unternehmen, über ihre Arbeit und das Unternehmen kommunizieren. Andere Begriffe für “Corporate Influencer”sind: Employer Advocacy oder Interne Markenbotschafter.
Nur, weil ein Mitarbeiter für ein Unternehmen oder ein Thema kommuniziert, kreiert der Mitarbeiter keine Personal Brand. Zu einer Personal Brand gehört mehr als nur die Kommunikation über ein Unternehmen/Thema und es braucht eine klare Ausgestaltung dieser. Das heißt nicht, dass es nicht sinnvoll wäre, für jeden Corporate Influencer eine Personal-Branding-Strategie zu haben, nach der kommuniziert wird.
Was hier klar zum Ausdruck kommt: Während es bei einem Influencer ganz stark um die Außenkommunikation und der Interaktion mit Followern geht, geht es beim Personal Branding vor allem auch um eine klare Definition & Strategie.
Was machen Influencer, das du für deine Personal Brand nutzen solltest?
Influencer sind Gurus in ihren Social-Media-Channels. Sie haben es durch verschiedene Methoden geschafft, online so sichtbar zu werden, dass kaum einer mehr um sie herum kommt. Starke Influencer sind zu beliebigen Themen zu finden, egal wonach du suchst. Social-Media-Plattformen schlagen den Content von Influencern automatisch ähnlichen Zielgruppen vor, nutzen deren Auftritte um ihre Retention zu steigern und erfolgreiche Werbeanzeigen zu platzieren. Sie sind unter anderem der Grund, warum Millionen Menschen auf Social-Media-Plattformen ihre Zeit verbringen und sie können die Meinungen von vielen durch ihre Inhalte beeinflussen. Außerdem verdienen sie Geld über ihre Kanäle, was auch für dich als selbstständige/r Expertin interessant sein kann. Dazu musst du dich allerdings als Personal Brand in deinem Bereich sichtbarer machen.
Du möchtest mehr Reichweite und mehr Impact haben? Dann solltest du diese 8 Dinge tun:
Konzentriere dich auf deine Nische Finde deine Nische und bleibe dabei. Viele hassen dieses “niche down” und wollen sich als “multi-passionate Entrepreneurs” breit aufstellen. Das kenne ich selbst auch. Die Wahrheit ist aber: Um als Expertin wahrgenommen zu werden, musst du dich auf eine Nische konzentrieren. Du kannst diese zu einem späteren Zeitpunkt erweitern, aber erstmal ist es essenziell, dich auf diese zu konzentrieren.
Kenne deine Zielgruppe Wenn du die Nische kennst, erkennst du auch deine Zielgruppe. Definiere sie für dich. Du musst keine Personas erstellen (wenn du keine Multimillion-Brand bist, macht das wenig Sinn), aber mache dir ganz klar, für wen du Content produzierst.
Finde Probleme & löse sie Wenn du deine Nische mit deiner entsprechenden Zielgruppe kennst, dann findest du auch sicher ihre “pain points”. Finde die Probleme und erstelle die Lösungen dafür.
Regelmäßiger Content mit Plan Der Hauptjob eines Influencers ist es, Inhalte zu erstellen und zu teilen. Influencer schaffen es, regelmäßig guten Content zu erstellen – das ist ihr Job. Du musst es nicht so oft machen, aber mache es zu deiner Routine und mit Plan. Sonst endest du über kurz oder lang im Chaos und nichts landet je online. #beentherdonethat
Kommuniziere nicht “nur”, um zu verkaufen “Salesy” Content – also Inhalte, bei denen man sofort merkt, dass es nur ums Verkaufen geht, führen zu innerem Widerstand beim Empfänger. Wie meine Lieblings-Minimalisten von “The Minimalists” sagen: „Advertisement sucks”. Ja, verkaufen ist gut, aber sei nicht wie die Frau am Marktstand, die dich verfolgt, damit du eine Kostprobe nimmst und die dir dann gleich die ganze Packung verkaufen möchte.
Netzwerke & kollaboriere mit Expert:innen / Influencern /Journalist:innen & Co Wer viele Leute kennt, kann mit vielen Leuten reden. Erweitere dein Netzwerk, lerne neue Leute (online & offline) kennen, verbinde dich mit Influencern, Journalistinnen und Expert:innen aus deinem Bereich. Erfolg liegt immer im “Gemeinsam”.
Bleibe authentisch, auch wenn es dich verunsichert Authentisch zu sein, ist nicht immer einfach. Darüber kann fast jede ein Lied singen. Vielleicht war es auch nicht immer gewollt, dass du authentisch bist. Wenn es um deine Personal-Brand geht, ist das aber das Wichtigste. Sei authentisch, auch wenn es dich verunsichert. Du bist deine Marke – also sei du selbst.
Achte auf die Daten & handle danach Das Schöne daran, wenn man online aktiv ist: Man bekommt viele Daten. Lerne diese zu lesen und handle nach dem, was sie dir sagen. Das hilft dir, deine Reichweite zu vergrößern.
Um das alles zu beherzigen, musst du dich natürlich immer wieder fortbilden. Es reicht nicht, wenn du alte Taktiken in Social-Media nutzt, wenn gerade etwas ganz anderes besser wäre, um deine Ziele zu erreichen. Influencer bilden sich ständig weiter und versuchen, das Gelernte sofort einzusetzen. Bilde dich weiter, indem du den Plattformen selbst folgst, dir einen Coach suchst oder Kurse zu dem Thema machst. Es ist nicht nur essenziell, dass du deine Nische, Zielgruppe und Community verstehen lernst, sondern auch die Plattformen, über die du versuchst sie zu erreichen. Ganz egal, ob es dabei um Instagram, LinkedIn, YouTube oder ein anderes soziales Netzwerk geht.
https://viktoriaegger.com/wp-content/uploads/2022/03/Influencer-Personal-Brand-lernen-800x533-1.jpeg533800veggerhttps://viktoriaegger.com/wp-content/uploads/2023/06/viktoria-egger-logo-schw.pngvegger2022-03-31 12:18:432023-06-23 10:05:35Was du von Influencern für dein Personal Branding lernen kannst
Wer kennt es nicht: Man möchte sein Business weiterentwickeln, die Karriereleiter empor klimmen und arbeitet wie wild, um dieses Ziel zu erreichen. Schnell sitzt man stundenlang vor dem Computer, arbeitet die Dinge ab, die man glaubt, erledigen zu müssen, fügt dabei neue To-dos hinzu und macht noch “schnell etwas dazwischen”. Und als ob man es nicht erwarten hätte können: Plötzlich ist es draußen dunkel geworden und man sollte nach Hause gehen oder im Home-Office zumindest aufhören zu arbeiten.
Sobald man die Aufmerksamkeit weg vom Computer zieht, fühlt man sich erschöpft und der Kopf raucht. Was man so gemacht hat, weiß man zwar und es ist viel, aber so richtig wahrnehmen und sich beglückwünschen, schafft man auch nicht mehr.
“Hallo Hamsterrad, hallo nicht strukturiertes Arbeiten. Hallo Prokrastination. Hallo Überforderung”
Vor allem am Anfang meiner Selbstständigkeit habe ich dieses Spiel regelmäßig gespielt. Meine tägliche To-do-Liste war so lang, dass ich nicht mehr wusste, wie ich das in einem Leben schaffen soll. (Ich habe auch immer die gesamte To-do-Liste betrachtet und war schon bei dem Anblick überfordert).
Ich habe Menschen bewundert, die mir von “Zero Inbox” erzählt (ganz ehrlich, ich habs ihnen nicht geglaubt) und die ihre To-dos geschafft haben (Hä? Wie geht das?). Nach 12 Stunden Bürozeit bin ich mit einer vollen Inbox aus dem Büro, die To-do-Liste hat mir Angst eingejagt und ich wusste nicht mal mehr, was ich alles getan hatte.
Bis ich die vom Italiener Francesco Cirillo 1987 erfundene Pomodoro-Technik für mich entdeckt habe.
Dinge, die du über dein Gehirn wissen musst
Unser Gehirn ist ein Wunder. Man kann es ja nicht anders sagen. Und wer schon mal die Grenzen des eigenen Gehirns erforschen durfte, weiß, dass es wie ein Muskel funktioniert: Wenn du deinen Arm den ganzen Tag bewegst, hast du am Abend auch einen Muskelkater. So reagiert auch unser Gehirn nach 8 Stunden Arbeit.
Wenn wir unser Gehirn ansehen, sind hauptsächlich zwei Bereiche wichtig zu verstehen:
Das limbische System. Das limbische System steuert Emotionen: Hier verarbeiten wir Stress. Und hier sitzt unsere Kampf- oder Flucht-Reaktion. Es ist dazu programmiert, Löwen zu sehen und dich vor ihnen zu retten. Es ist das System, welches dich wach bleiben lässt, wenn du schlafen möchtest, dich nervt, wenn du eher Ruhe bewahren magst und dich in Alarm versetzt, um dir das Leben zu retten.
Der präfrontale Kortex (Stirnhirn). Im präfrontalen Kortex treffen wir die rationalen Entscheidungen und können über langfristige Konsequenzen nachdenken. Dieser Teil des Gehirns reift erst in den Zwanzigern – also wenn du jemals dir Gedanken darüber gemacht hast, warum du als Teenie so emotional getrieben warst: Du konntest gar nicht anders.
Unser grundsätzliches Verhalten begründet sich mit: Trigger – Verhalten – Belohnung. Das ist eine Überlebensstrategie, die dir auch z. B. bei deiner Aufschieberitis begegnen:
Du siehst deine To-do-Liste & die vielen Fristen, beginnst E-Mails zu prüfen, manche Lieblings-to-dos zu machen, Kaffee zu trinken, die Wäsche aufzuhängen, Instagram zu scrollen und bekommst dabei die Belohnung, ohne die eigentliche Arbeit zu machen. Mist! Am Abend hast du sehr viele Dinge gemacht und fühlst dich ausgebrannt. Du hast einige Dinge gemacht, aber nicht die wichtigen. Du fühlst dich demotiviert, die Hürden zu deinem Ziel werden immer größer und deine Fristen bereiten dir schlaflose Nächte. Am nächsten Tag ist die Energie im Keller und das Ganze beginnt von vorne.
Was du hier machen musst: dein limbisches System managen. Und das geht u.a. einfach und spielerisch mit der Pomodoro Technik.
Noch etwas, was du über das Thema “Zeit” wissen solltest
Philosoph und Nobelpreisträger Henri Bergson hat in seinem Zugang verschiedene Aspekte und Dimensionen ausgemacht:
Messbare, durch den Raum geprägte Zeit
Reine Dauer, die sich weder in Zahlen ausdrücken, noch sprachlich definieren lässt.
Wie das dann im Detail aussieht, darüber kann man lange Abhandlungen schreiben.
Aber er spricht da etwas an, was ich schon vorher erwähnt habe: Unser Gehirn kommt besser mit Zeitspannen – also mit Dauer zurecht, als mit Fristen und Deadlines.
Deadlines tun uns im Kopf nicht gut, weil wir die ganze Zeit das Gefühl haben “zu spät” zu sein und damit Stress verursachen.
Auf der anderen Seite: Wenn wir z. B. Zeit als Ablauf von verschiedenen Dingen – aufstehen, duschen, frühstücken, lesen, etc. – sehen, dann ist Zeit eine Art Brücke zwischen deiner To-Do-Liste und deinen Zielen. Das macht keinen Stress, sondern lässt dich einfach Tun. Und genau dieser Funktion von Zeit bedient sich die Pomodoro-Technik. Der Fokus liegt auf der Aufgabe, nicht auf der Zeit.
Außerdem: Der so bewusste Umgang mit deiner Zeit, in dem du dich auf die folgenden 25 Minuten konzentrierst, verbessert deine Konzentration. Nach dem Motto “be in the moment”.
Bei welchen Themen kann dir die Pomodoro Technik helfen?
Bye Bye Prokrastination/ Aufschieberitis
Aufgrund deines Vorgehens bei der Pomodoro-Technik kommst du gar nicht erst auf die Idee etwas aufzuschieben. Du hast dich für dieses To-do entschieden und nach 25 Minuten hast du eine Pause.
Kann sein, dass dein Gehirn in der Zeit manchmal neue Gedanken aufpoppen lässt, um abzulenken. Ich halte es dann wie bei einer Mediation: “Hallo Gedanke, schön, dass du da bist – ich wünsche dir eine schöne Reise.” Sollte dein Gehirn dich mit Ideen bombardieren, schreibe sie auf. Ich verspreche dir, dass das mit der Zeit aufhört und du dich dann auf deine Aufgabe immer mehr konzentrieren kannst.
Deine Motivation steigern
“Ich mach das noch schnell und dann mache ich eine Pause”… und dann vergehen 5 Stunden. Wer kennt das?
Mir ist das früher oft passiert und die Pause kam nie.
Nutzt man die Pomodoro Technik, teilst du deinen Tag zwischen Tun & Pause auf. Dr Gazezely, ein Neurologe und Dr. Rosen (Psychologe) schreiben dazu in ihrem Buch “Das überforderte Gehirn: Mit Steinwerkzeug in der Hightech-Welt”: „Aus jahrzehntelanger Forschung zu “Lernen und Verhalten” wissen wir, dass je kürzer die Zeit zwischen Verstärkungen (Belohnungen) ist, desto stärker ist der Antrieb, dieses Verhalten zu vollenden und die Belohnung zu erhalten.“
Die Pomodoro-Technik ist so aufgebaut, dass du dein Gehirn trainierst für Belohnungen zu arbeiten und dabei motiviert bleibst.
Hilft dir Entscheidungen treffen
Jede Entscheidung kostet deinem Gehirn Energie. Das ist auch der Grund, warum viele Menschen Morgenroutinen habe, Oder Steve Jobs ausschließlich schwarze Pullover in seinem Schrank hatte. Wer sein Gehirn nicht belasten möchte, der versucht wenig – vorrangig repetitive – Entscheidungen treffen zu müssen. Wir müssen aber einige Entscheidungen am Tag treffen und wollen diese auch bestmöglich treffen. Um nicht Entscheidungsmüde zu werden, helfen dir regelmäßige Pausen. Zu denen dich diese Technik zwingt.
Apropos: Entscheidungsmüdigkeit ist auch das, was uns meistens zur Prokrastination führt.
Endlich Single-tasking
Es ist kein Geheimnis, dass Multitasking nicht funktioniert. Das spüren wir nicht nur selbst, sondern ist auch von der Wissenschaft bestätigt. Es kann dein Gehirn beeinträchtigen und deine Prozesse massiv verlangsamen. Studien, wie die von der Universitiy of California Irvine, haben auch gezeigt, dass wenn du bei einer Aufgabe abgelenkt wirst oder zu einer anderen switchst, dies nicht gut für dein Zeitmanagement ist. Es kostet dich im Durchschnitt 23 Minuten und 15 Sekunden, um dich wieder auf deine Aufgabe zu fokussieren.
Ciao Parkinsonsches Gesetz zum Bürokratie-Wachstum
Parkinsons Law besagt: „Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.” Das heißt, dass du so lange Zeit für eine Aufgabe benötigst, wie du sie dir nimmst. Was hilft, ist die Zeit in Zeitboxen zu teilen. Mit Pomodoros machst du das. In meiner Erfahrung ist es so, dass ich viele Aufgaben viel schneller erledige als zuvor.
Wie funktioniert die Pomodoro Technik
Das System ist sehr einfach.
Wir haben alle eine To-do-Liste, die hoffentlich auch alle Aufgaben beinhaltet, die du tun musst. Am Anfang, wenn man mit der Technik beginnt, muss man sich erst daran gewöhnen einzuschätzen, wie lange die Aufgaben dauern. Es gibt Menschen, die Aufgaben bis zur kleinsten Unteraufgabe aufdröseln und in ihr Aufgabensystem in Notion, Trello, Asana & Co eintragen. Ich habe mich in der Zwischenzeit daran gewöhnt, nur Aufgaben aufzuschreiben, die nicht repetitiv sind (also so und so schon am Plan, wie beispielsweise E-Mails) und ca. 25 min dauern. In manchen Blogposts wird empfohlen, schon bevor du mit der Technik beginnst, die Zeit, die du für eine Aufgabe benötigst, einzuschätzen. Das würde ich lassen. Aus Erfahrung ist die Einschätzung am Anfang nie richtig und man vergeudet damit Zeit – das “Prokrastionations-Monster” freut sich.
Ich habe in meinem Beitrag über “minimalistisches Arbeiten” erklärt, warum du maximal 4 Stunden am Tag konzentriert arbeiten solltest. Und, warum Pausen so wichtig sind. Aufgrund der Annahme, dass wir nicht wirklich mehr als 4 Stunden konzentriert arbeiten können, würde ich nicht mehr als vier Aufgaben pro Tag in deine heutige To-do-Liste aufnehmen. Die wichtigsten vier Aufgaben. Wenn du jetzt denkst: “Das ist zu wenig”: Du wirst dich langsam zu deiner richtigen Anzahl hinarbeiten. Vor allem, wenn du gerade startest, musst du dir etwas Zeit geben, dich daran zu gewöhnen. Um schnell Veränderungen zu bemerken, solltest du klein beginnen. So fühlt sich dein Belohnungszentrum im Hirn schneller befriedigt und du stolperst nicht über deine Aufschieberitis.
Manage dein limbisches System. Gib Pomodoro eine Chance.
Was ist eine Aufgabe? Was musst du für deine To-dos Liste beachten?
Die Pomodoro-Technik erfordert natürlich eine gute Struktur in deinen Aufgaben. Dabei solltest du auf folgende Dinge achten:
Große Projekte am besten in kleine Aufgaben aufbrechen. Wenn eine Aufgabe mehr als 4 Pomodoros benötigt, dann solltest du mehr Unteraufgaben machen, die du auch abarbeiten kannst. Dein Gehirn wird, wenn du zu lange an einem To-do arbeitest, müde. Hilf dir, das zu vermeiden, indem du schaffbare To-dos aufschreibst.
Kleine Aufgaben gehören zusammen. Alles, was weniger als ein Pomodoro braucht, solltest du als eine Aufgabe zusammenfassen. Bei mir ist das immer die Admin-Arbeit, die ich täglich erledige – von E-Mails beantworten bis tägliche Rechnungen speichern, Termine koordinieren etc.
Don’t stop – Wenn dein Pomodoro gestartet ist, musst du es bis zum Ende durchziehen. Du kannst es nicht einfach unterbrechen und etwas anderes machen. Fokussiere dich auf diese eine Aufgabe oder die Aufgaben, die du machen willst und bleib’ dran.
Wenn dir diese Idee, die Aufgaben zu unterteilen, schwierig erscheint: Probiere es mit dem, was du hast. Und das mehrere Tage. Jede neue Technik braucht Übung. Du wirst rasch ein Gefühl für die Aufgabengrößen bekommen.
Pomodoro-Technik: Schritt für Schritt
Nimm eine deiner Tagesaufgaben
Stelle einen Timer auf 25 Minuten und drehe alle möglichen Ablenkungen ab
Nach genau 25 Minuten nimmst du dir 5 Minuten Pause (nicht länger, da du sonst später zu lange brauchst, um wieder zurück in deine Aufgabe zu finden). Bleibe in der Pause nicht sitzen, schaue dir keine E-Mails an. Stehe auf, mache ein paar Bewegungen, gehe spazieren, genieße die Zeit, in der du nichts tust. Wenn du es nicht kannst, nimm dir dies als Zeit, es wieder zu lernen.
Arbeite weiter an der vorigen Aufgabe oder an einer neuen Aufgabe
Nach 4 “Pomodoros”, also 2 Stunden, machst du eine 30-minütige Pause. Am besten an der frischen Luft.
Dürfen es mehr als 25 Minuten sein?
Die Technik besagt 25 Minuten und Studien belegen, dass unsere Aufmerksamkeitsspanne maximal zwischen 20 und 45 Minuten liegt. Für den Anfang kann es Sinn machen, mit 20 Minuten zu beginnen, um dein Gehirn nicht zu überlasten.
Achte darauf, dass es du dir passt. Leute, die diese Technik schon sehr lange verwenden, verlängern die Zeit auch auf 45-Minuten-Sessions. Ich rate dir jedoch davon ab, so zu beginnen. Ich persönlich bin definitiv ein klassischer 25-Minuten-Pomodoro-Fan.
Apps & Helferleins
Den ganz normalen Smartphone-Wecker habe ich probiert, kann ich an dieser Stelle allerdings nicht empfehlen. Entweder habe ich immer vergessen, das wievielte Pomodoro ich schon habe oder den Wecker ignoriert. Ich empfehle dir auf jeden Fall eine Pomodoro-App zu verwenden. Wenn du eine Apple Watch oder Garmin Watch hast: Richte dir die App ein. In meinen Augen ist der Timer auf der Uhr die beste Methode, um die Pomodoro Technik zu nutzen. Wenn dein Arm vibriert, kannst du nämlich nicht einfach so tun, als ob du es nicht gesehen hättest.
Platzhalter: FOTO GARMIN
Es gibt aber eine Menge Apps, die dir dabei helfen die Pomodoro-Technik zu nutzen, wie z.B.
Simple Pomodoro https://www.simplepomodoro.io/
Focus Tomato – Let’s Focus now (Apps Storehttps://apps.apple.com/de/app/focus-tomato-lets-focus-now/id1471458198
Das Thema Minimalismus ist sehr populär in den letzten Jahren geworden. Die Bücher und Sendungen von Marie Kondo haben uns über die Corona-Zeit begleitet und viele von uns haben sich von einer Menge Dinge und Krimskrams befreit. Ich selbst auch – regelmäßig und bin immer wieder erstaunt, wie viel Zeug noch immer da ist, obwohl ich nicht gerne shoppe.
Während Marie Kondos Minimalismus sich auf die Frage “macht es dir Freude” reduziert (und das ist sehr effizient), so definiert das Duo The Minimalists den Minimalismus mit “sehr wenige Dinge haben und wenig Platz einnehmen”. Für mich selbst sehe ich Minimalismus so, dass man wirklich am Ende nur das besitzt, was man auch nutzt und benötigt. Es begründet in meinen Augen damit nicht nur eine Kultur des “wenig Habens”, sondern auch, dass wir als Gesellschaft dorthin zurückgehen, worin wir gut sind und was uns vom Kapitalismus entfernt Ich bin keine Anti-Kapitalistin, ich glaube, man muss das System allerdings wieder vermenschlichen)
Minimalismus ist für mich u.a der Weg zu einer Sharing-Economy, die es uns ermöglicht nicht nur miteinander wieder mehr zu kommunizieren, uns mehr als Mit-Menschen zu erfahren, sondern außerdem unseren Einfluss auf die Umwelt stark verändern kann. An dem Tag, wo wir (wieder) verstehen, dass nicht jeder ein Auto, einen Hammer, einen Mäher, etc. braucht und merken, dass unser Selbstwert nicht von diesen Dingen abhängt, werden wir einen großen Shift machen – dessen bin ich überzeugt.
Aber warum eigentlich minimalistisch arbeiten?
“Busy bee” – so habe ich mich auch viele Jahre am liebsten gesehen. 12 Stunden im Büro, abends noch netzwerken, am nächsten Tag wieder um 7 Uhr am Computer sitzen und durcharbeiten. Meine Mutter nennt es liebevoll “roboti roboti”.
Was einige Jahre gut ging, ist mir irgendwann auf den Kopf gefallen und hat die Frage aufgeworfen: “Was mache ich da eigentlich?”.
Den ganzen Tag beschäftigt zu sein, verhindert Kreativität und ist nicht nachhaltig umsetzbar. Langfristig verlieren wir unsere Kreativität und den Überblick in unserer Arbeit, aber auch in unserem Leben.
Wenn wir das Gehirn zwingen, sich ständig auf Details zu fokussieren, wird die rechte Gehirnhälfte aktiviert und die linke komplett abgeschottet. Sodass wir den Blick für das große Ganze verlieren. Dieses “in der rechten Gehirnhälfte verharren” verursacht in uns noch mehr Stress, weil wir ständig von einer wichtigen Deadline zur nächsten springen. Unser Kopf ist ständig alarmiert und unser Körper mit dazu – the road to burn-Out.
Nicht ohne Grund haben sich Menschen wie Einstein, Steve Jobs, Bill Gates & Co auch bewusst Zeiten eingeplant, in denen sie der Ruhe Platz machen. Das wirkt sich massiv auf unser Denken und unsere Kreativität aus.
Wer jeden Tag meditiert, merkt nach spätestens 3 Wochen, dass sich seine Kreativität massiv verändert. “In der Ruhe liegt die Kraft” ist zwar ein furchtbar langweiliger Kalenderspruch, aber er ist auch wahr. (Und weil ich einen für mich etwas verstörenden Artikel darüber gelesen habe: Nein, meditieren heißt nicht, die Gedanken wegzudrücken, sondern die Gedanken anzusehen und vorbeiziehen zu lassen. Alles andere macht nur mehr Stress. Du sollst nicht “Nicht-denken”, du sollst deine Gedanken “kontemplieren*” und lernen nicht auf sie sofort zu re-agieren.)
Wer jetzt, wie ich, innerlich aufgeben mag, weil sie sich denkt “Wie soll das alles gehen? “ Es geht nicht darum, ständig in Ruhe zu leben – man benötigt auch Aufregung & Action im Leben. Es geht darum, dass die Ruhe immer wieder als Ort aufgesucht werden soll, um dem Gehirn Raum zu geben und deine linke Gehirnhälfte aktiv werden zu lassen.
Minimalistischer Arbeitsplatz
Wer nach Marie Kondos System bei sich Zuhause ausgemistet hat, weiß es schon: es tut so gut! So ist es auch am Arbeitsplatz. Alles was nicht nutzt, inspiriert oder dich nur ablenkt, solltest du einfach entfernen. Dein Arbeitsplatz soll dir Spaß machen und dich nicht einengen oder dir das Gefühl geben, ständig an etwas anderes denken zu müssen.
Ich persönlich liebe es ganz clean. Pflanzen dürfen natürlich nicht fehlen.
Natürlich sieht es während des Tages auch mal chaotisch aus, aber ich bemühe mich den Schreibtisch immer clean zu halten, um möglichst fokussiert zu bleiben.
Minimalistische Arbeitsprozesse
Es gibt nicht für alles eine App,du brauchst definitiv nicht jedes Tool und musst nicht überall präsent sein. Nur weil das Internet ständig beschäftigt ist, musst du es nicht auch.
Du benötigst wahrscheinlich eine Menge der Apps, Abos, Accounts, die du hast, gar nicht. Auch wirst du die vielen Newsletter, die du bekommst, nicht benötigen ( außer meinen natürlich – hier gleich mal Werbung – Scherz beiseite, aber wenn du dich nicht abmelden möchtest, nutze doch Feedly oder ::::::::, um dich nicht überrollen zu lassen.)
Du musst nicht überall sein, du musst den Likes, den Followern und Co. nicht zu viel Bedeutung geben. Du kannst einfach dort sein, wo du sein möchtest. Über das Device, dass du sein möchtest. Ich z.B. habe Twitter auf meinem Smartphone gelöscht und nutze es wenn dann nur am Computer über Franz (gutes Tool ;)).
Und ja, du kannst natürlich auch die Tools nutzen, die für dich die richtigen sind. Du musst auch nicht alles ausprobieren (so wie ich) und du musst dir auch nicht so viel Arbeit mit neuen Tools machen.
Ich kann hier Notion nur empfehlen. Es kann so gut wie alles und kostet so gut wie nichts. Was die beste Überleitung zum nächsten Thema ist.
Minimalistische Finanzen
Das bedeutet nicht, dass du auf Geld verzichten, mittellos werden oder nun Hunger leiden sollst.
Minimalismus in Zusammenhang mit Finanzen bedeutet, mit deinem Geld bewusst umzugehen.
Minimalistisch zu leben führt nicht unbedingt dazu weniger Geld auszugeben. Es bedeutet, sich die eigenen Ausgaben bewusster zu machen. Das kann dazu führen, dass du mehr in neue Erfahrungen investierst, als in Kleidung. Oder dich dafür entscheidest, eine Ausbildung zu machen, statt um die Welt zu reisen (oder beides gleichzeitig zu machen, mit wenig Gepäck 😉 )
Auch Tools & Software, die ich bezahle aber nicht nutze und die vielleicht gar nicht so notwendig sind, zählen für mich dazu. Schaue dir genau an, wo dein Geld hingeht.
Beim bewussten Umgang mit Finanzen geht es natürlich auch um die Frage, wie du dein Geld clever investiert. Wenn du dich mit deinen Finanzen auseinandersetzt, auch mit Sparplänen, Investments etc., wirst du schnell zur Entscheidung gelangen, dich über die Unternehmen, in die du investiert, genauer zu informieren.
Und womöglich wird dich der Prozess zur Entscheidung führen, ob du ganz oder einen Teil deines Investments auch in nachhaltige Produkte investierst, usw.
Bewusst mit meinen Finanzen umzugehen, erlebe ich als sehr befreiend.
Kürzer Arbeiten & Pausen machen
Die schon vorher erwähnte “busy Bee” hat oft ein Problem: Sie definiert ihren Selbstwert über die Arbeit. Das habe ich auch viele Jahre gemacht und wahrscheinlich mache ich es noch immer, wenn ich mal wieder unachtsam bin und mir die Zeit davonrennt.
Das Problem ist nicht, dass man lange arbeitet. Das Problem ist eher, womit man seine Zeit verbringt oder wie man seinen Arbeitsalltag mit To-Do’s zumüllt, die man gar nicht schaffen kann oder irgendwann gar nicht mehr schaffen will. Letzteres erkennt man dann auch vor lauter Arbeit gar nicht mehr.
Studien belegen, dass wir maximal 4 Stunden am Tag konzentriert arbeiten können. Menschen wie Charles Darwin, Charles Dickens, Henri Poincaré und Ingmar Bergman stellen für uns Menschen dar, die “Superhumans” sein müssen. Die Wahrheit ist, dass wenn man sich ihre Tagespläne ansieht, sie tatsächlichmaximal ein paar Stunden fokussiert arbeiteten. Den Rest ihrer Zeit haben sie geschlafen, sind auf Berge gegangen, haben sich mit Freunden getroffen, haben ihren Garten gepflegt, usw. Du hast sicher schon mal den Spruch von Ericsson gehört “Du brauchst 10.000 Stunden Übung, um Weltklasse zu werden”.
Was mir hier wichtig ist zu ergänzen:
Du brauchst bewusste Pausen und du benötigst guten Schlaf. Laut dem Buch von Alex Soojung.Pang wird man weltklasse in etwas nach: 10.0000 Stunden Übung, 12.5000 bewussten Pausen und 30.000 Stunden Schlaf. Also es dauert seine Zeit – Statt nun in die Hustle-Culture zu kippen (allein diese Wort!) solltest du während du das alles machst, lieber das Leben genießen.
Was ich damit sagen will: Es bringt nichts, wenn du einfach drauflos anreitest und nur busy-bee bist, um Exzellenz zu erlangen. Aus diesem Grund: Gehe dein Tempo, übe, raste, mache das, was du liebst.
Du fragst dich gerade, wie das in deinem Beruf gehen soll? Das habe ich auch mal und ich implementiere immer wieder neue Dinge. Seit längerem habe ich meinen Arbeitsalltag jedoch komplett verändert.
So setze ich es um
Ich nutze die Pomodoro-Technik und arbeite max. 4 Stunden konzentriert am Tag – immer vormittags, weil es gut zu meinem Tagesablauf passt
Den Rest des Tages nutze ich für Content oder Recherche
Ich achte extrem auf meinen derzeitigen geistigen Zustand (an manchen Tagen gehts einfach nicht so gut) und plane meine Aufgaben um, wenn es sein muss
Meine To-do-Liste hat maximal 4 To-dos am Tag, die ich wirklich machen muss
Arbeit ist wichtig und wer eine erfüllende Arbeit hat, ist wirklich schwer im Vorteil. Lass dich aber von der Arbeit nicht auffressen, manche Arbeit ist einfach nur Arbeit und vor allem: Don’t take the road zu Hustlenation.
Als jemand, der am Burn-out nur mit viel Mühe vorbeigeschlittert ist, kann ich sagen: Es zahlt sich schon das Vorbeischlittern nicht aus.
Mache mehr Platz in deinem Leben für “Leerzeiten”, in denen du einfach deine Gedanken schweifen lässt. Raste, mache Dinge, die dein Herz nähren und nimm dir Zeit zu reflektieren.
Das wird deinem Gehirn ermöglichen, dir viele Antworten auf deine Fragen zu geben, dir dabei helfen den Überblick nicht zu verlieren und dein Blick und Herz weit zu öffnen, sodass du die Abzweigungen auf deinem Weg nicht übersehen kannst.
00veggerhttps://viktoriaegger.com/wp-content/uploads/2023/06/viktoria-egger-logo-schw.pngvegger2022-03-18 10:29:122023-06-23 10:03:07Minimalismus bei der Arbeit – mehr Fokus auf das wesentliche
Für deine solide Online-Marketing-Strategie solltest du auch immer die Social Media Trends im Auge behalten.
Allein im letzten Jahr hat sich eine Menge getan: Der Handel mit NFTs, die Ankündigung von Metas eigenem Metaverse. Ganz zu schweigen von den Höchstwerten, die Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether verzeichnet haben. Dies alles zeigt uns schon jetzt, wohin die Reise wahrscheinlich gehen wird: Web 3.0. An das Tempo müssen wir uns, bzw. ich – nur noch gewöhnen.
Im Social-Media-Marketing hat sich einiges getan. Die einfachen Status-Updates mit Kurzsätzen sind längst vorbei (ich vermisse sie) – heute sind es Videos mit Mehrwert, der Verkauf von Produkten und die wachsenden digitalen Communitys, welche die sozialen Netzwerke rocken.
Die Trends, die ich hier aufzeige, sind für Digitalistas nicht neu. Neu ist die Geschwindigkeit, mit er sie daherkommen und die Unsicherheit, die sich mit sich bringen: Kommen sie? Wie kommen sie? Und was kann das für die Zukunft bedeuten?
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber um das Gefühl in einem Bild zu verpacken: Ich balanciere stehend auf einem Sitzball, der immer wieder wegbrechen möchte. Dabei schwinge ich den Hula-Hoop-Reifen der Informations-Strom, während ich mich mit dem Smartphone filme, um meiner Community von Neuigkeiten zu erzählen. Gleichzeitig halte ich auch noch meinen Laptop – Live-Querformat & so 😉
Es macht aber trotzdem Spaß sich mit diesen neuen Dingen zu befassen und noch mehr sich auf die Suche zu begeben, wie man diese Trends und Neuerungen für das eigene Business nutzen kann.
Mentale Gesundheit – der Alltag & die Vorbereitung auf Web 3.0
Wer aufmerksam im Netz nach neuen Influencern, Unternehmen und Themen Ausschau hält, hat es sicher schon gesehen: Die Themen “Mindset” und “Mental Health”, genauso wie “digital Detox”, werden immer größer.
Es scheint, als ob die ständige Reizüberflutung, Vergleiche und die Berieselung über soziale Netzwerke einen schwerwiegenden Impact auf unsere Gesellschaft haben.
,,Der Vergleich der eigenen Person und Lebenswelt mit den optimierten und teilweise geschönten Selbstdarstellungen anderer Nutzer kann das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen und zu Niedergeschlagenheit und gedrückter Stimmung führen.” (AOK.de)
Sogar jene, die sich aktiv in sozialen Netzwerken als Creators beteiligen und damit ihren Lebensunterhalt verdienen, kommen an ihre Grenzen. Während Creators ihre Karriere anfänglich aus Lust an der Kreativität und an Ausdrucksmöglichkeiten starten, führt die Belohnungssucht nach Views /Likes / Abonnenten oft dazu, dass sie langfristig nur noch dem Algorithmus dienen. Es wird das produziert, was viele Klicks bekommt und weniger das, was sie wirklich ausmacht.
Das Ergebnis: die mentale Gesundheit leidet – es kommt sogar zu Depressionen, Burn-out und anderen Erkrankungen.
Warum ich das hier als Trend anführe?
Wir müssen uns als Gesellschaft aktiv überlegen, wo die Präventionsarbeit hier ansetzen muss, damit wir nicht alle Opfer werden. Die Künstliche Intelligenz wird immer besser, die personalisierten Angebote immer genauer und Augmented Reality als auch Virtual Reality werden uns versuchen, aus der Realität weg zu ziehen. Wir müssen lernen, die Technologie wieder für uns zu nutzen und uns nicht benutzen zu lassen, als auch standhaft den eigenen Weg zu gehen.
In meinen Augen ist hier der Ansatz bereits in der Schule zu setzen, um ein frühes Bewusstsein zu schaffen. Diese Aufgabe des Staates sollte darin liegen, Mechanismen wie DSGVO & Co. zu setzen, um den komplett gläsernen und damit manipulierbaren Kunden nachhaltig zu schützen.Gleichzeitig ist es an uns als Gesellschaft diese Mechanismen einzufordern, selbst zu lernen und vorzuleben.
Die Frage ist, ob unsere Politiker, Einflussnehmer, etc. die Trends, die jeder sieht, auch sehen und mit welchem Ziel sie handeln werden.
Web 3.0 – Dezentralisierung: Metaverse, NFTs & eigene Communitys
Bevor es um diese Buzzwords geht, hier eine kurze und einfache Erklärung, was Web 3.0 ist:
Web 1.0 war das Internet, in dem wir statische Webseiten erschafft haben, mit Frames und Tabellen, um bestimmte Elemente an ihren Platz zu bringen.
Web 2.0 ist das Web der Dialoge, in dem technologische Server miteinander sprechen. Es gibt Blogs, Podcasts, Tags, Rss-Feeds, soziale Netzwerke & Co.
Das Web 3.0 ist dezentral in Datenbanken aufgebaut. Unter anderem gehört das semantische Web, welches Wörter versteht und nicht an Keywords gebunden ist, dazu.
Es macht künstliche Intelligenz wirklich intelligent, indem es Informationen, wie Menschen unterscheiden und verarbeiten kann.
3D-Design kann überall genutzt werden und wird schnell verarbeitet, die Konnektivität der Information ist schneller und jeder Service ist gleichzeitig überall verwendbar. Du kannst hier auf Menschen individuell eingehen.
Augmented Reality & Virtuelle Welten
Das “Metaversum” ist spätestens seit der Umfirmierung von Facebook Inc. zu Meta Platforms, Inc für alle ein Begriff. Das Metaverse ist eine virtuelle Welt – eine sogenannte digitale Parallelwelt – in dem sich der Mensch in einer digitalen Form präsentiert.
Während Meta auf die Zukunft einer virtuellen Welt und ihre Oculus-Brillen setzt, ist Apple eher der Meinung, dass sich Augmented Reality durchsetzen wird.
Augmented Reality kennen wir alle aus Pokémon Go, TikTok-Filtern, Ikea-Katalogen, etc. : durch die (Smartphone-)Kamera sieht man auf etwas Reales und bekommt einen Mehrwert eingeblendet.
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NFTs – The Hype is real and a scam, oder doch nicht?
(Anmerkung: Ein wahnsinnig forderndes Thema und ich muss sagen, ich habe mir hier noch keine endgültige Meinung gebildet und bin mir auch nicht sicher, ob ich alles richtig verstehe, aber es ist spannend.)
NFT (non fungible Token”) ist “ein kryptografisch eindeutiger, unteilbarer, unersetzbarer und überprüfbarer Token, der einen bestimmten Gegenstand, sei er digital oder physisch, in einer Blockchain (öffentliche, verteilte Datenbank) repräsentiert.“(Wikipedia) Sie können nur einen Eigentümer haben und werden derzeit durch die Blockchain Ethereum gesichert. Heißt aber nicht, dass man das nicht auf jeder Blockchain sicher könnte.
Was bedeutet das: Du kannst in der Blockchain etwas eindeutig zuweisen, ohne dass etwas ohne der Token kopiert / vervielfacht, etc. werden kann. Um sich das analog vorzustellen, zu können ein Beispiel aus unserem Alltag das ähnlich ist: Wenn du eine Wohnung oder ein Haus kaufst, holst du dir einen Grundbuchauszug, in dem die ganze Historie drinnen steht. Ohne diesen Eintrag kann man bei uns nichts kaufen und nichts verkaufen – was dort steht, ist rechtlich bindend. So wäre auch ein NFT.
Nur, dass dieser “Auszug” global wäre und du nicht nur Grundstücke hinterlegen kannst, sondern jegliches Recht. Letzteres ist aber nicht ganz so klar. Denn die rechtliche Grundlage für diese Idee gibt es eigentlich nicht. Und eigentlich, wenn man sich etwas mehr mit NFTs beschäftigt, kann auch jeder das verlinkte Gut kopieren. (Mehr dazu in einem anderen Beitrag). Ein anderes Beispiel: Bisher konntest du ein MP3-File einfach kopieren. Mit NFT geht das theoretisch nicht mehr. (Nicht weinen! Es geht trotzdem – schließlich muss man sich ja Dateien herunterladen, aber jemand anderer kann es ohne den Zugang nicht. Also so ganz ausgeklügelt ist das anscheinend noch nicht.)
Thoretisch nützlich wären NFTs z. B. bei Verträgen, Banktransaktionen, Urkunden, Personendaten, usw. Also allem, was primär korrumpiert werden kann und verhindert werden muss. Wenn du z. B. eine Immobilie in Hawaii kaufst und diese Immobilie in einem NFT eingebunden ist, so ist dir (theoretisch) sicher, dass nur du die Immobilie innehast und nicht 10 Verkäufe gemacht werden. So zumindest die Theorie. Denn in Wahrheit ist NFT derzeit einer der gefährlichsten Assets die du haben kannst. Es wird auch gerne mal “gestohlen” und ist auf der Blockchain gar nicht so sicher, wie man uns alle glauben machen mag.
Berühmt sind NFTs durch das “minten” (ja das heißt so) von Kunst geworden. Der Hype hat mit dem Verkauf von der Sammlung von Beeples beim bekannten Auktionshaus Christies begonnen. Danach kamen die Cryptopunks und Bored Ape Yacht Club (BAYC). Bei diversen Recherchen hat sich das allerdings alles so dargestellt, dass Leute, die schon investiert sind oder auch Menschen die NFTs “minten”, oft die NFTs kaufen um das Thema zu treiben, Preise steigen zu lassen, etc. Hallo Kapitalismus 😉
Aufgrund der unfassbaren Investments in die Metaverse und Blockchain von diversen großen Playern (Facebook, Google, Amazon & Co) ist das alles wahrscheinlich gekommen, um zu wachsen. Wenn es so ist, wird es unsere Internetnutzung “revolutionieren”. Ob zum guten oder schlechten, wird sich zeigen. Es bleibt zu hoffen, dass die Politik diese Entwicklung auch wachsam beobachtet. (Web2.0 und die Implikation in die Gesellschaften wurde ja verschlafen, aber geben wir ihnen noch mal eine Chance). Derzeit kann ich nur jedem abraten, hier zu investieren. Außer du liebst es im Casino zu spielen und bist bereit für deinen Gewinn andere in dieses System zu ziehen.
(Ein kritischer Beitrag von mir zu dem Thema kommt in einigen Wochen – Du kannst dir aber auch dieses Video erst mal ansehen)
Eigene Communitys
Nehmen wir an, die Dezentralisierung, wie sie gerade gezeichnet wird oder in einer anderen Form kommt wirklich. Dezentralisierung bedeutet auch, dass du das Internet neu denken musst. Im Grunde bedeutet es, dass du das Web nicht mehr betrittst und dich überall anmelden musst. Sondern du dich im Web 3.0 bewegst und dabei gewollt deine vorhandenen Daten teilst. So oder so ähnlich wird wahrscheinlich die Metaverse funktionieren.
Jetzt meldest du dich bei einer Community an, entscheidest deine Daten zu teilen und musst dir Passwörter merken. Im Web 3.0 gehst du quasi (virtuell oder auch nicht) in das Netzwerk hinein und weist dich gleich aus, bist angemeldet und teilst das, was du freigibst. Man könnte sich das so vorstellen wie, wenn du dich jetzt mit Facebook überall anmeldest und bestimmte Daten schon mit verschiedenen Seiten teilst. Nur dass du in Zukunft nicht bloß diese teilst, sondern sie womöglich auch zeitbegrenzt teilst ohne dich z. B. abmelden zu müssen. So meine Vorstellung. Auch werden wahrscheinlihc nur bestimmte Menschen zu einigen Welten Zugang haben, vielleicht acuh das ganze mit NFTs gekoppelt sein wie z.B. bei Veefriends.
Wie das am Ende aussieht, wissen wir nicht. Was ganz klar ist: Die Plattformen werden ihren Teil dazu tun, um in der Metaverse ein lukratives Geschäftsmodell zu finden.
Aufgrund dieses Umstandes ist es wahrscheinlich jetzt wichtiger denn je, dass du eigene Communitys schaffst. Was ich damit meine: Gruppen in Facebook, LinkedIn & Co würde ich derzeit keine mehr aufbauen, sondern nur mehr eigene Communitys, mit den Menschen, die mit dir und deinen Themen zu tun haben wollen. Und ich würde anfangen, Daten zu sammeln, um bei einem Systemwechsel auch wirklich mit deinen Fans umziehen zu können. Denn was es dann genau wird, wissen wir ja nicht – was aber dein Asset in virtuellen Welten immer sein werden, sind deine Kontakte und Fans.
Das ist meine bescheidene Einschätzung.
Video- Formate – Kurz, Live, Lang
Dass Bewegtbild immer wichtiger wird, ist keine Neuigkeit. Was neuer ist, ist die Kürze der Videos.
Durch TikTok haben wir uns an die 60 Sekunden langen Videos gewöhnt. Während vor ein paar Jahren nur Tanzvideos zu sehen waren, kommen auch auf diese Plattformen immer mehr qualitativ hochwertige Inhalte. Nach dem Motto: “In der Kürze liegt die Würze”. So können auch Expert:innen Reichweite generieren und Influencer-Status erlangen. Ein anschauliches Beispiel ist “Herr Anwalt” auf TikTok. Das kurze Format wurde aber auch auf Instagram mit Reels, auf Pinterest mit Idea-Pins und auf YouTube mit Shorts übernommen.
Snackable Content ist Priorität Nummer 1, aber Long Content ist nicht out.
YouTube hat schon einige Neuerungen für 2022 angekündigt, die Plattform für Werber und Creators noch attraktiver machen wird. Meta Inc. hat wiederum gerade frisch Instagram Reels auch auf Facebook gelauncht.
Tools wie “Remix” werden immer mehr User dazu animieren, User generated Content zu generieren.
Last but not least: Live-Formate.
Live-Shopping, Live-Talks, Live-Erklärungen – wer etwas auf der Streaming-Plattform Twitch unterwegs ist, kennt schon einige mögliche Content Formate, die in Zukunft auch in anderen Kanälen auftauchen werden und vielleicht damit auch für dich relevant sein können.
Ein Video über verschiedene Video Formate auf Instagram findest du hier
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube. Mehr erfahren
Wenn ich den Begriff sage, können sich viele was darunter vorstellen, aber vielleicht nicht ganz die Größe dieses Begriffs wahrnehmen. Deswegen an dieser Stelle eine kurze Definition:
“Die Creator Economy besteht aus über 50 Millionen unabhängigen Content Creators, Kuratoren und Community-Erstellern – darunter Social-Media-Influencer, Blogger und Videofilmer, sowie die Software- und Finanztools, die entwickelt wurden, um ihnen bei Wachstum und Monetarisierung zu helfen.” (euronews)
Creators verstehen Online-Kommunikation, haben große Communitys und können Themen so zusammenstellen, dass sie jeder versteht. Sie sind außerdem jene, die soziale Netzwerke wirklich betreiben: Instagram. TikTok & Co leben von den kostenlosen Inhalten, die Creators erstellen und von den Werbeeinschaltungen, die sie zwischen diesen Inhalten schalten können. Aus diesem resultierte auch die Influencer Marketing Economy aus der Creators eine eigene Marke aufbauen konnten. Und jetzt werden aus diesen Communities und Möglichkeiten Unternehmen gemacht.
Creators sind die neuen Gründer und so stark mit ihren Zielgruppen verbunden, dass sie keine Studien für neue Produkte machen müssen, sondern direkt erfahren, was ihre Community braucht. Insgesamt kann man diese Trends in diesem Bereich sehen:
Creators ziehen ihre Fans raus aus Social Media – zu ihren eigenen Communitys, Webseiten und Apps (was auch mit der oben genannten Dezentralisierung zu tun haben könnte und mit der Reaktion von Social Media Plattformen, indem sie neue Monetarisierungsmöglichkeiten für Creators anbieten)
Creators, die Gründer:innen werden – sie bilden Teams, erstellen ihre Produkte, investieren in Start-Ups
Creators werden als Medium stärker wahrgenommen – weil Menschen lieber mit Menschen interagieren als mit gesichtslosen Medien
Creators finden plattformunabhängige Monetarisierungsmöglichkeiten, z.B. über Nfts
Its getting big.
Social Commerce & Social Selling
Durch die Pandemie sind die Online-Verkäufe rasant gestiegen. Dabei haben wir wohl alle gemerkt, dass der Bruch zwischen den Systemen in der Handhabe recht unangenehm sein kann. Wer z.B. auf Facebook oder Instagram aktiv ist, kann das Shopsystem verbinden. Trotzdem ist es in Europa zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, die gesamte Customer Journey bis zum Kaufprozess in der App abzuwickeln.
Das wird sich womöglich ändern. In den USA ist es , soweit mir bekannt, schon möglich, im sozialen Netzwerk den gesamten Kaufprozess umzusetzen. Laut Statista wird erwartet, dass die Verkäufe über Social Media Plattformen sich zwischen 2021 und 2027 mehr als vervierfachen bzw. auf 604,5 Milliarden US-Dollar steigen werden.
Ein zweites Thema, welches wir viel sehen werden: Live Shopping. Wer – wie ich- gerne um 2 Uhr morgens Shopping-TV ansieht, wenn sie mal nicht schlafen kannoder auch bei Alibaba bei den Lives hängen bleibt: Du hast ein E-Commerce Shop? Einfach ausprobieren.
Influencer Marketing ist schon längst erwachsen – Hello LinkedIn Influencer
Influencer Marketing im B2C ist nicht mehr wegzudenken und super wichtig geworden für alle Brands. Dass Mikro-Influencer, mit denen die Community sich besser identifizieren können am wichtigsten sind, ist kein Geheimnis mehr, auch wenn man das erst jetzt in sehr vielen “Trends Listen” liest. (gähn)
Ich habe schon oft darüber geschrieben, wie wichtig die Wahl der Influencer ist und dass es das Schwierigste im Influencer Marketing ist, die richtigen Influencer zu finden.
Und jetzt wird es noch schwieriger: B2B Influencer on the rise. Davon gibt es schon einige, aber zumeist sind es eher jene, die wir gerne als “Stars” titulieren. So richtige Creators, die im B2B-Bereich tätig sind, gibt es noch wenige. Dank der Pandemie und der Vermischung von Privatem und Beruflichen im Homeoffice hat vor allem LinkedIn an Bedeutung gewonnen und so auch die Creators in der Plattform.
Personal Branding auf LinkedIn zahlte ich nicht nur für die Karriere aus, sondern bietet auch neue Möglichkeiten im B2B sein Netzwerk zu erweitern, Geschäftspartner zu finden und die Reputation als Meinungsbildner zu stärken.
B2B-Influencer-Marketing ist mehr als Employer Branding und bietet eindeutig viel mehr Möglichkeiten.
Und wenn du andere Trends wie die Creator Economy, NFTs, Community denkst, dann kannst du auch für dich als Unternehmer:in / Experten/Experte etwas herausholen.
Voice
Tippst du noch oder sprichst du schon? Ich gehöre zu jenen, die fast nur mehr diktieren. E-Mails, Blogposts, Nachrichten, Handy abheben, Suchen. Ganz egal. Mit meiner Stimme versuche ich alles zu mobilisieren, was nur geht, während ich meine Hände nur dann einsetze, wenn es sein muss. Das gilt natürlich nicht, wenn ich so lange Beiträge schreibe wie diesen.
Themen wie Sprachsteuerung, Voice-Commerce, Voice Search, Telefon Bots, sprechende Webseiten, Benachrichtigungen, usw. Alles, was die Usability besser und schneller macht, ist wichtig.
Authentizität & Transparenz
Nichts Neues oder doch?
Das Wort „Authentizität“ fällt im Zusammenhang mit Influencern und Content Creators so ungefähr alle 30 Sekunden. Aber wie sieht es bei Unternehmen aus und vor allem: Was bedeutet es, als ein Unternehmen/ eine Marke authentisch zu sein?
In meinen Augen bedeutet es vor allem Transparenz. Unternehmen wie Patagonia oder andere Unternehmen, die bei bcorporations (https://www.bcorporation.net/) mitmachen, zeigen es vor. Diese muss mit bedachten Schritten gemacht werden und vor allem mit Demut gegenüber den Kunden. Eine Praxis, die dem einen oder andere Unternehmen schwerfallen könnte. Eine Möglichkeit, um es etwas persönlicher zu machen, wäre es durch starke Personal Brands von Führungskräften, Eigentümern & Co zu kommunizieren. Menschen, die emotional erklären, wie sie versuchen zum Ziel zu kommen, die Fehler darstellen, die Wins feiern, usw. sind einfach glaubwürdiger als jede gesichtslose Marke.
No Filter Feed
Ein Trend, den ich persönlich nicht jeden Tag nachvollziehen kann, wenn ich in den Spiegel sehe. Aber oft: keine Filter. Wir wünschen uns wieder mehr Realität, weniger Fake – wie das mit Web 3.0 zusammengeht ist noch eine Frage, aber der Trend zeigt: Wir zeigen uns wie wir sind, ohne Filter und ohne dass wir uns ständig wie Superwoman- & Superman-Gehabe positionieren.
Das Gehabe ist in Zukunft den Werbe-Geldwinkern auf Youtube vorbehalten 😉
Corporate Social Responsibility – Haltung zeigen
2020 haben viele Unternehmen Position gegen Rassismus genommen und versprochen, dem Thema Raum zu geben und zu lernen. 2022 sollten diese Versprechen eingelöst werden. Über Inklusion und Diversität zu sprechen, Wörter und Position zu beziehen zu gesellschaftlichen Themen, als auch danach zu handeln, ist gekommen um zu bleiben. Das ist kein Trend, sondern gesellschaftlicher Wandel. Nichts, was von der Checkliste gestrichen werden kann, weil man es ja “jetzt mal umgesetzt hat”, sondern ein Thema zu dem Unternehmen und Personen in Zukunft sensibilisiert bleiben, aus Fehlern lernen müssen und die Zukunft verändern, mitgestalten können.
Die House of Yas Studie https://houseofyas.de/studie/ hat Gen Z befragt: Dort würden 41,6 Prozent auf jeden Fall und 39,6 Prozent eher Produkte von Unternehmen kaufen, die sich zu gesellschaftspolitischen Themen klar positionieren. Es geht um Themen wie:
Rassismus
Tierschutz
Klimawandel
Chancengleichheit
Körperliche Gesundheit
Arbeitsrecht
Bildung
Psychische Gesundheit
Sexismus
Immigration
Religiöse Rechte
Wer keine Haltung zeigt oder schweigt, wird auch wahrgenommen – als jenes Unternehmen, welches sich enthalten kann.
In einer Gesellschaft, die so viel “kommuniziert wird” und kommuniziert wie noch nie, muss man sich allerdings die Frage stellen, ob “nichts sagen” nicht falsch verstanden werden kann , bzw. so interpretiert wird. Auf der anderen Seite fällt mir dazu ein sehr treffendes Zitat von Stephen Hawking ein:
“Die größten menschlichen Errungenschaften sind durch Kommunikation zustande gekommen – die schlimmsten Fehler, weil nicht miteinander geredet wurde.”
Stephen Hawking
Es geht vor allem um den Dialog – vom Unternehmen und von den Nutzern /Fans.
So, das sind meine Social Media Trends 2022. Natürlich gibt es mehr. Es gibt vor allem viele Trends, die womöglich während des Jahres sich noch verändern oder dazukommen werden. Ich werde versuchen, die Liste zu ergänzen und auf dem neuesten Stand zu halten.
https://viktoriaegger.com/wp-content/uploads/2023/06/Social-Media-Trends-2022-800x533.jpg533800veggerhttps://viktoriaegger.com/wp-content/uploads/2023/06/viktoria-egger-logo-schw.pngvegger2022-03-09 14:03:032023-06-23 09:57:54Social Media Trends 2022, die du für deine Online-Präsenz nutzen solltest