Nachdem wir gemeinsam mit unserem balinesischen Guide Gede die Insel erkundet hatten und die Abreise von Viki immer näher rückte wollten wir noch einmal so richtig chillen. Also fragten wir unseren einheimischen Fahrer wo er denn Urlaub machen würde – wo er hinfahren würde wenn er und seine Familie einmal ein paar ruhige Tage verbringen möchten.

Aus unseren Gesprächen wussten wir schon, dass Gede Bali bzw. die kleineren Nachbarinseln noch nie verlassen hat und wir erhofften uns einen Insidertipp für Vikis letzte Woche auf Bali.Nach längerem Überlegen und nachdem wir Gede klarmachen konnte, dass wir keine Tipps für große Hotelanlagen oder Ressorts wollen, fiel im schließlich Nusa Lembongan ein. Während unseres Aufenthaltes in Lovina machten wir uns über diese kleine Insel im Südosten von Bali schlau und buchten für den nächsten Tage Überfahrt und Quartier.


Es war ein wahrhafter Glücksgriff – diese winzige Insel mit 3000 Einwohnern ist zum Glück für uns über die Jahre des Bali-Booms ein Geheimtipp geblieben und blieb von Touristen bisher weitestgehend verschont. Nach großen Hotelanlagen sucht man vergebens – es gibt aber trotzdem eine gute Infrastruktur mit netten kleinen Bungalows, Bars und Beachclubs und auch hungrig bleibt man auf Lembongan sicherlich nicht.

Wenn man auf Bali schon von der Ausgeglichenheit und Zufriedenheit der Einheimischen überrascht ist – so erlebt man auf dieser Insel noch einmal eine andere Dimension von Langsam. Man kann gar nicht anders als sich innerhalb kürzester Zeit an dieses Tempo anzupassen und unser Tagesablauf schaute ungefähr so aus: ausschlafen – aufstehen – frisches Obst zum Frühstück – Ausflug/Erkundungstour mit dem Roller – frischgepresster Obstsaft zur Erfrischung – Suche nach einem idyllischen Strand – baden – sonnen – baden – lesen – schlafen – baden – Suche nach einer Bar am Strand zum Abendessen – essen – frisches Obst zur Nachspeise – Cocktails – schlafen … so richtig anstrengend 😉


So ganz nebenbei bietet Lembongan mit seinen Nachbarinseln Nusa Penida und Nusa Ceningan einige der spektakulärsten Tauchplätze der ganzen Region. Nachdem Viki ihre Angst vor dem ersten Schnuppertauchen überwunden hatte, verhinderte leider eine Verkühlung ihre ersten Unterwasser-Erlebnisse.


Ich für meinen Teil habe mich dann gleich einmal unters Wasser verabschiedet und war dort bis zu meiner Abreise auch die meiste Zeit. Die Erlebnisse während meiner Tauchgänge waren einfach nur unbeschreiblich schön – so hatte ich nur meinen ersten Drift-Dive (Tauchgang bei starker Strömung) sondern sah auch noch meinen ersten Hai (und danach gleich noch etliche mehr), unzählige Mantarochen und als Krönung auch noch einen MolaMola (Mondfisch).
Ich kann euch sagen, dass ich die Hai als wunderbar friedliche Lebewesen kennenlernen durfte – die Rochen durch ihre majestätischen Bewegungen faszinierten und mich der der MolaMola sprachlos werden ließ –er wirkte wie ein Dinosaurier, ein Fisch aus der Uhrzeit, der gerade mal aus den Untiefen des Meeres nach oben schaut um zu kontrollieren ob die Menschen noch immer nichts dazu gelernt haben – nämlich den verantwortungsvollen Umgang mit unserer Natur.Wenn man sich die meiste Zeit mit Tauchern, Meeresbiologen und Naturbegeisterten verbringt, nimmt man sich zum Glück auch die Zeit sich seiner selbst und der Welt in der man lebt bewusst zu werden.



Und wenn man dann auf dieser winzig kleinen Insel auch noch den naiven und unbedarften Umgang der Einheimischen mit all den Gütern aus der industrialisierten westlichen Welt um dem daraus entstehenden Müll sieht, wird man auch ein wenig traurig. Während eines so wunderschönen und unvergesslichen Urlaubes müssen auch ein paar ernsthafte Gedanken Platz haben – und die Überlegungen und das neue Bewusstsein sind vielleicht das wichtigste Mitbringsel so eines Urlaubs.