Im Zuge meiner Beratungen höre ich öfter, dass Creators und Influencer gerade bei der ersten Kooperations- oder Auftrags-Anfrage häufig das Problem haben, die richtigen Preise zu definieren. Dabei ist die richtige Preissetzung ein entscheidender Faktor, wenn man mit seinem Creator Business langfristig erfolgreich sein will und damit auch Geld verdienen möchte. Wie du das am besten machst und welche Faktoren du berücksichtigen solltest, findest du in diesem Beitrag.

Wie legt man als Content Creator seine Preise fest? Was musst du in deiner Preiskalkulation berücksichtigen?

Zunächst einmal solltest du dir bewusst machen, dass deine Preise nicht nur von deinem eigenen Aufwand abhängen. Vielmehr spielen auch Faktoren wie Reichweite, Engagement-Rate und Branche eine wichtige Rolle bei der Preisbildung. Um herauszufinden, welche Preise in deiner Branche üblich sind, empfiehlt es sich daher immer einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen. Wie viel verlangen andere Influencer oder Creators mit ähnlicher Reichweite für vergleichbare Leistungen? Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten: Nicht alle Influencer haben dieselben Zielgruppen oder bieten dieselben Dienstleistungen an – deshalb sollten die Vergleichspreise stets kritisch hinterfragt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Festlegung von Preisen ist das eigene Selbstbewusstsein. Es kann schwierig sein, den eigenen Wert richtig einzuschätzen und dementsprechend angemessene Honorare zu fordern. Doch gerade hier gilt: Wer seine Arbeit wertschätzt und selbstbewusst auftritt, wird auch entsprechende Entlohnung erhalten.

Neben diesen generellen Überlegungen gibt es noch einige konkrete Faktoren, die in jede Kalkulation einfließen sollten:

 

Woraus setzen sich konkret meine Preise zusammen?

  1. Arbeitsaufwand

Wie viel Zeit benötigt man für eine bestimmte Aufgabe (z.B. Erstellung eines Instagram-Posts)? Welche Vorarbeit muss geleistet werden?

Grundsätzlich gibt es mehrerer Möglichkeiten, seine Preise, als Creator / Influencer festzulegen:

  1. Stundenpreise – Abrechnung nach Zeitaufwand
  2. Fixpreise für Pakete
  3. Grundpreis + variable leistungsabhängige Bezahlung

In meinen Augen ist die Variante 2 oder 3 die, für die du dich entscheiden solltest. Wenn du deine Preise nach Aufwand verrechnest, arbeitest du nicht als Solopreneurin und kannst nur deine knappe Zeit verrechnen. Deine Zeit ist endlich und so auch dein Umsatz.

Mit Paketen oder variablen Anteilen deiner Preisgestaltung, ist das anders. Wie lang du für etwas benötigst, ist da zweitrangig. Wichtiger ist bei dieser Preisfestlegung, wie viel Erfahrung du mitbringst, wie viel deine Arbeit wert ist und was für ein Vorteil du deinem Kunden durch deine Arbeit verschaffst.

Trotzdem macht es auch hier Sinn über einen Stundensatz auf eine Zahl zu kommen. Dein Stundensatz ist dabei individuell zu berechnen. Dabei gibt es zwei Wege, die du gehen solltest:

Was musst du mindestens verdienen?

Hier geht es um eine einfache Rechnung. Wie viel Zeit steht dir zur Verfügung im Jahr, welchen Nettogehalt möchtest du dir auszahlen und welche Kosten trägst du? Um dir hier klar zu werden, gibt es einen einfachen Rechner der Wirtschaftskammer Österreich . So bekommst du eine Idee, was du auf jeden Fall im Jahr verdienen musst. Auch wenn alles sehr knapp berechnest, wirst du auf einen Stundensatz von mindesten €55 (+ Erfahrung + mehr Nettogehalt) kommen.

Was werden in deiner Branche für Stundensätze aufgerufen.

Jede Branche und jede Expertin hat andere Stundensätze. Je nach Erfahrung und Wissen kann dein Stundensatz variieren. Siehe dir an, was deine Konkurrenz verlangt. Das hilft dir, deinen eigenen Stundensatz zu definieren.

Stelle dir Fragen wie:

  • Was ist meine Arbeit wert?
  • Was ist meine Arbeit für den Kunden wert?
  • Wie viel möchte ich gerne monatlich verdienen?
  • Wie viele Kooperationen benötige ich dafür?
  • Wie viel wäre ich bereit, für meine Arbeit zu bezahlen?
  • Welcher Aufwand ist mit meiner Arbeit verbunden? (z.B.: Muss ist vielleicht irgendwo hinfahren, um Fotos zu machen?)

Sobald du da eine erste Zahl hast, kannst du daran anknüpfen. Wenn du deine Content Creation gut überwachst oder z. B. mit der Pomodoro Technik arbeitest, weißt du, wie lange du für deine Inhalte benötigts. Aber Achtung: Nur weil du noch nicht viel Erfahrung hast und deswegen für z.B. ein 10. Minuten Talking Head YouTube Video 10 Stunden benötigst, solltest du dann nicht 10 Stunden ansetzen – das wird keiner bezahlen. Überlege dir, wie schnell du die Sachen machen kannst, sobald du optimiert arbeiten kannst. In meinem Fall sind das z.B. für ein 10 Minuten YouTube Video inklusive allem zwischen 3 und 4 Stunden.

 

2. Leistungsabhängige Komponenten: Wie viele Menschen erreichst du mit deinen Inhalten?

Reichweite

Auf diesem Grundpreis fügst du dann unter anderem den Preis deiner Reichweite hinzu. Je nachdem entweder eine potenzielle Reichweite (also die Anzahl deiner Follower) oder die tatsächliche Reichweite, die du nach X Tagen erreicht hast. Letzteres gehört zu der leistungsabhängigen Bezahlung.

Du kannst z.B. auch mit einem klassischen TKP (Tausend Kontakt Preis) Beispiel für TKP:

  • Instagram €25
  • YouTube €45
  • E-Mail Kontakte €100

Interaktionsrate / Engagement: Wie viele Menschen interagieren mit dem Content?

Eine Möglichkeit ist ach statt einer Reichweite ein Preis pro Engagement z u definieren. Diese Kennzahl wird zwar meistens vom Unternehmen genutzt, um Influencer zu vergleichen, aber es könnte auch eine Möglichkeit sein, um deine Preise zu definieren und damit eine variable Komponente in deine Preisgestaltung einzubringen. Je mehr Engagement (Likes, Shares, Speicherungen) ein Post hat, desto mehr Geld bekommst du. Das ist eine vielversprechende Möglichkeit deinem Kunden zu zeigen, dass du auch wirklich alles dazu machen wirst, dass dein Inhalt von möglichst vielen Menschen gesehen wird und für diese relevant ist. CPE Preise sind laut verschiedenen Statistiken zwischen €0,25 – €2 – du kannst dir bei deiner Engagement-Rate ausrechnen, wie viel du mit diesem Preismodell verdienen kannst. Je weniger Follower und enger die Zielgruppe, desto höher ist der Preis, und die Engagement-Rate.

 

3. Nutzungsrechte: In welchem Umfang darf das Unternehmen dein erstelltes Material nutzen? Nur einmalig oder unbegrenzt?

Erstellst du Inhalte für ein Unternehmen ist die, Frage wie sie diese noch zusätzlich nutzen wollen und wie lange sie diese Inhalte nutzen möchten. Diese Kosten solltest du auf jeden Fall mitbedenken und nachfragen. Ein Beispiel, wie du Nutzungsrechte errechnen kannst, findest du hier: Rechner Z.B. schlägt der Rechner vor für ein Foto, welches auf Social Media für ein Jahr genutzt wird, €600 zu verlangen als Nutzungsrechte. Für die weltweite Nutzung €1.500. Wie viel du verlangst, setzt du selbst fest.

 

4. Exklusivität: Wird erwartet, dass du dich exklusive an das Unternehmen bindest oder darfst du weiterhin für andere Auftraggeber arbeiten?

Sollst du über eine Software berichten und dann die Konkurrenz nicht erwähnen? Sollst du längere Zeit auf deinen Kanälen nur dieses Produkt zeigen und kein konkurrierendes Produkt präsentieren? Dann möchte das Unternehmen ein Exklusivrecht. Das solltest dir genau überlegen und wenn du es machen möchtest auch natürlich abgelegten lassen. Wie viel das kostet, musst du entscheiden und hängt ab, wie attraktiv du als Creator / Influencer für die Branche bist. Je nachdem kann das ein Aufschlag von 50%, 100% , 200% oder mehr bedeuten. Wichtig ist, dass du dich gleich stellst, als ob du eben den anderen Anfragen der Konkurrenz auch zusagen würdest und dir kein Geschäft flöten geht.

 

5. Zielgruppe: Wie relevant ist deine Zielgruppe für das Unternehmen? Je spezifischer und passender, desto höher kann dein Preis ausfallen.

Je besser du deine Zielgruppe erreichst, desto mehr kannst du auch verlangen. Vor allem, wenn du eine Zielgruppe erreichst, die normalerweise schwierig für Unternehmen anzusprechen ist, kannst du um einiges mehr verlangen als andere. So kannst du mehr verlangen, wenn z.B. wenn du aufgrund deiner Inhalte Ärzte gut erreichen kannst oder Selbstständige, als wenn deine Zielgruppe einige weniger kaufkräftige Bohemians sind. Lerne deine Zielgruppe gut kennen, um sie für deine Kunden auch wirklich gezielt zu erreichen, und schnelle Ergebnisse liefern zu können.

 

6. Affiliate-Links: Bekomme Geld, wenn du etwas verkaufst oder ein Ziel erreichst

Ein Teil deiner Bezahlung kannst du natürlich auch mit Affiliate-Links ausmachen. Vor allem, wenn die Produkte im höheren Preissegment sind oder das Produkt perfekt für deine Zielgruppe passt, kann sich das gut auszahlen. Ich habe Affiliate-Partnerschaften, bei denen ich zwischen €25-€800 pro Conversion verdienen und das funktioniert, wenn man die richtige Zielgruppe anspricht, richtig gut. Wichtig ist aber hier, dass dir klar ist, ob deine Zielgruppe das Produkt auch wirklich benötigt.

Wenn all diese Faktoren berücksichtigt werden, steht einer erfolgreichen Preissetzung nichts mehr im Weg. Wichtig ist jedoch auch hier immer eine gewisse Flexibilität – je nach Projekt und Kunde können die Preise variieren. Doch mit der richtigen Strategie wird es dir gelingen, langfristig erfolgreich zu sein und angemessene Honorare zu erzielen.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass du wahrscheinlich dich am Anfang an diese Sache herantasten wirst müssen. Je nach Medium und Content-Art wirst du verschiedene Preise erzielen können. Probiere es einfach aus. Lasse dich aber nie von einem Unternehmen preislich unter Druck setzen und vor allem verkaufe dich nicht unter Wert. Es mag schon sein, dass es jemanden gibt, der die Dinge billiger anbietet, allerdings ergibt es keinen Sinn deswegen die eigene Preisfindung über Bord zu werfen.

Bleibe dir treu.

 

Beispiel einer möglichen Preisgestaltung (je nach Branche & Zielgruppe ist der Preis natürlich höher – soll nur einen Einblick geben)

 

Noch was: Klare Regeln bei Rabatten

Besonders bei bekannten Unternehmen neigen wir als Selbstständige dazu, Rabatte und Vergünstigungen auf ihre Dienstleistungen anzubieten, damit diese mit ihren zusammenarbeiten. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, vergünstigte Angebote zu machen, wenn man selbst gerne mit ihnen zusammenarbeiten möchte. Auch bei einer langfristigen Zusammenarbeit ist es üblich, die Kosten zu senken, da es sich hier um einen Dauerauftrag handelt, da man davon auch selbst profitiert.

Trotzdem solltest du dir klare Regeln aufstellen, wie du mit Rabatten umgehst und wie du diese verteilst. Ansonsten kann es passieren, dass du deine Rabatte willkürlich wählst und am Ende nicht das verlangst, was du eigentlich möchtest.

Wichtig: Weise in deinen Angeboten und Rechnungen die Rabatte immer aus. Ganz egal, ob es Freunde sind oder man unbedingt mit jemandem arbeiten möchte. Deinem gegenüber soll immer klar sein auf was du verzichtet hast und wie deine üblichen Preise sind.

 

Anpassen, anpassen, anpassen

Nicht jeder Creator kann vom ersten Tag an 500 € für einen Blogbeitrag verlangen. Genauso wie jemand, der seit Jahren erfolgreich auf Instagram ist, einen Post für 50 € mehr teilt. Deshalb ist es wichtig, dich regelmäßig zu reflektieren, ob sich deine Preise vielleicht geändert haben und du sie anpassen musst. Das kann eine Erhöhung sein, aber genauso gut auch mal eine Preisnivellierung nach unten werden oder gar eine Veränderung bei deinen angebotenen Leistungen. Bleib dran und passe deine Preise immer wieder an.

Du entscheidest, was deine Arbeit wert ist.

Hast du Fragen zu diesem Thema? Hinterlasse einfach ein Kommentar!

Im Zuge meiner Beratungen höre ich öfter, dass Creators und Influencer gerade bei der ersten Kooperations- oder Auftrags-Anfrage häufig das Problem haben, die richtigen Preise zu definieren. Dabei ist die richtige Preissetzung ein entscheidender Faktor, wenn man mit seinem Creator Business langfristig erfolgreich sein will und damit auch Geld verdienen möchte. Wie du das am besten machst und welche Faktoren du berücksichtigen solltest, findest du in diesem Beitrag.

Wie legt man als Content Creator seine Preise fest? Was musst du in deiner Preiskalkulation berücksichtigen?

Zunächst einmal solltest du dir bewusst machen, dass deine Preise nicht nur von deinem eigenen Aufwand abhängen. Vielmehr spielen auch Faktoren wie Reichweite, Engagement-Rate und Branche eine wichtige Rolle bei der Preisbildung. Um herauszufinden, welche Preise in deiner Branche üblich sind, empfiehlt es sich daher immer einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen. Wie viel verlangen andere Influencer oder Creators mit ähnlicher Reichweite für vergleichbare Leistungen? Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten: Nicht alle Influencer haben dieselben Zielgruppen oder bieten dieselben Dienstleistungen an – deshalb sollten die Vergleichspreise stets kritisch hinterfragt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Festlegung von Preisen ist das eigene Selbstbewusstsein. Es kann schwierig sein, den eigenen Wert richtig einzuschätzen und dementsprechend angemessene Honorare zu fordern. Doch gerade hier gilt: Wer seine Arbeit wertschätzt und selbstbewusst auftritt, wird auch entsprechende Entlohnung erhalten.

Neben diesen generellen Überlegungen gibt es noch einige konkrete Faktoren, die in jede Kalkulation einfließen sollten:

 

Woraus setzen sich konkret meine Preise zusammen?

  1. Arbeitsaufwand

Wie viel Zeit benötigt man für eine bestimmte Aufgabe (z.B. Erstellung eines Instagram-Posts)? Welche Vorarbeit muss geleistet werden?

Grundsätzlich gibt es mehrerer Möglichkeiten, seine Preise, als Creator / Influencer festzulegen:

  1. Stundenpreise – Abrechnung nach Zeitaufwand
  2. Fixpreise für Pakete
  3. Grundpreis + variable leistungsabhängige Bezahlung

In meinen Augen ist die Variante 2 oder 3 die, für die du dich entscheiden solltest. Wenn du deine Preise nach Aufwand verrechnest, arbeitest du nicht als Solopreneurin und kannst nur deine knappe Zeit verrechnen. Deine Zeit ist endlich und so auch dein Umsatz.

Mit Paketen oder variablen Anteilen deiner Preisgestaltung, ist das anders. Wie lang du für etwas benötigst, ist da zweitrangig. Wichtiger ist bei dieser Preisfestlegung, wie viel Erfahrung du mitbringst, wie viel deine Arbeit wert ist und was für ein Vorteil du deinem Kunden durch deine Arbeit verschaffst.

Trotzdem macht es auch hier Sinn über einen Stundensatz auf eine Zahl zu kommen. Dein Stundensatz ist dabei individuell zu berechnen. Dabei gibt es zwei Wege, die du gehen solltest:

Was musst du mindestens verdienen?

Hier geht es um eine einfache Rechnung. Wie viel Zeit steht dir zur Verfügung im Jahr, welchen Nettogehalt möchtest du dir auszahlen und welche Kosten trägst du? Um dir hier klar zu werden, gibt es einen einfachen Rechner der Wirtschaftskammer Österreich . So bekommst du eine Idee, was du auf jeden Fall im Jahr verdienen musst. Auch wenn alles sehr knapp berechnest, wirst du auf einen Stundensatz von mindesten €55 (+ Erfahrung + mehr Nettogehalt) kommen.

Was werden in deiner Branche für Stundensätze aufgerufen.

Jede Branche und jede Expertin hat andere Stundensätze. Je nach Erfahrung und Wissen kann dein Stundensatz variieren. Siehe dir an, was deine Konkurrenz verlangt. Das hilft dir, deinen eigenen Stundensatz zu definieren.

Stelle dir Fragen wie:

  • Was ist meine Arbeit wert?
  • Was ist meine Arbeit für den Kunden wert?
  • Wie viel möchte ich gerne monatlich verdienen?
  • Wie viele Kooperationen benötige ich dafür?
  • Wie viel wäre ich bereit, für meine Arbeit zu bezahlen?
  • Welcher Aufwand ist mit meiner Arbeit verbunden? (z.B.: Muss ist vielleicht irgendwo hinfahren, um Fotos zu machen?)

Sobald du da eine erste Zahl hast, kannst du daran anknüpfen. Wenn du deine Content Creation gut überwachst oder z. B. mit der Pomodoro Technik arbeitest, weißt du, wie lange du für deine Inhalte benötigts. Aber Achtung: Nur weil du noch nicht viel Erfahrung hast und deswegen für z.B. ein 10. Minuten Talking Head YouTube Video 10 Stunden benötigst, solltest du dann nicht 10 Stunden ansetzen – das wird keiner bezahlen. Überlege dir, wie schnell du die Sachen machen kannst, sobald du optimiert arbeiten kannst. In meinem Fall sind das z.B. für ein 10 Minuten YouTube Video inklusive allem zwischen 3 und 4 Stunden.

 

2. Leistungsabhängige Komponenten: Wie viele Menschen erreichst du mit deinen Inhalten?

Reichweite

Auf diesem Grundpreis fügst du dann unter anderem den Preis deiner Reichweite hinzu. Je nachdem entweder eine potenzielle Reichweite (also die Anzahl deiner Follower) oder die tatsächliche Reichweite, die du nach X Tagen erreicht hast. Letzteres gehört zu der leistungsabhängigen Bezahlung.

Du kannst z.B. auch mit einem klassischen TKP (Tausend Kontakt Preis) Beispiel für TKP:

  • Instagram €25
  • YouTube €45
  • E-Mail Kontakte €100

Interaktionsrate / Engagement: Wie viele Menschen interagieren mit dem Content?

Eine Möglichkeit ist ach statt einer Reichweite ein Preis pro Engagement z u definieren. Diese Kennzahl wird zwar meistens vom Unternehmen genutzt, um Influencer zu vergleichen, aber es könnte auch eine Möglichkeit sein, um deine Preise zu definieren und damit eine variable Komponente in deine Preisgestaltung einzubringen. Je mehr Engagement (Likes, Shares, Speicherungen) ein Post hat, desto mehr Geld bekommst du. Das ist eine vielversprechende Möglichkeit deinem Kunden zu zeigen, dass du auch wirklich alles dazu machen wirst, dass dein Inhalt von möglichst vielen Menschen gesehen wird und für diese relevant ist. CPE Preise sind laut verschiedenen Statistiken zwischen €0,25 – €2 – du kannst dir bei deiner Engagement-Rate ausrechnen, wie viel du mit diesem Preismodell verdienen kannst. Je weniger Follower und enger die Zielgruppe, desto höher ist der Preis, und die Engagement-Rate.

 

3. Nutzungsrechte: In welchem Umfang darf das Unternehmen dein erstelltes Material nutzen? Nur einmalig oder unbegrenzt?

Erstellst du Inhalte für ein Unternehmen ist die, Frage wie sie diese noch zusätzlich nutzen wollen und wie lange sie diese Inhalte nutzen möchten. Diese Kosten solltest du auf jeden Fall mitbedenken und nachfragen. Ein Beispiel, wie du Nutzungsrechte errechnen kannst, findest du hier: Rechner Z.B. schlägt der Rechner vor für ein Foto, welches auf Social Media für ein Jahr genutzt wird, €600 zu verlangen als Nutzungsrechte. Für die weltweite Nutzung €1.500. Wie viel du verlangst, setzt du selbst fest.

 

4. Exklusivität: Wird erwartet, dass du dich exklusive an das Unternehmen bindest oder darfst du weiterhin für andere Auftraggeber arbeiten?

Sollst du über eine Software berichten und dann die Konkurrenz nicht erwähnen? Sollst du längere Zeit auf deinen Kanälen nur dieses Produkt zeigen und kein konkurrierendes Produkt präsentieren? Dann möchte das Unternehmen ein Exklusivrecht. Das solltest dir genau überlegen und wenn du es machen möchtest auch natürlich abgelegten lassen. Wie viel das kostet, musst du entscheiden und hängt ab, wie attraktiv du als Creator / Influencer für die Branche bist. Je nachdem kann das ein Aufschlag von 50%, 100% , 200% oder mehr bedeuten. Wichtig ist, dass du dich gleich stellst, als ob du eben den anderen Anfragen der Konkurrenz auch zusagen würdest und dir kein Geschäft flöten geht.

 

5. Zielgruppe: Wie relevant ist deine Zielgruppe für das Unternehmen? Je spezifischer und passender, desto höher kann dein Preis ausfallen.

Je besser du deine Zielgruppe erreichst, desto mehr kannst du auch verlangen. Vor allem, wenn du eine Zielgruppe erreichst, die normalerweise schwierig für Unternehmen anzusprechen ist, kannst du um einiges mehr verlangen als andere. So kannst du mehr verlangen, wenn z.B. wenn du aufgrund deiner Inhalte Ärzte gut erreichen kannst oder Selbstständige, als wenn deine Zielgruppe einige weniger kaufkräftige Bohemians sind. Lerne deine Zielgruppe gut kennen, um sie für deine Kunden auch wirklich gezielt zu erreichen, und schnelle Ergebnisse liefern zu können.

 

6. Affiliate-Links: Bekomme Geld, wenn du etwas verkaufst oder ein Ziel erreichst

Ein Teil deiner Bezahlung kannst du natürlich auch mit Affiliate-Links ausmachen. Vor allem, wenn die Produkte im höheren Preissegment sind oder das Produkt perfekt für deine Zielgruppe passt, kann sich das gut auszahlen. Ich habe Affiliate-Partnerschaften, bei denen ich zwischen €25-€800 pro Conversion verdienen und das funktioniert, wenn man die richtige Zielgruppe anspricht, richtig gut. Wichtig ist aber hier, dass dir klar ist, ob deine Zielgruppe das Produkt auch wirklich benötigt.

Wenn all diese Faktoren berücksichtigt werden, steht einer erfolgreichen Preissetzung nichts mehr im Weg. Wichtig ist jedoch auch hier immer eine gewisse Flexibilität – je nach Projekt und Kunde können die Preise variieren. Doch mit der richtigen Strategie wird es dir gelingen, langfristig erfolgreich zu sein und angemessene Honorare zu erzielen.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass du wahrscheinlich dich am Anfang an diese Sache herantasten wirst müssen. Je nach Medium und Content-Art wirst du verschiedene Preise erzielen können. Probiere es einfach aus. Lasse dich aber nie von einem Unternehmen preislich unter Druck setzen und vor allem verkaufe dich nicht unter Wert. Es mag schon sein, dass es jemanden gibt, der die Dinge billiger anbietet, allerdings ergibt es keinen Sinn deswegen die eigene Preisfindung über Bord zu werfen.

Bleibe dir treu.

 

Beispiel einer möglichen Preisgestaltung (je nach Branche & Zielgruppe ist der Preis natürlich höher – soll nur einen Einblick geben)

 

Noch was: Klare Regeln bei Rabatten

Besonders bei bekannten Unternehmen neigen wir als Selbstständige dazu, Rabatte und Vergünstigungen auf ihre Dienstleistungen anzubieten, damit diese mit ihren zusammenarbeiten. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, vergünstigte Angebote zu machen, wenn man selbst gerne mit ihnen zusammenarbeiten möchte. Auch bei einer langfristigen Zusammenarbeit ist es üblich, die Kosten zu senken, da es sich hier um einen Dauerauftrag handelt, da man davon auch selbst profitiert.

Trotzdem solltest du dir klare Regeln aufstellen, wie du mit Rabatten umgehst und wie du diese verteilst. Ansonsten kann es passieren, dass du deine Rabatte willkürlich wählst und am Ende nicht das verlangst, was du eigentlich möchtest.

Wichtig: Weise in deinen Angeboten und Rechnungen die Rabatte immer aus. Ganz egal, ob es Freunde sind oder man unbedingt mit jemandem arbeiten möchte. Deinem gegenüber soll immer klar sein auf was du verzichtet hast und wie deine üblichen Preise sind.

 

Anpassen, anpassen, anpassen

Nicht jeder Creator kann vom ersten Tag an 500 € für einen Blogbeitrag verlangen. Genauso wie jemand, der seit Jahren erfolgreich auf Instagram ist, einen Post für 50 € mehr teilt. Deshalb ist es wichtig, dich regelmäßig zu reflektieren, ob sich deine Preise vielleicht geändert haben und du sie anpassen musst. Das kann eine Erhöhung sein, aber genauso gut auch mal eine Preisnivellierung nach unten werden oder gar eine Veränderung bei deinen angebotenen Leistungen. Bleib dran und passe deine Preise immer wieder an.

Du entscheidest, was deine Arbeit wert ist.

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Hinweis: dieser Beitrag wurde das erste Mal im September 2018 veröffentlicht und am 8. Jänner 2023 überarbeitet.

Wie kann ich die richtigen Influencer finden? . Eine Frage, die ich bei jedem Workshop bekomme und eigentlich nicht schwer zu beantworten ist: Im Grunde suche ich die Person(en) aus, die am besten zur Marke / zum Produkt passen. Aber wann passt jemand dazu? Was muss ein Influencer mitbringen, um mit einem Unternehmen erfolgreich zusammenzuarbeiten? Geht es um Zahlen, Fotos, die Community oder worum geht es bei dem Thema wirklich? Was ist, sind die Schwierigkeiten bei der Auswahl und wann sollte man mit einem Influencer dann doch besser nicht arbeiten? Fragen über Fragen.

Ich selbst arbeite mit einem eigenen System, bei dem wir die verschiedensten Ziele mit unterschiedlichen Attributen zusammenhängen und uns damit zumindest schnell für einen Typus Influencer entscheiden können. Trotzdem beinhaltet die Suche und Recherche der passenden Influencer viel Zeit und kann je nach Thema auch viele Nerven kosten.

Aber ohne den richtigen Influencern, gibt es eben keine hervorragenden Ergebnisse – darum ist es wichtig hier die ganze Energie hineinzustecken.

Kriterien, um dir richtigen Influencer zu finden

Bei der Suche von passenden Influencern für das erstellte Influencer Marketing Konzept kann man sich helfen, indem man durch vorab erstellte Kriterienkataloge eine Auswahl an Influencern trifft. Dabei sind vorwiegend die quantitativen Kriterien schnell festzustellen. Hier entscheidet sich im ersten Schritt, ob ein Influencer überhaupt für die bei der Strategie definierten Ziele eingesetzt werden kann. Schließlich geht es nicht nur um Zahlen und um Persönlichkeiten, sondern auch darum, was man mit dem Einsatz von Influencer Marketing erreichen möchte. Ich empfehle hier das unbedingt im Vorfeld genau zu definieren, da es ohne eine strategische Ausrichtung oft schon bei der Recherche nach Influencern zu unpassenden Ergebnissen kommt und bei der weiteren Eingrenzung der Kooperationspartner keine zufriedenstellenden Ergebnisse erreicht werden können. Vor allem, wenn man nicht händisch sucht, sondern hauptsächlich über Tools, kommt es vor, dass es auch in diesen Plattformen gar nicht die passenden Influencer gibt. Um dieses Problem zu vermeiden, sollte man von Anfang an wissen, wonach man überhaupt sucht.

Quantitative Kriterien der Influencer – Suche

Zahlen sind beim Influencer Marketing Auswahl nicht alles, aber bei der Ergebnismessung benötigt man sie. Am Ende werden Zahlen für den Erfolg oder Misserfolg einer Kampagne sprechen. Bei der Influencer-Auswahl helfen uns die quantitativen Kennzahlen dabei auch fake Influencer zu erkennen und daher einen garantierten Kampagne-Misserfolg zu vermeiden. Bei bestimmten Kampagnenzielen ist es unerlässlich, auch große Followerzahlen anzusprechen. Aus diesen und einigen weiteren Gründen – wie das eigene Budget oder die Conversion Rate – sollte man sich im Influencer Marketing unbedingt mit den Zahlen hinter den Influencer Channels beschäftigen. Dabei kann man im erstens Schritt die von außen sichtbaren Kennzahlen auswerten. Sollten diese in Ordnung sein, fragt man die Influencer an, um auch mehr Insight zu erhalten, die man über Plattformen oder Tools nicht sieht.

Reichweite

Wie viele Abonnenten hat der Influencer? Will man mit einem oder sehr wenigen reichweitenstarken Influencern arbeiten, oder peilt man Mikro-Influencer an?

Interaktionsrate

Wie steht die Interaktion (Likes, Kommentare, Shares, etc.) in Relation zur Anzahl der Follower?

Frequenz

Wie regelmäßig werden vom Influencer Inhalte geteilt? Was sagt die Quote zwischen bezahlten und unbezahlten Inhalten aus?

Wachstumsrate

Wie entwickelt sich ein Influencer? Hat er viel Zuspruch? Ein Kriterium, das man vorwiegend beim Wunsch nach langfristigen Kooperationen unbedingt beachten sollte, um frühzeitig Kooperationen anzubahnen.

Budget

Welches Budget ist für die Influencer vorhanden? Kann man sich das leisten, was man möchte?

Qualitative Kriterien der Influencer – Suche

Im Gegenteil zu den quantitativen Kriterien geht es bei den qualitativen vor allem um die Community und die Präsenz des Influencers. Betrachtet man die verschiedenen Influencer-Typen und die Ziele, die man in der Zusammenarbeit erreichen möchte, sind einige Kriterien je nach Ziel wichtiger zu bewerten, als bei anderen. Solange es um Zahlen und Fakten geht, ist die Entscheidung schnell und einfach. Wo es dann doch etwas schwierig wird, ist im Detail. Hier geht es um Hintergrund Checks. Es geht darum zu wissen, wer der Influencer denn ist, der heute über die eigene Marke sprechen soll und was dieser Influencer schon so alles gemacht hat. Genau an diesem Punkt ist ein Tool nicht mehr ausreichend, spätestens hier werden wir als Agentur oder als Consultant zu den Projekten hinzugezogen – denn hier ist die Arbeit begraben, die manche versucht haben durch Automatisierung zu entledigen. Weil – und das sage ich immer wieder – es geht um Menschen und um Emotionen und die können wir nicht (hoffentlich nie)   automatisieren oder automatisiert auslesen – dafür sind wir Menschen zu vielschichtig und das Leben zu unvorhersehbar.

Autorität

Hat der Influencer wirklich Einfluss? Welche Autorität hat er und für welche Themen? Oft sind es die, die nicht so oft in den Medien präsent sind, die einen höheren Einfluss in der Community haben. Trifft er die Community auf einer emotionalen Ebene? Wie geht er damit um?

Brand fit

Wie steht es um die Werte der Marke und die des Influencers? Passt das zusammen? Wie präsentiert sich der Influencer sonst? Wie hat er sich in der Vergangenheit präsentiert? Was macht der Influencer sonst so in anderen Social Media Channels?

Exklusivität

Ist es in Ordnung, wenn der Influencer auch mit der Konkurrenz arbeitet, oder wünscht man sich Exklusivität?

Kanäle

Welche Kanäle soll der Influencer bedienen? Wo möchte man die Reichweite generieren? Reicht ein Instagram Account oder benötigt man dazu auch einen Blog?

Qualität

Welche Qualität hat der Content, der vom Influencer produziert wird? Wie passt dieser Content zur Marke? Ist die Qualität ähnlich wie die, die das Unternehmen selbst produziert?

Zielgruppe

Wie sieht die Zielgruppe aus? Möchte man genau die Zielgruppe ansprechen, die man auch mit der eigenen Marke anspricht oder soll es abweichen?

Geschichte

Was hat der Influencer schon gemacht? Gab es in der Vergangenheit Skandale oder Probleme in der Öffentlichkeit?

Persönlichkeit

Wie ist der Influencer im Umgang? Ist er professionell und funktioniert eine Zusammenarbeit reibungslos? Ich rate jedem, sich mit dem Influencer auch mal persönlich oder virtuell zu treffen. Vor allem bei langfristigen Kooperationen kann es zu unangenehmen Überraschungen kommen.

Influencer Tools für die Prüfung von Influencern

Im Web findest du eine Menge Tools für die Prüfung von Influencern. Dabei trägst du den Influencer in der Plattform ein und diese stellt die Kennzahlen, die z.B. Instagram zur Verfügung steht in Relation. Dabei haben diese Tools die Möglichkeit Influencer, welche schon in der Datenbank sind, miteinander zu vergleichen. Das führt dazu, dass man nicht nur die Zahlen sind, die man auch selbst erkennen würde, sondern auch Kennzahlen, welche die Influencer gegeneinander vergleichen. Das kann natürlich sehr nützlich sein, um zu sehen, ob in der Plattform die Performance eines Influencers als „gut“ bewertet werden kann.

Tools gibt es dazu wie Sand am Meer. Es werden auch immer wieder neu auf den Markt gebracht. Hier ein paar Beispiele, welche auch ein kostenloses Tool anbieten:

Influencer Plattformen

Plattformen können bei der Suche nach Influencern helfen. Sie können aber auch mehr. In den meisten Influencer Plattformen kannst du deine Kampagnen managen, Influencer hinzufügen, die Reports machen und vieles mehr. Das lassen sie sich aber natürlich auch bezahlen. Je nachdem wie viel Budget in die Influencer Marketing Kampagnen fließen soll und mit, wie vielen Influencern du arbeitest, kann es auch sinnvoll sein in eine solche Plattform zu investieren.

Selbst habe ich bisher in folgende Plattformen hineinschauen können:

Infludata Screenshot

Einen recht guten, aber nicht vollständigen Überblick über die Landschaft der verschiedenen Tools, Agenturen & Co, welche dir bei deiner Kampagne helfen können, gibt dir Influencer Marketing Map von Reachbird und Storyclash.

Influencer Marketing Tools, Plattformen, Agenturen und mehr

No-Go’s bei der Suche und Auswahl von Influencern

Influencer finden, ist nicht leicht. Manchmal ist die Zeit zu knapp, das Budget zu klein oder einfach die Suche erfolglos. Bei bestimmten Themen gibt es einfach wenige Influencer oder sie haben keine Zeit, kein echtes Interesse an der Marke, keine wirkliche USP usw. Für mich gibt es, da nur zwei Optionen: Weiter suchen oder das Projekt auf Eis legen. Der Grund: Man will ja herzeigbare Erfolge haben und nicht als Spaß mit Influencern arbeiten. Trotzdem können nicht alle Beteiligten mit der Situation umgehen – es kann sehr aufwendig und frustrierend sein. Typische Sätze, wie die folgenden, sollten immer in dir einen Alarm auslösen. Die Frage sollte dann aufkommen: Vielleicht ist Influencer Marketing (noch) nicht das Mittel für meine Kampagne?

„Nehmen wir einfach die, das wird schon.“

Oft möchte man unbedingt Influencer Marketing Aktivitäten einsetzen und entschließt sich für eine Zusammenarbeit mit jemandem, der einfach gerade da ist. Oft wird die Recherche darauf konzentriert, wer im Netz schnell zu finden ist und in Zeitungen präsentiert wird. Eine recht willkürliche Auswahl, die oft schiefgeht oder der Anfang vom Ende der Influencer Marketing Aktivitäten von Unternehmen ist, weil es „nicht funktioniert“.

„Hauptsache, die Reichweite stimmt.“

Man möchte X Reichweite haben. Ob sie tatsächlich so ist, das ist zweitrangig. Die Zahl sieht einfach gut aus bei der Jahrespräsentation und macht Eindruck. Dass trotzdem das Ziel nicht erreicht werden kann, deckt dann meistens jemand anderer auf. Die tatsächliche Reichweite ist wichtig, wenn man z.B. Verkäufe erreichen möchte, aber trotzdem ist sie für viele andere Ziele nicht ausreichend.

„Wir haben keine Zeit, uns jemanden anderen zu suchen.“

Sobald dieser Satz fällt, rate ich jedem, die Zusammenarbeit mit Influencer auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und es dafür dann richtigzumachen. Es benötigt einfach Zeit.

„Er macht schon viel Werbung, aber das macht ja nichts.“

Es gibt Influencer, die nehmen alles – „Werbeschleudern“, könnte man sie nennen. Sie werden gerne von Agenturen genutzt, wenn die Zeit oder das Budget knapp ist und sie nehmen so gut wie alles. Werte? Fehlanzeige! Passende Community? Oft auch nicht. Dafür gut und günstig, auch wenn das gewünschte Ziel trotzdem nicht erreicht wird. Der Grund? Weil die Abonnenten nicht mehr wissen, ob das Shampoo nun von der einen oder der anderen Marke war oder ob man den Pullover bei dem einen oder dem anderen Geschäft bekommt. Der Influencer teilt einfach zu viele Marken.

„Wir nehmen einfach die, die wir in der Plattform finden.“

Wir arbeiten auch teilweise mit Plattformen. Teilweise, weil Plattformen endliche Anzahlen von Influencer haben und auch oft die Influencer, die sich in Plattformen Aufträge suchen, nicht unbedingt jene sind, die wir benötigen. Die meisten Plattformen haben auch viele Influencer dabei, die qualitativ nicht unbedingt hochwertig sind. Du kommst einfach meistens nicht, drumherum, deine eigenen Recherchen zu machen.

„Sie passt nicht ganz mit unseren Werten zusammen, aber sie ist ähnlich.“

Es gibt Marken, die haben strenge Werte. Da geht es um soziale Komponenten, um Umwelt-Themen, etc. .Wenn eine Marke dann mit einem Influencer arbeitet, der zwar gelegentlich mal die Umwelt schont, aber eigentlich durch Zufall und sich nicht dafür wirklich interessiert, dann kann das zu einem Problem werden. Lieber weitersuchen, nach der passenden Person anstatt das zu nehmen, was „nur“ ähnlich ist. In der Zwischenzeit gibt es so viele Influencer, dass man sich das leisten kann. Und wenn es niemanden mit der gewünschten Reichweite gibt, gibt es vielleicht doch einige Mikro-Influencer, die genau dazu passen und nur darauf warten, entdeckt zu werden.

Noch ein Tipp zu Influencer finden ..

Nimm dir Zeit, um die besten Influencer zu finden, die für Ihre Marke sprechen. Jene Influencer, die Ihre Marke/ Produkt lieben. Der Erfolg von Influencer Marketing steht und fällt oft mit der Recherche und Auswahl der passenden Personen für das erstellte Konzept.

Seit einigen Jahren wollen sich viele Influencer nicht mehr als solche ansprechen lassen. Einerseits, weil die Branche inzwischen viele schwarze Schafe wie z.B. Fake-Influencer beherbergt und das Image der Influencer-Branche dadurch leidet. Andererseits, weil „to influence„, also die Beeinflussung, nicht unbedingt positiv konnotiert ist. Hier ist allerdings zu sagen, dass Marketing die Aufgabe hat, den Kauf zu beeinflussen. Man könnte es also auch anders betrachten und als “sehr ehrlich” interpretieren.

Sich jetzt einfach vom Influencer zum Creator umzubenennen und dann zu meinen, man sei anders, reicht allerdings nicht. Auch wenn Influencer wie Creator Content erstellen und Creator wie Influencer auch Menschen beeinflussen, so gibt es einen Unterschied zwischen Creators & Influencern.

Wer ist ein Influencer?

Meine Lieblingsdefinition von einem Influencer ist folgende von Deges:

„Als Influencer (engl. to influence, bedeutet: beeinflussen, einwirken, prägen) werden Personen bezeichnet, die aus eigenem Antrieb Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) zu einem Themengebiet in hoher und regelmäßiger Frequenz veröffentlichen und damit eine soziale Interaktion initiieren.“

Deges

Wichtig bei Influencern ist, dass es um eine soziale Interaktion geht, welche weiters zu einer Aktion vom Nutzer führen soll. Es geht darum, in einem aktiven sozialen Netzwerk viele Interaktionen zu generieren und dazwischen Werbung zu platzieren, um das Markenbewusstsein beim Kunden zu steigern oder sie zum Kauf zu bewegen. Das Ziel ist die Beeinflussung. Was hier wichtig ist: Influencer fokussieren sich zumeist auf Marken, Werbung und darauf, ein gewisses authentisches Image ihrer selbst im sozialen Netzwerk zu präsentieren.

Influencer sind z.B. Novalanalove, Lisa & Lena, Lisa Marie Schiffner, etc.

influencer lisa marie schiffner
influencerin novalanalove

Wer ist ein Creator?

Ein Creator produziert Inhalte genauso wie ein Influencer. Oft wird der Begriff Creator mit vor allem kreativen und originären Inhalten verbunden. Der Creator zielt nicht unbedingt auf viel Reichweite oder Interaktion ab. Es geht vor allem um die Inhalte selbst. Und diese werden für die eigenen Projekte erstellt, genauso wie für andere Projekte / Unternehmen.

Ein Beispiel für eine Creator, die ich liebe, ist “Yoga with Adriene”. Die wohl berühmteste Yogalehrerin auf YouTube macht richtig tollen Content. Ihre Plattform “Find what feels good” macht btw richtig Spaß. 😉

Was hier noch wichtig zu erwähnen ist: Eine der wichtigsten digitalen Trends 2022 ist die sogenannte Creator Economy. Das bedeutet nicht nur, dass Influencer neue Unternehmen gründen, wie Modemarken, Beratungsunternehmen, etc., sondern auch, dass Creators aus ihren Inhalten ebenfalls ein eigenes Business kreieren, oder diese in Zukunft unabhängiger führen können. Daher ihre Abhängigkeit von Werbeeinschaltungen von Creators immer geringer wird und somit das eigene Medium immer größer wird. Das kann natürlich nicht nur ein Influencer so gestalten, sondern jeder, der interessante Inhalte – in welcher Form auch immer – online zur Verfügung stellt. Mehr Möglichkeiten, wie die Creator Economy aussieht, findest du bald in einem neuen Artikel. Wenn du das nicht verpassen möchtest, abonniere meinen Newsletter.

Fazit: Die Begriffe gehen zwar ineinander über, sollten aber auch unterschieden werden. Schließlich ist das Ziel nicht ganz gleich.

Seit einigen Jahren wollen sich viele Influencer nicht mehr als solche ansprechen lassen. Einerseits, weil die Branche inzwischen viele schwarze Schafe wie z.B. Fake-Influencer beherbergt und das Image der Influencer-Branche dadurch leidet. Andererseits, weil „to influence„, also die Beeinflussung, nicht unbedingt positiv konnotiert ist. Hier ist allerdings zu sagen, dass Marketing die Aufgabe hat, den Kauf zu beeinflussen. Man könnte es also auch anders betrachten und als “sehr ehrlich” interpretieren.

Sich jetzt einfach vom Influencer zum Creator umzubenennen und dann zu meinen, man sei anders, reicht allerdings nicht. Auch wenn Influencer wie Creator Content erstellen und Creator wie Influencer auch Menschen beeinflussen, so gibt es einen Unterschied zwischen Creators & Influencern.

Wer ist ein Influencer?

Meine Lieblingsdefinition von einem Influencer ist folgende von Deges:

„Als Influencer (engl. to influence, bedeutet: beeinflussen, einwirken, prägen) werden Personen bezeichnet, die aus eigenem Antrieb Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) zu einem Themengebiet in hoher und regelmäßiger Frequenz veröffentlichen und damit eine soziale Interaktion initiieren.“

Deges

Wichtig bei Influencern ist, dass es um eine soziale Interaktion geht, welche weiters zu einer Aktion vom Nutzer führen soll. Es geht darum, in einem aktiven sozialen Netzwerk viele Interaktionen zu generieren und dazwischen Werbung zu platzieren, um das Markenbewusstsein beim Kunden zu steigern oder sie zum Kauf zu bewegen. Das Ziel ist die Beeinflussung. Was hier wichtig ist: Influencer fokussieren sich zumeist auf Marken, Werbung und darauf, ein gewisses authentisches Image ihrer selbst im sozialen Netzwerk zu präsentieren.

Influencer sind z.B. Novalanalove, Lisa & Lena, Lisa Marie Schiffner, etc.

influencer lisa marie schiffner
influencerin novalanalove

Wer ist ein Creator?

Ein Creator produziert Inhalte genauso wie ein Influencer. Oft wird der Begriff Creator mit vor allem kreativen und originären Inhalten verbunden. Der Creator zielt nicht unbedingt auf viel Reichweite oder Interaktion ab. Es geht vor allem um die Inhalte selbst. Und diese werden für die eigenen Projekte erstellt, genauso wie für andere Projekte / Unternehmen.

Ein Beispiel für eine Creator, die ich liebe, ist “Yoga with Adriene”. Die wohl berühmteste Yogalehrerin auf YouTube macht richtig tollen Content. Ihre Plattform “Find what feels good” macht btw richtig Spaß. 😉

Was hier noch wichtig zu erwähnen ist: Eine der wichtigsten digitalen Trends 2022 ist die sogenannte Creator Economy. Das bedeutet nicht nur, dass Influencer neue Unternehmen gründen, wie Modemarken, Beratungsunternehmen, etc., sondern auch, dass Creators aus ihren Inhalten ebenfalls ein eigenes Business kreieren, oder diese in Zukunft unabhängiger führen können. Daher ihre Abhängigkeit von Werbeeinschaltungen von Creators immer geringer wird und somit das eigene Medium immer größer wird. Das kann natürlich nicht nur ein Influencer so gestalten, sondern jeder, der interessante Inhalte – in welcher Form auch immer – online zur Verfügung stellt. Mehr Möglichkeiten, wie die Creator Economy aussieht, findest du bald in einem neuen Artikel. Wenn du das nicht verpassen möchtest, abonniere meinen Newsletter.

Fazit: Die Begriffe gehen zwar ineinander über, sollten aber auch unterschieden werden. Schließlich ist das Ziel nicht ganz gleich.

Wie in jedem Business, gibt es auch im Influencer-Business schwarze Schafe. In anderen Business-Bereichen erkennt man schwarze Schafe oft erst spät. Im Influencer-Marketing kann man allerdings schon bei der Recherche und Auswahl passender Influencer, die Qualität ihrer Follower & deren Interaktionen vorab mit kostenlosen Tools überprüfen. Nicht immer sind die Ergebnisse klar zu lesen, aber man kann sich relativ gut eine Meinung über die Taktiken bilden und an der richtigen Stelle nachhaken. Obwohl es diese einfachen Methoden der Analyse gibt, kann ich oft beobachten, wie auch große Unternehmen mit gefakten Accounts arbeiten. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich. Welche Dinge mir in den Analysen aufgefallen sind und wie du Fake-Influencer leicht erkennen kannst, zeige ich dir in diesem Artikel.

Wie faked man seine Reichweite und Interaktion auf Instagram?

Ganz einfach: man kauft sie. Es gibt viele Seiten im Internet, die Follower und Interaktion anbieten, mit denen du plötzlich von 0 auf 10.000 Follower kommen kannst. Neben diesem klassischen Follower-Einmalkauf, bieten die Seiten auch andere Formen von “Fakes” an:

  • X Follower Einzelkauf
  • X Follower pro Monat 
  • Interaktion 
  • Kommentare (die anhand einer Liste randomisiert werden – dank KI)
  • Shoutouts von anderen Fake-Influencern

Das klingt für dich verrückt? Ist es auch. Das Glück ist, dass die Fake-Influencer, die das tun, meistens ein großes Ego haben und nicht mit Bescheidenheit glänzen. Das heißt: Der Follower-Kauf ist sprunghaft oder die Interaktionsrate ist so gut, dass sie im Vergleich zu anderen Accounts mit ähnlichen Inhalten unglaubwürdig wird.

Das sind die typischen Merkmale von Fake-Influencer-Accounts

Wenn ein Influencer (oder auch andere Personen) Follower kauft, gibt es einige typische Merkmale, an denen man diesen Einkauf erkennen kann:

  • Es ist ein plötzlicher Anstieg von Followern zu sehen, der nicht erklärt werden kann
  • Das Wachstum ist stetig und steht nicht wirklich in Relation: 10.000 Follower – 300 neue Follower pro Tag
  • Die Followerzahl fällt plötzlich rasant ab. Das passiert oft, wenn Instagram Fake -Accounts erkennt und diese löscht.
  • Die Followerzahl fällt langsam aber konstant stark ab – der Influencer hat sich entschieden doch “ehrlich zu werden” – zahlt entweder nicht oder löscht die Accounts per Hand
  • Die Kommentare sind sehr repetitiv, oft nichtssagend oder komplett aus dem Kontext gezogen
  • Es gibt viele Likes und kaum Kommentare (Achtung: Das kann auch mit dem Content-Thema zu tun haben)
  • Wenn man Fake Follower im DACH-Raum kauft, sind diese meistens aus Deutschland. Da kann es sein, dass jemand, der eigentlich in Österreich aktiv ist, plötzlich 50% und mehr Follower aus Deutschland hat
  • Grundsätzlich kann man auch Fake-Follower anhand der Nationalität erkennen – am besten immer auswerten. 

In den meisten Fällen wirst du eine Kombination aus diesen Punkten – mindestens 3 – erkennen können. 

Tools, um Influencer quantitativ zu testen

Solltest du einen Verdacht haben, kannst du verschiedene Online-Tools nutzen, um den Account zu testen:

Influencer Test-Tools

  • Phlanx – hat einen kostenlosen Engagement Rate Rechner
  • Hyperauditor – hier kannst du auch kostenlose Tests machen
  • Trendhero – kostenlose Basis-Auswertung, bietet aber hat auch recht kostengünstige Monats-Abos
  • Not just analytics

Es gibt noch viele andere Tools, die man nutzen kann. 

Solltest du ein Tool nutzen, welches hier nicht aufgelistet ist und gut ist: Bitte hinterlasse einen Kommentar, ich ergänze es nach einem kurzen Test gerne. 

3 Influencer-Accounts im Test – ist das Fake?

Bei einer Umfrage auf Instagram habe ich meine Follower gefragt, ob sie mir einige Fake Accounts schicken könnten, um diese bei einem Vortrag zu testen. Nachdem die Auswahl einigermaßen gut war und auch “intelligente Faker” mit dabei waren, möchte ich kurz hier einige Werte und Unstimmigkeiten aufzeigen. Die Namen der Accounts nenne ich nicht. Der vollständigkeitshalber möchte ich aber hier auf die Zielgruppe & das Thema eingehen. Die quantitativen Tests mache ich mit dem Tool: Trendhero.

1.) InfluencerIn – Mamablog

Bei dem ersten Account, der mir empfohlen wurde, geht es um einen Lifestyle Blog für Mütter 35 + mit sehr vielen Produktplatzierungen. Von außen gesehen ein netter Account mit vielen hellen Fotos im Blogger-Style und mit einer sehr breiten Zielgruppe. Der Stil ist zwar etwas veraltet, aber definitiv noch immer ansprechend. Vor allem für einige Unternehmen, da viele Kooperationen umgesetzt werden.

Bei diesem Account musste ich nicht viel nachdenken, weil wir als Agentur vor Jahren diesen Account bereits als Vorschlag eines Kunden bekommen haben und damals auf Anhieb sehen konnten, dass der erste 10.000 Follower-Schritt ein Einmal-Kauf gewesen ist. Trotzdem interessant, sich das nach einiger Zeit erneut anzusehen.

Follower Growth

Auf der linken Seite sieht man einwandfrei, wie das Wachstum sehr “zackig” passiert und teilweise plötzlich 5000 Abonnenten in kürzester Zeit hinzukommen. Das ist eine typische Grafik eines Influencers, der/die sich nach und nach Fake-Follower kauft.

Audience-Type

Hier geht es um die Art von Accounts, die dem/der Influencerin folgen. Das ist natürlich die Annahme des Tools und immer nur im Vergleich zu anderen zu sehen.

Fake Influencer Audience

Links sieht man, dass eigentlich 55-70% der Follower nicht real sind. Wichtig anzumerken: Fast jeder Account und jeder Follower hat ca. 20% „Mass Followers“, ohne dessen Zutun.

Rechts sieht man die Likers. Ca. 56% der Likes scheinen echt (real) zu sein. Die unten stehende Anzahl an interagierenden Influencern von 6,18% könnten auch daher rühren, dass sich einige davon in Engagement-Gruppen zusammengeschlossen haben und gegenseitig ihre Posts liken, um die Reichweiten zu steigern. Was in Ordnung ist, wenn es dabei nur darum geht, den Algorithmus der Plattform zu schlagen und nicht am Ende die Kommentare / Likes auch als “Erfolge” ausgewertet werden. 

Interaktionsrate

Die Interaktionsrate mit 7,36% ist um 5 Prozentpunkte höher als bei ähnlichen Accounts. Das ist auffallend und ein Grund, sich die Follower ganz genau anzusehen. Dabei fängt man am besten damit an, die letzten 20 Posts genauer zu analysieren, die Liker & Kommentatoren auszuwerten und zu schauen, was denn wirklich echt sein kann.

Vom Tool selbst wird der Account als schlecht bewertet.

Follower-Herkunft

In diesem Abschnitt geht es darum, woher die Follower kommen. 

In diesem Fall sind es mehr als 60% die aus Deutschland kommen – Österreich und Brasilien sind fast gleich. Wer hier für den österreichischen Markt werben möchte, ist auf jeden Fall an der ganz falschen Adresse.

Fazit: Auch wenn ich nicht schon durch die Agentur-Tätigkeiten von ein paar Jahren wüsste, dass hier Follower gekauft wurden, würde ich mit diesem Account nicht arbeiten. Denn sie ist klar als Fake-Influencerin erkennbar.

2.) Influencerin- Mama-Account

Beim zweiten Account, den ich erhalten habe, geht es auch um einen Mama-Account, der recht ähnliche Fotos postet, wie der vorherige.

Audience Growth

Fale Influencer Followerwachstum

Bei dieser Grafik sieht man gut und schön, wie schnell Follower gekauft wurden und wie sie langsam wieder verschwinden.

Audience Type

Hier ist auffallend, dass die “Suspicious”-Anzahl an Followern sehr groß ist. Das bedeutet, dass die KI des Tools Auffälligkeiten aufzeigt. Ob man sich nach der ersten Grafik überhaupt antun möchte, hier weiter zu analysieren, ist die eigene Entscheidung.

Interaktionsrate

Fake INfluencer Interaktionsrate

Die Interaktionsrate dieses Accounts ist recht durchschnittlich für die Followeranzahl. Trotzdem wertet das Tool diesen Account aufgrund der geringen Qualität an Followern herunter.

Follower-Herkunft

Fake Follower Followerherkunft

In dieser Grafik zeigt sich ebenfalls deutlich, dass sehr viele Follower aus Deutschland kommen. Als alleinige Grafik sagt diese nicht viel aus, aber in Kombination mit den anderen Grafiken, würde ich diesen Account als Fake bewerten.

3.) B2B-Account

Ein nächster Account, der mir zugeflüstert wurde, ist ein B2B-Account von jemandem, der in der Immobilienbranche aktiv ist. Der Content ist eher wahllos und nicht wirklich themenbezogen, sondern vielmehr stark personenbezogen. Auf den ersten Blick sieht man bei diesem Account, dass es sich weder um einen Influencer noch einen Creator handelt. Trotzdem finde ich die Grafiken so interessant, dass ich sie mit euch teilen möchte:

Audience Growth

Fake Influencer Followerwachstum

Ein echt gutes Beispiel von einem One-time Follower Buy von 100.000 Followern.

Audience Type

Diese Grafik ist den anderen sehr ähnlich. 

Interaktionsrate

Die Interaktionsrate ist sehr schlecht. Es gibt keinerlei Kommentare unter den Beiträgen. Und so, bewertet auch das Tool diesen Account als “schlecht”.

Follower Herkunft

Fake Influencer Followerherkunft

Wie man sieht, sind die Follower dieses Accounts zumeist aus den USA & Mexiko. 

Eindeutig ein Fake.

Meine Instagram Follower:innen haben da definitiv einige gute Tipps und ein gutes Gespür gehabt. Als Beispiel hier mal, wie eine Kurve normalerweise beim Follower-Wachstum aussieht. Natürlich kann diese auch steiler oder flacher sein, je nach Thema.

Fake und trotzdem arbeiten Unternehmen mit ihnen?

Obwohl es genug Tools gibt, mit denen man Fake-Influencer ausfindig machen kann, arbeiten auch einige große Unternehmen mit „Fakern“ zusammen. Zwar meist nicht sehr lange und nicht in groß budgetierten Kooperationen, aber es macht den Anschein, als seien die Fake-Tatsachen ihnen egal. Was es tatsächlich nicht sein kann. Schließlich ist das Ziel jedes Unternehmens profitabel zu sein und nicht Geld an beliebiger Stelle zu verlieren. In den letzten 10 Jahren, in denen ich in diesem Business arbeite, durfte ich einige Erkenntnisse mitnehmen, warum das so ist. 

Unsere Wunderwuzzi-können-alles-Agentur macht das schon

Viele Unternehmen lagern Influencer-Marketing komplett aus. Weil es oft mühsam ist, eine neue Agentur im System anzulegen, wird mit den bestehenden Agenturen gearbeitet – à la „die machen das schon“. Zwei Gründe habe ich dafür bisher gefunden:

  1. Die Marketingverantwortlichen sind mit dem Arbeitspensum überfordert. Im Marketing kommen ständig neue Themen auf einen zu, die man „ausprobieren sollte. Manche werden damit komplett allein gelassen, bekommen keine Weiterbildungen und werden dann trotzdem an dem gemessen, was sie umgesetzt haben.
  2. Ist man überfordert und das Budget vorhanden, lagert man die Dinge, die man tun muss womöglich aus. Damit gewinnt aber der/die Marketingverantwortliche nicht mehr Zeit, sondern muss eigentlich noch immer einen Prozess begleiten. Neben allgemeinem Zeitmangel, wird die verbleibende Zeit auf die Dinge aufgeteilt, die erprobt funktionieren – und schon kann es passieren, dass das Influencer-Marketing nicht die Beachtung bekommt, die es benötigt.
  3.  
  4. Manche Marketingverantwortliche wollen die Verantwortung für ein neues Thema loswerden. Was natürlich mit Punkt 1 zu tun haben kann. Man sucht sich eine Agentur, die das gesamte Projekt umsetzt, um danach nicht „selbst schuld” gewesen zu sein. Anstatt das Thema inhouse zu übernehmen oder nur die wirklich zeitaufwendigen Dinge, die nicht mehr übernommen werden können, auszulagern. 
  5.  

Influencer – Zusammenarbeit ist ausschließlich PR-Arbeit

Die Zusammenarbeit mit Influencern ist/ kann auch PR-Arbeit sein. Dabei müssen alle Medien geprüft werden. Wird das von einer PR-Agentur nicht gemacht, kommt es womöglich dazu, dass Fake-Influencer bei Events eingeladen sind oder auch zu Kooperationen eingeladen werden. 

Nutzung von Influencer-Plattformen

Influencer-Plattformen an sich sind gut, wenn man einen Plan hat und auch außerhalb der Plattformen aktiv Influencer sucht sowie hier eine eigene Datenbank aufbaut. Ich nutze sie nicht gerne als Basis, sondern nur, wenn ich mal neue Recherchen machen möchte. Meine Kampagnen wickle ich allerdings stets selbst ab. 

Das Problem ist, dass einige Plattformen auch Fake-Influencer behalten, da sie ja vorwiegend viele Nutzer benötigen, um das gegenüber Investoren und Medien kommunizieren zu können.

Fazit: Es ist essentiell hier gut seine Hausaufgaben zu machen und jeden Influencer detailliert zu überprüfen.

Kurzfristige Sicht auf Influencer-Zusammenarbeit

„Wir suchen 100 Influencer und machen eine schnelle Kampagne – nächste Woche“ – so oder so ähnlich tönen manche Anfragen, auch bei mir. Dass ich das nicht anbiete, ist nichts Neues, aber es gibt ganz viele, die das so machen. Das Problem: Vielleicht gibt es die Anzahl gar nicht? Und das zweite Problem: Wie wichtig ist mir bei der Quantität noch die Qualität der Influencer?

Bei der Menge an Accounts dauert die Suche und Überprüfung auch mal etwas länger. 

Budget muss weg – Halleluja

Noch schnell im Dezember das Budget loswerden und “husch, husch” eine Influencer-Kampagne machen. Alle großen Influencer sind schon „overloaded“. Also schnell alles nehmen, was geht, damit man ja nicht weniger Budget im nächsten Jahr bekommt. So läuft das manchmal und am Ende ist nicht nur die Influencer-Auswahl kein Erfolg, sondern folglich auch die Ergebnisse. Und womöglich die Reputation des Influencer Marketings mal wieder im Keller. 

Warum Fake-Influencer-Accounts nicht funktionieren

Die potenzielle Reichweite von Fake Influencern schaut ja toll aus. Vielleicht kaufen sie auch Interaktion zu und so sieht auch die Interaktionsrate (Follower zu Likes/Kommentaren/Speicherungen) womöglich hervorragend aus. Manchmal ja zu gut, wie ich in den Beispielen gezeigt habe.

“Außen Hui, innen Pfui” –  Während die Zahlen beim cleveren Faken stimmen, so wird der gewünschte Output am Ende nicht erreicht. Wenn wir daran denken, dass es bei den meisten Influencer-Kampagnen um Brand Awareness geht, ist das auch nicht sofort erkennbar. War das Ziel ein Kauf, würde man die gefakten Zahlen schnell bemerken.

Deswegen ist es wichtig, bei Unsicherheiten dem Influencer auf den Zahn zu fühlen. Und vor allem zu wissen, dass niemand einfach so 10.000 neue Abonnenten bekommt. Vor allem nicht, wenn dieser bei 0 anfängt. 

Wie kannst du deine Brand davor schützen?

Abgesehen davon, dass du in meinen Augen so und so auf schnelle kurzfristige Kooperationen verzichten solltest, ist es ratsam, wirklich alle Influencer, mit denen du zusammenarbeitest, auch zu prüfen. Vor allem jene, die das Influencern nebenbei machen. Sie neigen nämlich dazu, das ganze mehr als Spiel zu betrachten und nicht als Business. Demnach glauben diese, es sei quasi “egal“, wenn jemand dahinter steigt und sie dann nicht mehr gebucht werden. Auf die “Oldies” im Geschäft” kann man sich meistens verlassen – meistens. Es gibt auch welche, die früher gefaked haben, damit später aber aufhörten. 

Obwohl ich gerne in einer vertrauensvollen Welt auf Augenhöhe mit meinen Mitmenschen lebe, gilt, wie in vielen anderen Bereichen, auch hier: “Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser”. Lasse dir vom Influencer alle Insights schicken, prüfe selbst die Zahlen über Tools und frage bei einem persönlichen Gespräch nach, wenn was nicht stimmig ist. Je nachdem, wie viel Budget und Aufwand in der Kampagne steckt, würde ich die Rahmenvereinbarung so schnüren, dass der Influencer zum einen unterschreibt und bestätigt, keine unredlichen Taktiken für die Performance seines Accounts einzusetzen und wenn dies doch der Fall sein sollte, eine Pönale zu zahlen. Ob man das im Praxisfall dann ahndet, ist die eigene Sache. Eigentlich sollte klar sein, dass man, so wie man mit Agenturen arbeitet, auch mit Creators arbeitet. Das Business ist schließlich kein Spiel. 

Rechtlich: Ist das Betrug?

Die Definition von Betrug besagt: „Der Betrugstatbestand erfasst Verhaltensweisen, mit denen jemand einen anderen durch Täuschung dazu bewegt, über eigenes oder fremdes Vermögen zu verfügen und dadurch einen Vermögensschaden zugunsten des Täters oder eines Dritten herbeizuführen.”

Nach dieser Definition lässt es sich wohl als Betrug bewerten, wenn ein Influencer sich auf eine Gegenleistung einlässt. Es ist eine wissende Täuschung des Kooperationspartners, der eindeutig zu einem Vermögensschaden des Unternehmens führt. Wie hoch dieser Vermögensschaden ist, ist natürlich eine andere Frage. Wenn es um ein Shampoo geht, wird der Vermögensschaden des Unternehmens vermutlich nicht die Welt betragen. 

In meinen Augen ist der größte Schaden, den diese Fake-Accounts verursachen, der, dass eine ganze Branche immer wieder unter Verdacht steht zu betrügen. Es schadet einfach allen Creators & Influencern. Deswegen bin ich der Meinung, dass man mehr darüber reden sollte und auch mehr Wege aufzeigen sollte, wie man die schwarzen Schafe im Influencer-Business erkennt.

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„Wie werde ich Influencer?” Diese Frage stellen sich viele. Oft gepaart mit der fälschlichen Erwartung, ein Influencer würde nur Fotos & Videos hochstellen, um dafür Geld zu bekommen. „Leicht verdientes Geld”, so glauben die, die nicht wissen, wie viel Arbeit wirklich dahinter steht. Die Wahrheit ist, dass Influencer viel Zeit in den Aufbau ihrer Accounts investieren. Teilweise braucht es Jahre bis sie mit ihren Channels Geld verdienen. So braucht der durchschnittliche YouTuber etwa zwei Jahre, um etwas Geld mit dem eigenen Channel zu verdienen. Zwei Jahre Video-Content bedeutet bei zwei Videos pro Woche, 15 Stunden Arbeit pro Video und bei einem Gehalt von 100 Euro pro Stunde, ein Investment von 31.200 Euro. Warum ich das so schreibe? Menschen, die Influencer werden wollen, müssen auf ganz schön viel verzichten, sich dem Thema mit ganzem Herzen widmen und ein hohes Unternehmerrisiko tragen, wie man anhand der Rechnung unschwer erkennen kann. Auch, wenn sie damit oft als Hobby starten, so kostet dieses doch eine Menge Zeit und Energie. Dinge, die du für den Aufbau einer Personal Brand mit einer starken Online-Präsenz auch benötigst. Was du von Influencern noch lernen kannst, beantworte ich dir in diesem Artikel.

 

Was ist der Unterschied zwischen einem Influencer & einer Personal Brand?

 

 

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob jemand, der eine Personal Brand hat, ein Influencer ist oder ein Influencer gleich auch eine starke Personal Brand haben muss. Das ist nicht unbedingt so. Um das genauer zu betrachten, gehen wir einen Schritt zurück und sehen uns die jeweiligen Definitionen an:

 

Als Influencer (engl. to influence = beeinflussen, einwirken, prägen) werden Personen bezeichnet, die aus eigenem Antrieb Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) zu einem Themengebiet in hoher und regelmäßiger Frequenz veröffentlichen und damit eine soziale Interaktion initiieren. Dies erfolgt über internetbasierte Kommunikationskanäle wie Blogs und soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, YouTube, Snapchat oder Twitter. Influencer ragen aus der Masse der Social-Media-Nutzer heraus, da sie mit ihrer Tätigkeit hohe Reichweiten erzielen. Wenn solche Personen ausschließlich durch ihre digitale Präsenz Einfluss gewonnen haben, werden sie im engeren Sinn auch als Digital, Social oder Social Media Influencer bezeichnet.
Deges S.

 

Eine andere Definition besagt:

 

Influencer sind kreative Individuen, die (1) regelmässig öffentlich zugängliche Inhalte produzieren, die (2) bereit sind, dabei mit Marken zusammenzuarbeiten und (3) deren Inhalte Einfluss auf das Verhalten von Followern haben.
Faltl M.

 

Im Gegenzug dazu wird Personal Branding unter anderem wie folgt definiert:

 

Personal Branding ist der fortlaufende Prozess des Schaffens, Aufbauens und
Abgrenzens durch klare Aussagen bzw. ein Bild zeichnen, wer du für andere bist.

LOS ELLIS, 2009

 

Beide Formen können natürlich in das andere übergehen. Grundsätzlich sind Influencer aber stark auf Social-Media-Channel konzentriert und werden oft durch ihre Reichweite definiert. Im Personal Branding geht es vielmehr um die Definition & Abgrenzung der Person dahinter. Zudem geht es bei Personal Branding um die Positionierung als Expert:in, weil du schon ein Experte bist. Während beim Influencer Marketing die Expertise oft erst während des Channel-Wachstums aufgebaut wird. Bei Personal Branding geht es um die Sichtbarkeit innerhalb deiner Zielgruppe (das erreichst du auch mit wenigen Followern) und weniger darum, andere zu beeinflussen.

 

Was ist der Unterschied zu Corporate Influencern?

 

Eine etwas schwierigere Abgrenzung ist die Abgrenzung zu Corporate Influencern. Unter Corporate Influencern werden Mitarbeiter verstanden, welche im Konsens mit dem Unternehmen, über ihre Arbeit und das Unternehmen kommunizieren. Andere Begriffe für “Corporate Influencer”sind: Employer Advocacy oder Interne Markenbotschafter.

 

Nur, weil ein Mitarbeiter für ein Unternehmen oder ein Thema kommuniziert, kreiert der Mitarbeiter keine Personal Brand. Zu einer Personal Brand gehört mehr als nur die Kommunikation über ein Unternehmen/Thema und es braucht eine klare Ausgestaltung dieser. Das heißt nicht, dass es nicht sinnvoll wäre, für jeden Corporate Influencer eine Personal-Branding-Strategie zu haben, nach der kommuniziert wird.

 

Was hier klar zum Ausdruck kommt: Während es bei einem Influencer ganz stark um die Außenkommunikation und der Interaktion mit Followern geht, geht es beim Personal Branding vor allem auch um eine klare Definition & Strategie.

 

Was machen Influencer, das du für deine Personal Brand nutzen solltest?

 

Influencer sind Gurus in ihren Social-Media-Channels. Sie haben es durch verschiedene Methoden geschafft, online so sichtbar zu werden, dass kaum einer mehr um sie herum kommt. Starke Influencer sind zu beliebigen Themen zu finden, egal wonach du suchst. Social-Media-Plattformen schlagen den Content von Influencern automatisch ähnlichen Zielgruppen vor, nutzen deren Auftritte um ihre Retention zu steigern und erfolgreiche Werbeanzeigen zu platzieren. Sie sind unter anderem der Grund, warum Millionen Menschen auf Social-Media-Plattformen ihre Zeit verbringen und sie können die Meinungen von vielen durch ihre Inhalte beeinflussen.
Außerdem verdienen sie Geld über ihre Kanäle, was auch für dich als selbstständige/r Expertin interessant sein kann. Dazu musst du dich allerdings als Personal Brand in deinem Bereich sichtbarer machen.

 

Du möchtest mehr Reichweite und mehr Impact haben? Dann solltest du diese 8 Dinge tun:

 

  1. Konzentriere dich auf deine Nische
    Finde deine Nische und bleibe dabei. Viele hassen dieses “niche down” und wollen sich als “multi-passionate Entrepreneurs” breit aufstellen. Das kenne ich selbst auch. Die Wahrheit ist aber: Um als Expertin wahrgenommen zu werden, musst du dich auf eine Nische konzentrieren. Du kannst diese zu einem späteren Zeitpunkt erweitern, aber erstmal ist es essenziell, dich auf diese zu konzentrieren.
  2. Kenne deine Zielgruppe
    Wenn du die Nische kennst, erkennst du auch deine Zielgruppe. Definiere sie für dich. Du musst keine Personas erstellen (wenn du keine Multimillion-Brand bist, macht das wenig Sinn), aber mache dir ganz klar, für wen du Content produzierst.
  3. Finde Probleme & löse sie
    Wenn du deine Nische mit deiner entsprechenden Zielgruppe kennst, dann findest du auch sicher ihre “pain points”. Finde die Probleme und erstelle die Lösungen dafür.
  4. Regelmäßiger Content mit Plan
    Der Hauptjob eines Influencers ist es, Inhalte zu erstellen und zu teilen. Influencer schaffen es, regelmäßig guten Content zu erstellen – das ist ihr Job. Du musst es nicht so oft machen, aber mache es zu deiner Routine und mit Plan. Sonst endest du über kurz oder lang im Chaos und nichts landet je online. #beentherdonethat
  5. Kommuniziere nicht “nur”, um zu verkaufen
    “Salesy” Content – also Inhalte, bei denen man sofort merkt, dass es nur ums Verkaufen geht, führen zu innerem Widerstand beim Empfänger. Wie meine Lieblings-Minimalisten von “The Minimalists” sagen: „Advertisement sucks”. Ja, verkaufen ist gut, aber sei nicht wie die Frau am Marktstand, die dich verfolgt, damit du eine Kostprobe nimmst und die dir dann gleich die ganze Packung verkaufen möchte.
  6. Netzwerke & kollaboriere mit Expert:innen / Influencern /Journalist:innen & Co
    Wer viele Leute kennt, kann mit vielen Leuten reden. Erweitere dein Netzwerk, lerne neue Leute (online & offline) kennen, verbinde dich mit Influencern, Journalistinnen und Expert:innen aus deinem Bereich. Erfolg liegt immer im “Gemeinsam”.
  7. Bleibe authentisch, auch wenn es dich verunsichert
    Authentisch zu sein, ist nicht immer einfach. Darüber kann fast jede ein Lied singen. Vielleicht war es auch nicht immer gewollt, dass du authentisch bist. Wenn es um deine Personal-Brand geht, ist das aber das Wichtigste. Sei authentisch, auch wenn es dich verunsichert. Du bist deine Marke – also sei du selbst.
  8. Achte auf die Daten & handle danach
    Das Schöne daran, wenn man online aktiv ist: Man bekommt viele Daten. Lerne diese zu lesen und handle nach dem, was sie dir sagen. Das hilft dir, deine Reichweite zu vergrößern.

 

 

Um das alles zu beherzigen, musst du dich natürlich immer wieder fortbilden. Es reicht nicht, wenn du alte Taktiken in Social-Media nutzt, wenn gerade etwas ganz anderes besser wäre, um deine Ziele zu erreichen. Influencer bilden sich ständig weiter und versuchen, das Gelernte sofort einzusetzen. Bilde dich weiter, indem du den Plattformen selbst folgst, dir einen Coach suchst oder Kurse zu dem Thema machst. Es ist nicht nur essenziell, dass du deine Nische, Zielgruppe und Community verstehen lernst, sondern auch die Plattformen, über die du versuchst sie zu erreichen. Ganz egal, ob es dabei um Instagram, LinkedIn, YouTube oder ein anderes soziales Netzwerk geht.

B2B Influencer Marketing steht in vielen Bereichen noch in den Kinderschuhen oder wird oft nur als Employer Branding Thema angesehen. In den letzten Monaten habe ich mich dem Thema gezielter widmen und bin dabei auf einen Bereich gestoßen, der noch sehr viel Potenzial in sich birgt und noch von vielen Unternehmen unterschätzt wird.

 

Influencer Marketing im B2C  ist heute etabliert, wobei in meinen Augen noch immer viel zu sehr auf die plakativ-werbliche Komponente abgezielt wird. Im B2B Influencer Marketing ist diese Art der Werbung undenkbar.

 

Im B2B geht es darum B2B Entscheider und Einkäufer durch gezielte Inhalte entlang der Buyer-Journey zu erreichen. Studien belegen, dass Einkäufer und Entscheider vor ihren Entscheidungen durchschnittlich drei bis sieben Inhalte online konsumieren, bevor sie den Kontakt mit einem Verkäufer aufnehmen. Diese Zahl stellt gut dar, wie wichtig relevante online Inhalte im B2B Marketing sind.

 

Ein Blick auf die Buyer-Journey zeigt, dass Unternehmen die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt vom richtigen Influencer zur Verfügung stellen sollten, um Entscheidungen ihrer Stakeholder zu beeinflussen. Und trotzdem ist das alles in vielen B2B-Unternehmen / Unternehmenszweige noch nicht angekommen. Es ist zwar naheliegend, dass man sich die Branchen-Influencer oder Mitarbeiter ins Boot holt, aber wer das ist und wie das Marketing aussehen könnte, scheint für vielen nicht ganz klar.

 

Dieser Beitrag soll eine erste Übersicht über verschiedene Themata geben, die im B2B Influencer Marketing wichtig sind.

 

Ziele des B2B Influencer Marketings

 

Im B2B Influencer Marketing ist es essenziell sich mit Customer Life Cycles und Buying-Journeys zu beschäftigen. Ziel ist es mit Influencern die verschiedenen Abschnitte zu unterstützen und somit auch die Ziele des Einsatzes von Influencern zu erreichen. Dabei können im B2B vielfältig sein, wie z.B.

 

  • Markenbekanntheit & Wahrnehmung – Mehr Sichtbarkeit in der Zielgruppe durch Influencer erreichen.  
  • Mitarbeiter werden Markenbotschafter – Die Vermarktung der Unternehmensmarke über die Stimme der Mitarbeiter als Influencer.  
  • Account-based-Marketing – Es werden Key Accounts mit Social Selling und Influencer angesprochen.  
  • Bedarfsgenerierung – Neue Geschäftszweige durch die Zusammenarbeit mit Influencer generieren.  
  • Event-Reichweite – Erweiterung des Einflusses eines Events durch die Verstärkung über die Social-Media-Kanäle der Influencer.  
  • Markenreputation – Die Zusammenarbeit mit Influencer, um die Markenreputation zu steuern.

 

B2B Influencer sind Experten in ihrem Gebiet. Wir sprechen über Personen die als: Multiplikator, Key Opinion Leader, Digital Opinion Leader, Journalisten, Markenbotschafter oder Experte tituliert werden. Alle gemeinsam können allerdings Entscheidungen und Menschen beeinflussen und somit gelten sie alle als „Influencer“. Dabei ist die Follower-Anzahl nicht ausschlaggebend, sondern vielmehr ihre Expertise und den Beeinflussungsgrad.

 

Dieser wird durch die regelmäßige Erstellung von relevanten Inhalten in der Zielgruppe gestärkt. Dabei ist es im B2B Kontext besonders wichtig, dass diese Inhalte zumeist unbezahlt und „von sich aus“ erstellt werden, um authentisch und glaubwürdig zu bleiben.

 

Unterschied B2c und B2B Influencer Marketing

 

Etwas das bei B2B Influencer Marketing ganz anders ist als bei B2C: Es ist jedenfalls eine langfristige Zusammenarbeit zu planen. Während bei B2C Influencer Marketing oft auch eine kurzfristige Zusammenarbeit in Betracht gezogen wird, ist es bei B2B Influencer Marketing nicht nur nicht anzuraten, sondern in wohl auch nicht zielführend. Die Arten der Zusammenarbeit sollen langfristig angelegt sein – die Ausarbeitung kann einige Monate dauern – und kann aus verschiedenen Komponenten bestehen, wie z.B.

 

  • Social Media Interaktion
    Über Social Media wird mit dem Influencer interagiert, das Unternehmen bekannt gemacht und Inhalte geteilt.  
  • Employee Advocacy
    Corporate Influencer werden für Themen der Unternehmen ausgewählt und diese mit passenden Influencer in Beziehung gebracht.  
  • Influencer zu einem Influencer Programm einladen
    Es werden Influencer Kooperationen vereinbart. Dabei gibt es klare Rechten und Pflichten, um gemeinsam Marketing zu betreiben.  
  • Influencer Content
    Influencer mit Inhaltsideen begeistern, die für das Unternehmen relevant sind.  
  • Influencer zu Events einladen
    Influencer als Gäste, Speaker oder Diskutanten einladen. So können die Netzwerke des Unternehmens erweitert und ihre Bekanntheit gesteigert werden.  
  • Produktsamples
    Versand von Produkten gegen Bewertungen durch Influencer.  
  • Monetäre Kompensation
    Auch monetäre Kompensationen sind bei der Zusammenarbeit mit B2B Influencern möglich, allerdings sehen diese anders aus, als im B2C Influencer Marketing.

 

Gute B2B Influencer Marketing Programme müssen langfristig geplant werden und vor allem als Programme geführt werden. Allein die Vorbereitungszeit wird zumeist mit mindesten 6 Monaten anberaumt, um die wichtigen Akteure zu finden, Modelle der Zusammenarbeit zu planen und im nächsten Schritt auf die verschiedensten digitalen Kommunikationskanäle zu nutzen – Influencer- Content und Social Media

 

Diese Marketingaktivitäten machen womöglich möglich, dass man auch in Krisenzeiten seine Kommunikation über relevante Akteure und Inhalte weiter fortführen kann und in der Wahrnehmung der Entscheider bleibt.