Creator & Influencer – so setzt du deine Preise fest

Im Zuge meiner Beratungen höre ich öfter, dass Creators und Influencer gerade bei der ersten Kooperations- oder Auftrags-Anfrage häufig das Problem haben, die richtigen Preise zu definieren. Dabei ist die richtige Preissetzung ein entscheidender Faktor, wenn man mit seinem Creator Business langfristig erfolgreich sein will und damit auch Geld verdienen möchte. Wie du das am besten machst und welche Faktoren du berücksichtigen solltest, findest du in diesem Beitrag.

Wie legt man als Content Creator seine Preise fest? Was musst du in deiner Preiskalkulation berücksichtigen?

Zunächst einmal solltest du dir bewusst machen, dass deine Preise nicht nur von deinem eigenen Aufwand abhängen. Vielmehr spielen auch Faktoren wie Reichweite, Engagement-Rate und Branche eine wichtige Rolle bei der Preisbildung. Um herauszufinden, welche Preise in deiner Branche üblich sind, empfiehlt es sich daher immer einen Blick auf die Konkurrenz zu werfen. Wie viel verlangen andere Influencer oder Creators mit ähnlicher Reichweite für vergleichbare Leistungen? Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten: Nicht alle Influencer haben dieselben Zielgruppen oder bieten dieselben Dienstleistungen an – deshalb sollten die Vergleichspreise stets kritisch hinterfragt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Festlegung von Preisen ist das eigene Selbstbewusstsein. Es kann schwierig sein, den eigenen Wert richtig einzuschätzen und dementsprechend angemessene Honorare zu fordern. Doch gerade hier gilt: Wer seine Arbeit wertschätzt und selbstbewusst auftritt, wird auch entsprechende Entlohnung erhalten.

Neben diesen generellen Überlegungen gibt es noch einige konkrete Faktoren, die in jede Kalkulation einfließen sollten:

 

Woraus setzen sich konkret meine Preise zusammen?

  1. Arbeitsaufwand

Wie viel Zeit benötigt man für eine bestimmte Aufgabe (z.B. Erstellung eines Instagram-Posts)? Welche Vorarbeit muss geleistet werden?

Grundsätzlich gibt es mehrerer Möglichkeiten, seine Preise, als Creator / Influencer festzulegen:

  1. Stundenpreise – Abrechnung nach Zeitaufwand
  2. Fixpreise für Pakete
  3. Grundpreis + variable leistungsabhängige Bezahlung

In meinen Augen ist die Variante 2 oder 3 die, für die du dich entscheiden solltest. Wenn du deine Preise nach Aufwand verrechnest, arbeitest du nicht als Solopreneurin und kannst nur deine knappe Zeit verrechnen. Deine Zeit ist endlich und so auch dein Umsatz.

Mit Paketen oder variablen Anteilen deiner Preisgestaltung, ist das anders. Wie lang du für etwas benötigst, ist da zweitrangig. Wichtiger ist bei dieser Preisfestlegung, wie viel Erfahrung du mitbringst, wie viel deine Arbeit wert ist und was für ein Vorteil du deinem Kunden durch deine Arbeit verschaffst.

Trotzdem macht es auch hier Sinn über einen Stundensatz auf eine Zahl zu kommen. Dein Stundensatz ist dabei individuell zu berechnen. Dabei gibt es zwei Wege, die du gehen solltest:

Was musst du mindestens verdienen?

Hier geht es um eine einfache Rechnung. Wie viel Zeit steht dir zur Verfügung im Jahr, welchen Nettogehalt möchtest du dir auszahlen und welche Kosten trägst du? Um dir hier klar zu werden, gibt es einen einfachen Rechner der Wirtschaftskammer Österreich . So bekommst du eine Idee, was du auf jeden Fall im Jahr verdienen musst. Auch wenn alles sehr knapp berechnest, wirst du auf einen Stundensatz von mindesten €55 (+ Erfahrung + mehr Nettogehalt) kommen.

Was werden in deiner Branche für Stundensätze aufgerufen.

Jede Branche und jede Expertin hat andere Stundensätze. Je nach Erfahrung und Wissen kann dein Stundensatz variieren. Siehe dir an, was deine Konkurrenz verlangt. Das hilft dir, deinen eigenen Stundensatz zu definieren.

Stelle dir Fragen wie:

  • Was ist meine Arbeit wert?
  • Was ist meine Arbeit für den Kunden wert?
  • Wie viel möchte ich gerne monatlich verdienen?
  • Wie viele Kooperationen benötige ich dafür?
  • Wie viel wäre ich bereit, für meine Arbeit zu bezahlen?
  • Welcher Aufwand ist mit meiner Arbeit verbunden? (z.B.: Muss ist vielleicht irgendwo hinfahren, um Fotos zu machen?)

Sobald du da eine erste Zahl hast, kannst du daran anknüpfen. Wenn du deine Content Creation gut überwachst oder z. B. mit der Pomodoro Technik arbeitest, weißt du, wie lange du für deine Inhalte benötigts. Aber Achtung: Nur weil du noch nicht viel Erfahrung hast und deswegen für z.B. ein 10. Minuten Talking Head YouTube Video 10 Stunden benötigst, solltest du dann nicht 10 Stunden ansetzen – das wird keiner bezahlen. Überlege dir, wie schnell du die Sachen machen kannst, sobald du optimiert arbeiten kannst. In meinem Fall sind das z.B. für ein 10 Minuten YouTube Video inklusive allem zwischen 3 und 4 Stunden.

 

2. Leistungsabhängige Komponenten: Wie viele Menschen erreichst du mit deinen Inhalten?

Reichweite

Auf diesem Grundpreis fügst du dann unter anderem den Preis deiner Reichweite hinzu. Je nachdem entweder eine potenzielle Reichweite (also die Anzahl deiner Follower) oder die tatsächliche Reichweite, die du nach X Tagen erreicht hast. Letzteres gehört zu der leistungsabhängigen Bezahlung.

Du kannst z.B. auch mit einem klassischen TKP (Tausend Kontakt Preis) Beispiel für TKP:

  • Instagram €25
  • YouTube €45
  • E-Mail Kontakte €100

Interaktionsrate / Engagement: Wie viele Menschen interagieren mit dem Content?

Eine Möglichkeit ist ach statt einer Reichweite ein Preis pro Engagement z u definieren. Diese Kennzahl wird zwar meistens vom Unternehmen genutzt, um Influencer zu vergleichen, aber es könnte auch eine Möglichkeit sein, um deine Preise zu definieren und damit eine variable Komponente in deine Preisgestaltung einzubringen. Je mehr Engagement (Likes, Shares, Speicherungen) ein Post hat, desto mehr Geld bekommst du. Das ist eine vielversprechende Möglichkeit deinem Kunden zu zeigen, dass du auch wirklich alles dazu machen wirst, dass dein Inhalt von möglichst vielen Menschen gesehen wird und für diese relevant ist. CPE Preise sind laut verschiedenen Statistiken zwischen €0,25 – €2 – du kannst dir bei deiner Engagement-Rate ausrechnen, wie viel du mit diesem Preismodell verdienen kannst. Je weniger Follower und enger die Zielgruppe, desto höher ist der Preis, und die Engagement-Rate.

 

3. Nutzungsrechte: In welchem Umfang darf das Unternehmen dein erstelltes Material nutzen? Nur einmalig oder unbegrenzt?

Erstellst du Inhalte für ein Unternehmen ist die, Frage wie sie diese noch zusätzlich nutzen wollen und wie lange sie diese Inhalte nutzen möchten. Diese Kosten solltest du auf jeden Fall mitbedenken und nachfragen. Ein Beispiel, wie du Nutzungsrechte errechnen kannst, findest du hier: Rechner Z.B. schlägt der Rechner vor für ein Foto, welches auf Social Media für ein Jahr genutzt wird, €600 zu verlangen als Nutzungsrechte. Für die weltweite Nutzung €1.500. Wie viel du verlangst, setzt du selbst fest.

 

4. Exklusivität: Wird erwartet, dass du dich exklusive an das Unternehmen bindest oder darfst du weiterhin für andere Auftraggeber arbeiten?

Sollst du über eine Software berichten und dann die Konkurrenz nicht erwähnen? Sollst du längere Zeit auf deinen Kanälen nur dieses Produkt zeigen und kein konkurrierendes Produkt präsentieren? Dann möchte das Unternehmen ein Exklusivrecht. Das solltest dir genau überlegen und wenn du es machen möchtest auch natürlich abgelegten lassen. Wie viel das kostet, musst du entscheiden und hängt ab, wie attraktiv du als Creator / Influencer für die Branche bist. Je nachdem kann das ein Aufschlag von 50%, 100% , 200% oder mehr bedeuten. Wichtig ist, dass du dich gleich stellst, als ob du eben den anderen Anfragen der Konkurrenz auch zusagen würdest und dir kein Geschäft flöten geht.

 

5. Zielgruppe: Wie relevant ist deine Zielgruppe für das Unternehmen? Je spezifischer und passender, desto höher kann dein Preis ausfallen.

Je besser du deine Zielgruppe erreichst, desto mehr kannst du auch verlangen. Vor allem, wenn du eine Zielgruppe erreichst, die normalerweise schwierig für Unternehmen anzusprechen ist, kannst du um einiges mehr verlangen als andere. So kannst du mehr verlangen, wenn z.B. wenn du aufgrund deiner Inhalte Ärzte gut erreichen kannst oder Selbstständige, als wenn deine Zielgruppe einige weniger kaufkräftige Bohemians sind. Lerne deine Zielgruppe gut kennen, um sie für deine Kunden auch wirklich gezielt zu erreichen, und schnelle Ergebnisse liefern zu können.

 

6. Affiliate-Links: Bekomme Geld, wenn du etwas verkaufst oder ein Ziel erreichst

Ein Teil deiner Bezahlung kannst du natürlich auch mit Affiliate-Links ausmachen. Vor allem, wenn die Produkte im höheren Preissegment sind oder das Produkt perfekt für deine Zielgruppe passt, kann sich das gut auszahlen. Ich habe Affiliate-Partnerschaften, bei denen ich zwischen €25-€800 pro Conversion verdienen und das funktioniert, wenn man die richtige Zielgruppe anspricht, richtig gut. Wichtig ist aber hier, dass dir klar ist, ob deine Zielgruppe das Produkt auch wirklich benötigt.

Wenn all diese Faktoren berücksichtigt werden, steht einer erfolgreichen Preissetzung nichts mehr im Weg. Wichtig ist jedoch auch hier immer eine gewisse Flexibilität – je nach Projekt und Kunde können die Preise variieren. Doch mit der richtigen Strategie wird es dir gelingen, langfristig erfolgreich zu sein und angemessene Honorare zu erzielen.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass du wahrscheinlich dich am Anfang an diese Sache herantasten wirst müssen. Je nach Medium und Content-Art wirst du verschiedene Preise erzielen können. Probiere es einfach aus. Lasse dich aber nie von einem Unternehmen preislich unter Druck setzen und vor allem verkaufe dich nicht unter Wert. Es mag schon sein, dass es jemanden gibt, der die Dinge billiger anbietet, allerdings ergibt es keinen Sinn deswegen die eigene Preisfindung über Bord zu werfen.

Bleibe dir treu.

 

Beispiel einer möglichen Preisgestaltung (je nach Branche & Zielgruppe ist der Preis natürlich höher – soll nur einen Einblick geben)

 

Noch was: Klare Regeln bei Rabatten

Besonders bei bekannten Unternehmen neigen wir als Selbstständige dazu, Rabatte und Vergünstigungen auf ihre Dienstleistungen anzubieten, damit diese mit ihren zusammenarbeiten. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, vergünstigte Angebote zu machen, wenn man selbst gerne mit ihnen zusammenarbeiten möchte. Auch bei einer langfristigen Zusammenarbeit ist es üblich, die Kosten zu senken, da es sich hier um einen Dauerauftrag handelt, da man davon auch selbst profitiert.

Trotzdem solltest du dir klare Regeln aufstellen, wie du mit Rabatten umgehst und wie du diese verteilst. Ansonsten kann es passieren, dass du deine Rabatte willkürlich wählst und am Ende nicht das verlangst, was du eigentlich möchtest.

Wichtig: Weise in deinen Angeboten und Rechnungen die Rabatte immer aus. Ganz egal, ob es Freunde sind oder man unbedingt mit jemandem arbeiten möchte. Deinem gegenüber soll immer klar sein auf was du verzichtet hast und wie deine üblichen Preise sind.

 

Anpassen, anpassen, anpassen

Nicht jeder Creator kann vom ersten Tag an 500 € für einen Blogbeitrag verlangen. Genauso wie jemand, der seit Jahren erfolgreich auf Instagram ist, einen Post für 50 € mehr teilt. Deshalb ist es wichtig, dich regelmäßig zu reflektieren, ob sich deine Preise vielleicht geändert haben und du sie anpassen musst. Das kann eine Erhöhung sein, aber genauso gut auch mal eine Preisnivellierung nach unten werden oder gar eine Veränderung bei deinen angebotenen Leistungen. Bleib dran und passe deine Preise immer wieder an.

Du entscheidest, was deine Arbeit wert ist.

Hast du Fragen zu diesem Thema? Hinterlasse einfach ein Kommentar!

Die richtigen Influencer finden – Kriterien, Plattformen und Tipps

Hinweis: dieser Beitrag wurde das erste Mal im September 2018 veröffentlicht und am 8. Jänner 2023 überarbeitet.

Wie kann ich die richtigen Influencer finden? . Eine Frage, die ich bei jedem Workshop bekomme und eigentlich nicht schwer zu beantworten ist: Im Grunde suche ich die Person(en) aus, die am besten zur Marke / zum Produkt passen. Aber wann passt jemand dazu? Was muss ein Influencer mitbringen, um mit einem Unternehmen erfolgreich zusammenzuarbeiten? Geht es um Zahlen, Fotos, die Community oder worum geht es bei dem Thema wirklich? Was ist, sind die Schwierigkeiten bei der Auswahl und wann sollte man mit einem Influencer dann doch besser nicht arbeiten? Fragen über Fragen.

Ich selbst arbeite mit einem eigenen System, bei dem wir die verschiedensten Ziele mit unterschiedlichen Attributen zusammenhängen und uns damit zumindest schnell für einen Typus Influencer entscheiden können. Trotzdem beinhaltet die Suche und Recherche der passenden Influencer viel Zeit und kann je nach Thema auch viele Nerven kosten.

Aber ohne den richtigen Influencern, gibt es eben keine hervorragenden Ergebnisse – darum ist es wichtig hier die ganze Energie hineinzustecken.

Kriterien, um dir richtigen Influencer zu finden

Bei der Suche von passenden Influencern für das erstellte Influencer Marketing Konzept kann man sich helfen, indem man durch vorab erstellte Kriterienkataloge eine Auswahl an Influencern trifft. Dabei sind vorwiegend die quantitativen Kriterien schnell festzustellen. Hier entscheidet sich im ersten Schritt, ob ein Influencer überhaupt für die bei der Strategie definierten Ziele eingesetzt werden kann. Schließlich geht es nicht nur um Zahlen und um Persönlichkeiten, sondern auch darum, was man mit dem Einsatz von Influencer Marketing erreichen möchte. Ich empfehle hier das unbedingt im Vorfeld genau zu definieren, da es ohne eine strategische Ausrichtung oft schon bei der Recherche nach Influencern zu unpassenden Ergebnissen kommt und bei der weiteren Eingrenzung der Kooperationspartner keine zufriedenstellenden Ergebnisse erreicht werden können. Vor allem, wenn man nicht händisch sucht, sondern hauptsächlich über Tools, kommt es vor, dass es auch in diesen Plattformen gar nicht die passenden Influencer gibt. Um dieses Problem zu vermeiden, sollte man von Anfang an wissen, wonach man überhaupt sucht.

Quantitative Kriterien der Influencer – Suche

Zahlen sind beim Influencer Marketing Auswahl nicht alles, aber bei der Ergebnismessung benötigt man sie. Am Ende werden Zahlen für den Erfolg oder Misserfolg einer Kampagne sprechen. Bei der Influencer-Auswahl helfen uns die quantitativen Kennzahlen dabei auch fake Influencer zu erkennen und daher einen garantierten Kampagne-Misserfolg zu vermeiden. Bei bestimmten Kampagnenzielen ist es unerlässlich, auch große Followerzahlen anzusprechen. Aus diesen und einigen weiteren Gründen – wie das eigene Budget oder die Conversion Rate – sollte man sich im Influencer Marketing unbedingt mit den Zahlen hinter den Influencer Channels beschäftigen. Dabei kann man im erstens Schritt die von außen sichtbaren Kennzahlen auswerten. Sollten diese in Ordnung sein, fragt man die Influencer an, um auch mehr Insight zu erhalten, die man über Plattformen oder Tools nicht sieht.

Reichweite

Wie viele Abonnenten hat der Influencer? Will man mit einem oder sehr wenigen reichweitenstarken Influencern arbeiten, oder peilt man Mikro-Influencer an?

Interaktionsrate

Wie steht die Interaktion (Likes, Kommentare, Shares, etc.) in Relation zur Anzahl der Follower?

Frequenz

Wie regelmäßig werden vom Influencer Inhalte geteilt? Was sagt die Quote zwischen bezahlten und unbezahlten Inhalten aus?

Wachstumsrate

Wie entwickelt sich ein Influencer? Hat er viel Zuspruch? Ein Kriterium, das man vorwiegend beim Wunsch nach langfristigen Kooperationen unbedingt beachten sollte, um frühzeitig Kooperationen anzubahnen.

Budget

Welches Budget ist für die Influencer vorhanden? Kann man sich das leisten, was man möchte?

Qualitative Kriterien der Influencer – Suche

Im Gegenteil zu den quantitativen Kriterien geht es bei den qualitativen vor allem um die Community und die Präsenz des Influencers. Betrachtet man die verschiedenen Influencer-Typen und die Ziele, die man in der Zusammenarbeit erreichen möchte, sind einige Kriterien je nach Ziel wichtiger zu bewerten, als bei anderen. Solange es um Zahlen und Fakten geht, ist die Entscheidung schnell und einfach. Wo es dann doch etwas schwierig wird, ist im Detail. Hier geht es um Hintergrund Checks. Es geht darum zu wissen, wer der Influencer denn ist, der heute über die eigene Marke sprechen soll und was dieser Influencer schon so alles gemacht hat. Genau an diesem Punkt ist ein Tool nicht mehr ausreichend, spätestens hier werden wir als Agentur oder als Consultant zu den Projekten hinzugezogen – denn hier ist die Arbeit begraben, die manche versucht haben durch Automatisierung zu entledigen. Weil – und das sage ich immer wieder – es geht um Menschen und um Emotionen und die können wir nicht (hoffentlich nie)   automatisieren oder automatisiert auslesen – dafür sind wir Menschen zu vielschichtig und das Leben zu unvorhersehbar.

Autorität

Hat der Influencer wirklich Einfluss? Welche Autorität hat er und für welche Themen? Oft sind es die, die nicht so oft in den Medien präsent sind, die einen höheren Einfluss in der Community haben. Trifft er die Community auf einer emotionalen Ebene? Wie geht er damit um?

Brand fit

Wie steht es um die Werte der Marke und die des Influencers? Passt das zusammen? Wie präsentiert sich der Influencer sonst? Wie hat er sich in der Vergangenheit präsentiert? Was macht der Influencer sonst so in anderen Social Media Channels?

Exklusivität

Ist es in Ordnung, wenn der Influencer auch mit der Konkurrenz arbeitet, oder wünscht man sich Exklusivität?

Kanäle

Welche Kanäle soll der Influencer bedienen? Wo möchte man die Reichweite generieren? Reicht ein Instagram Account oder benötigt man dazu auch einen Blog?

Qualität

Welche Qualität hat der Content, der vom Influencer produziert wird? Wie passt dieser Content zur Marke? Ist die Qualität ähnlich wie die, die das Unternehmen selbst produziert?

Zielgruppe

Wie sieht die Zielgruppe aus? Möchte man genau die Zielgruppe ansprechen, die man auch mit der eigenen Marke anspricht oder soll es abweichen?

Geschichte

Was hat der Influencer schon gemacht? Gab es in der Vergangenheit Skandale oder Probleme in der Öffentlichkeit?

Persönlichkeit

Wie ist der Influencer im Umgang? Ist er professionell und funktioniert eine Zusammenarbeit reibungslos? Ich rate jedem, sich mit dem Influencer auch mal persönlich oder virtuell zu treffen. Vor allem bei langfristigen Kooperationen kann es zu unangenehmen Überraschungen kommen.

Influencer Tools für die Prüfung von Influencern

Im Web findest du eine Menge Tools für die Prüfung von Influencern. Dabei trägst du den Influencer in der Plattform ein und diese stellt die Kennzahlen, die z.B. Instagram zur Verfügung steht in Relation. Dabei haben diese Tools die Möglichkeit Influencer, welche schon in der Datenbank sind, miteinander zu vergleichen. Das führt dazu, dass man nicht nur die Zahlen sind, die man auch selbst erkennen würde, sondern auch Kennzahlen, welche die Influencer gegeneinander vergleichen. Das kann natürlich sehr nützlich sein, um zu sehen, ob in der Plattform die Performance eines Influencers als “gut” bewertet werden kann.

Tools gibt es dazu wie Sand am Meer. Es werden auch immer wieder neu auf den Markt gebracht. Hier ein paar Beispiele, welche auch ein kostenloses Tool anbieten:

Influencer Plattformen

Plattformen können bei der Suche nach Influencern helfen. Sie können aber auch mehr. In den meisten Influencer Plattformen kannst du deine Kampagnen managen, Influencer hinzufügen, die Reports machen und vieles mehr. Das lassen sie sich aber natürlich auch bezahlen. Je nachdem wie viel Budget in die Influencer Marketing Kampagnen fließen soll und mit, wie vielen Influencern du arbeitest, kann es auch sinnvoll sein in eine solche Plattform zu investieren.

Selbst habe ich bisher in folgende Plattformen hineinschauen können:

Infludata Screenshot

Einen recht guten, aber nicht vollständigen Überblick über die Landschaft der verschiedenen Tools, Agenturen & Co, welche dir bei deiner Kampagne helfen können, gibt dir Influencer Marketing Map von Reachbird und Storyclash.

Influencer Marketing Tools, Plattformen, Agenturen und mehr

No-Go’s bei der Suche und Auswahl von Influencern

Influencer finden, ist nicht leicht. Manchmal ist die Zeit zu knapp, das Budget zu klein oder einfach die Suche erfolglos. Bei bestimmten Themen gibt es einfach wenige Influencer oder sie haben keine Zeit, kein echtes Interesse an der Marke, keine wirkliche USP usw. Für mich gibt es, da nur zwei Optionen: Weiter suchen oder das Projekt auf Eis legen. Der Grund: Man will ja herzeigbare Erfolge haben und nicht als Spaß mit Influencern arbeiten. Trotzdem können nicht alle Beteiligten mit der Situation umgehen – es kann sehr aufwendig und frustrierend sein. Typische Sätze, wie die folgenden, sollten immer in dir einen Alarm auslösen. Die Frage sollte dann aufkommen: Vielleicht ist Influencer Marketing (noch) nicht das Mittel für meine Kampagne?

“Nehmen wir einfach die, das wird schon.”

Oft möchte man unbedingt Influencer Marketing Aktivitäten einsetzen und entschließt sich für eine Zusammenarbeit mit jemandem, der einfach gerade da ist. Oft wird die Recherche darauf konzentriert, wer im Netz schnell zu finden ist und in Zeitungen präsentiert wird. Eine recht willkürliche Auswahl, die oft schiefgeht oder der Anfang vom Ende der Influencer Marketing Aktivitäten von Unternehmen ist, weil es “nicht funktioniert”.

“Hauptsache, die Reichweite stimmt.”

Man möchte X Reichweite haben. Ob sie tatsächlich so ist, das ist zweitrangig. Die Zahl sieht einfach gut aus bei der Jahrespräsentation und macht Eindruck. Dass trotzdem das Ziel nicht erreicht werden kann, deckt dann meistens jemand anderer auf. Die tatsächliche Reichweite ist wichtig, wenn man z.B. Verkäufe erreichen möchte, aber trotzdem ist sie für viele andere Ziele nicht ausreichend.

“Wir haben keine Zeit, uns jemanden anderen zu suchen.”

Sobald dieser Satz fällt, rate ich jedem, die Zusammenarbeit mit Influencer auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und es dafür dann richtigzumachen. Es benötigt einfach Zeit.

“Er macht schon viel Werbung, aber das macht ja nichts.”

Es gibt Influencer, die nehmen alles – “Werbeschleudern”, könnte man sie nennen. Sie werden gerne von Agenturen genutzt, wenn die Zeit oder das Budget knapp ist und sie nehmen so gut wie alles. Werte? Fehlanzeige! Passende Community? Oft auch nicht. Dafür gut und günstig, auch wenn das gewünschte Ziel trotzdem nicht erreicht wird. Der Grund? Weil die Abonnenten nicht mehr wissen, ob das Shampoo nun von der einen oder der anderen Marke war oder ob man den Pullover bei dem einen oder dem anderen Geschäft bekommt. Der Influencer teilt einfach zu viele Marken.

“Wir nehmen einfach die, die wir in der Plattform finden.”

Wir arbeiten auch teilweise mit Plattformen. Teilweise, weil Plattformen endliche Anzahlen von Influencer haben und auch oft die Influencer, die sich in Plattformen Aufträge suchen, nicht unbedingt jene sind, die wir benötigen. Die meisten Plattformen haben auch viele Influencer dabei, die qualitativ nicht unbedingt hochwertig sind. Du kommst einfach meistens nicht, drumherum, deine eigenen Recherchen zu machen.

“Sie passt nicht ganz mit unseren Werten zusammen, aber sie ist ähnlich.”

Es gibt Marken, die haben strenge Werte. Da geht es um soziale Komponenten, um Umwelt-Themen, etc. .Wenn eine Marke dann mit einem Influencer arbeitet, der zwar gelegentlich mal die Umwelt schont, aber eigentlich durch Zufall und sich nicht dafür wirklich interessiert, dann kann das zu einem Problem werden. Lieber weitersuchen, nach der passenden Person anstatt das zu nehmen, was “nur” ähnlich ist. In der Zwischenzeit gibt es so viele Influencer, dass man sich das leisten kann. Und wenn es niemanden mit der gewünschten Reichweite gibt, gibt es vielleicht doch einige Mikro-Influencer, die genau dazu passen und nur darauf warten, entdeckt zu werden.

Noch ein Tipp zu Influencer finden ..

Nimm dir Zeit, um die besten Influencer zu finden, die für Ihre Marke sprechen. Jene Influencer, die Ihre Marke/ Produkt lieben. Der Erfolg von Influencer Marketing steht und fällt oft mit der Recherche und Auswahl der passenden Personen für das erstellte Konzept.

Was ist Slow Marketing?

 

Slow? Was soll ich damit? Wenn bei dir auch gerade diese innere Stimme aufgepoppt ist, dann ist das meiner Meinung nach ein Zeichen dafür, dass ,,slow” genau das richtige ist für dich. Langsam zu gehen, aber zu gehen – heißt die Devise. Nicht einfach stehen bleiben und Nichts tun oder lethargisches Marketing machen. Es geht darum, Schritte zu setzen und mit Geduld Dinge zu machen, die einen zum Ziel führen. Anstatt alles für die “schnelle Aufmerksamkeit” zu machen und überall gleichzeitig zu sein. 

 

Worum geht es bei Slow-Marketing

 

Im Grunde geht es darum bewusster mit seinem Marketing und den Kunden umzugehen. Du sollst langsamer werden, um die wirklich wichtigen Themen mitzunehmen und nicht von einem Impuls zum anderen zu springen. Das Zentrum der Betrachtung ist der Mensch/Kunde, wie du mit diesem eine nachhaltige Beziehung aufbaust und Verbundenheit schaffst.

 

Dabei gibt es zwei Perspektiven:

 

 

  1. Wie du mit deinem Marketing umgehst

Du darfst dir die Zeit nehmen, die du benötigst. Die Qualität deiner Inhalte und Beziehungen sind das wichtigste und diese benötigen Zeit. Man hat nicht sofort die Sprache oder Bildwelt parat, mit der man sich selbst oder das Unternehmen vermarkten möchte. Das braucht manchmal etwas länger. In manche Beziehungen muss man mehr investieren, damit Vertrauen entsteht, als in andere. Hier nimmst du dir die Zeit, die es braucht und erlaubst dem anderen, die Zeit zu haben. 

 

2. Wie dein (potenzieller) Kunde dein Marketing erlebt

Ein Thema, das mich derzeit besonders nervt ist “Druck und Dringlichkeit”. Es macht den Anschein als ob es derzeit einige Online-Kurse über Online-Kurs-Launches gibt, die immer die gleiche Masche propagieren.

Das Ergebnis: Es wird ständig mit Druck und künstlicher Verknappung gearbeitet. Das Problem: Zu viel Druck am Kunden für einen Sale kann zum Gefühl einer Bedrohung und viel Stress oder FOMO (fear of missing out) führen. Hier wird mit manipulativen Techniken gearbeitet, die so manchen NLP-Trainer nur staunen lassen. Es wird von diesen Menschen auch oft mit Claims und Versprechungen á la “7-stellige Umsatzzahlen” Druck aufgebaut oder Wörtern und Aussagen wie: schnell, jetzt, nur noch heute, in 30 Tagen dein Umsatz verdoppeln oder anderen unterschwelligen Erfolgsversprechungen, welche gar nicht die Realität abbilden. Zumindest habe ich bisher nur Umsatzzahlen, aber noch nie Rücktrittzahlen oder Unzufriedenheit-Zahlen von diesen Kursanbietern gehört.

 

Statt Druck auf den Kunden für einen Sale aufzubauen, heißt es dagegen beim Slow Marketing durch Service & Vertrauen zu überzeugen. Das bedeutet einerseits , dem Kunden Zeit zu geben und andererseits vor allem auch die notwendigen Informationen zu geben, um eine gute und klare Entscheidung treffen zu können, mit der er/sie langfristig glücklich ist.

 

Das Leben ist Verbundenheit, richtig? Dann setze genau darauf in deinem Marketing.
Wir gehen alle lieber zum netten lokalen Coffee-Shop als zu Starbucks, wenn dort jemand steht, der mit uns interagiert und uns das Gefühl gibt, sich um uns zu kümmern. 

 

Einige andere Beispiele im Slow-Marketing sind: 

 

  • Du nimmst dir Zeit, um einen Newsletter zu schreiben und schickst ihn erst am nächsten Morgen ab, um ihn nochmal durchzugehen 
  • Du planst keine 100 Social-Media-Posts, sondern postest Inhalte, wenn du bereit bist und Zeit hast. 
  • Du nimmst dir Zeit, Mehrwert zu schaffen und die Qualität deiner Inhalte zu steigern. 
  • Du nimmst dir Zeit für deine Kommunikation und machst so viel, wie du machen kannst, bzw. reduzierst sie auch auf die Dinge, die wirklich Spaß machen und deinen Kunden einen Mehrwert bieten.
  • Du beginnst dir Zeit zu nehmen, zuzuhören und fokussierst dich auf die Menschen, um Beziehungen herzustellen und dich mit ihnen zu verbinden.
  • Du fokussierst dich darauf, allen Beteiligten ein gutes Gefühl zu geben
  • Statt Druck zu machen, überzeugst du mit Interesse & Vertrauen
  • Du erlaubst dir Schüler:in zu sein und lernst beim Tun – egal, wie viel Erfahrung du hast, gehst du auch mal einen Schritt zurück
  • Du bist dankbar für jeden Kunden, der mit dir arbeiten möchte, oder auch nicht – es muss passen
  • Du planst langfristig, damit du in Ruhe deine Sachen machen kannst
  • Du vereinfachst Informationsflüsse und macht es dem Kunden leicht, sich einen Termin zu suchen, etwas bei dir zu bestellen oder dich kennenzulernen
  • Du hörst vorwiegend zu und gehst auf dein Gegenüber ein, anstatt gleich mit 100 Tipps zu kommen

 

 

Wie beginnst du mit Slow-Marketing?

 

Der Unterschied zum gängigen Marketing ist, dass du keine Annahmen machst und auf unbekannte Weise versuchst den Menschen näherzukommen. Das Schöne, wenn man mit Menschen kommuniziert und Beziehungen aufbaut, ist: Man kann sie Dinge fragen, Feedback einholen und sich jederzeit austauschen. 

 

  1. Lerne deine Zielgruppe kennen Nein, bitte keine Personas, sondern ein Fragebogen. Du hast Kunden? Frage sie, mache ein Interview, nimm direkt Kontakt auf. Du hast keine Kunden? Dann suche dir Gruppen, in denen deine potenziellen Kunden sein könnten und frage, ob sich jemand bereit erklärenwürde einen Fragebogen auszufüllen. Finde heraus, was sie wirklich wollen. Damit sparst du Zeit und Geld.
  2. Schaffe Mehrwert Guter Content soll entweder edukativ, inspirierend oder unterhaltsam sein. Genau so einen Content solltest du schaffen und dabei deiner Zielgruppe zeigen, was du kannst und wie du ihnen helfen kannst.
  3. Finde dein Medium Finde dein Hauptmedium und stelle dir die Frage, welche Art von Content du erstellen willst und wo du gerne vertreten sein möchtest. Schaue da aber auf dich, damit du das auch gerne machst.
  4. Erstelle eine Customer Journey und bleibe konsistent Wo findet dich dein Kunde? Welche Call-to-Action-Momente gibt es? Welchen Weg schreitet dein Kunde, bis er/sie zu deinem Angebot kommt. Überlege dir das ganz genau.
  5. Gehe langsam, aber gehe Gehe diesen Weg Schritt für Schritt und frage nach, wenn du das Gefühl hast, dass etwas fehlt oder vielleicht etwas nicht so gut läuft. Deine Community wird dir danken.

 

Ich bin gerade selbst dabei, diesen Weg zu gehen und kann schon nach einigen Wochen sagen: Es fühlt sich gut an. Es ist sehr ungewohnt nicht ständig Stress im Marketing zu haben, aber es tut einfach gut. Und vor allem ist damit auch eine Reduktion einhergegangen, mit der ich mich als Solopreneurin mehr auf meine Produkte konzentrieren kann. Die in meinen Augen so und so das Wichtigste ist. 

 

Slow-Marketing kann man zusammenfassend als ein nachhaltigeres Marketing für Kunden, Unternehmen, Solopreneurinnen und Marken sehen und damit auch für dich.

 

Lust es auszuprobieren? Oder schon mittendrin?

 

P.S.: In meinen Augen solltest du aber nicht ausschließlich Slow Marketing betreiben. Manchmal muss es auch schnell gehen, aber eben manchmal. Man darf auch etwas Druck machen beim Kunden, aber keine sieben E-Mails zum gleichen Thema a la “Wenn du nicht jetzt kaufst, dann…”- denn das schreckt womöglich auch den größten Fan ab.

Brauchst du Social-Media für dein Business?

“Ohne Instagram geht es nicht”, “Wie soll dich jemand kennenlernen, wenn du keine Facebook-Posts machst?” “Täglich auf TikTok zu sein ist wichtig!”, schon mal einen dieser „Experten”-Sätze gehört oder gelesen? Schon danach gehandelt und die verschiedensten Tipps gleich umgesetzt, um dann komplett aus der Puste zu kommen und festzustellen, dass du es so nicht schaffst? Welcome to the club. Mir ist das in den letzten Jahren auch passiert, obwohl ich meinen Kunden immer predige, dass sie nur das machen sollen, was sie schaffen und was ihnen auch einen Mehrwert bringt. Aber was ist, wenn du auf Social-Media für dein Business verzichten kannst? Was ist, wenn du einfach den Kanal nicht nutzt und dich auf andere Channels konzentrierst, die dir gehören?

 

Wenn du allein beim Gedanken schon eine Art “innere Entspannung” spürst, dann ist dieser Post etwas für dich. Es geht hier nicht nur um Social-Media, sondern um das Thema Entschleunigung, langsames Wachstum, Slow Marketing und wie du wieder Herrin deines Online-Marketings wirst. 

 

Warum funktioniert Social Media?

 

Instagram, Facebook, TikTok & Co geben einem den Anschein gratis zu sein. Ständig werden neue Tools entwickelt, damit wir besseren Content erstellen. Wir sollen leichter mit unseren Followern interagieren, inspirieren und neue tolle Dinge finden, an die wir noch nie gedacht haben. Toll!
Oder sind die doch nicht so toll? Finden wir es toll, weil es toll ist? Weil es uns oft genug in der Customer Journey angezeigt wurde oder doch, weil Social Media dazu gemacht ist in unser Gehirn einzudringen und uns zu manipulieren? Wissen wir im konkreten Fall meistens nicht mehr. 

 

Was wir wissen: Social Media ist nicht kostenlos. Jedes Mal wenn du auf eine Plattform gehst, wenn du Instagram, Facebook, Snapchat oder ein anderes Tool öffnest, eine Google-Suche startest, wirst du getrackt, analysiert und deine Daten dazu benutzt, dir im richtigen Moment die passende Werbung zu zeigen. Um dir die passende Werbung zeigen zu können, gibt es nur eine wichtige Kennzahl: Deine Verweildauer.

 

Je länger du dich auf den Plattformen aufhältst, desto mehr Geld kann man mit dir verdienen. Also gibt es den Algorithmus, der zwar immer wieder geändert wird, aber nur eine Aufgabe hat: dich möglichst lange am Bildschirm zu halten. Und er ist verdammt gut gemacht: Du willst was für dein Unternehmen auf Instagram posten und schwupps, lässt du dich ablenken und scrollst durch die verschiedenen Posts & Videos. Der Algorithmus ist auf das menschliche Verhalten perfekt eingestellt und du hast eigentlich so gut wie keine Chance.
Je öfter du scrollst, desto öfter wird dir ein bestimmter Account gezeigt oder ein Thema. Am Ende wird dir der Content von jemandem so oft ausgespielt, dass du bei der Werbeeinschaltung das Gefühl hast, es handele sich um einen engen Freund. Du vertraust ihm. Du bist dir sicher, das Produkt ist gut. Wird dann noch eine Dringlichkeit mittels Rabattcode oder “letzte Chance” kommuniziert, kaufst du es. Ob du es wirklich haben wolltest? Oder gar brauchst? Weißt du nicht oder kannst du dir aus einem unbekannten Grund dann doch erklären. The money-machine is on! 

 

Ist das System sehr schlimm?

 

Nein, solange man es weiß und für sich beantworten kann, ob man aus ethischer Sicht damit leben kann. Wir leben in einer kapitalistischen Gesellschaft, in der das Geld im Mittelpunkt steht. Du benötigst Geld, um dieses System am Laufen zu halten, um zu wachsen und um weiter Investitionen zu tätigen. Da darf man die vorhandenen legalen Marketingmittel natürlich auch nutzen.

 

Trotzdem sollte man sich hier ehrlich hinterfragen:
Passt das zu meinem Business? Und als Solopreneur: Passt das zu mir? Will ich da meine Energie einbringen?

 

Dabei geht es nicht um die Frage wie, sondern ob das überhaupt zu deinem Business passt. Wir benötigen alle “Engagement”- wir müssen alle mit unseren Kunden interagieren, aber ist Social Media wirklich wichtig in deinem Fall? Oder ist für dich die Interaktion offline viel wertiger und der Kern deines Geschäfts? Reicht es vielleicht, dass andere über die Erfahrung mit deinem Lokal, Hotel, Dienstleistung, Produktangebot interagieren und du dich auf die realen Interaktionen fokussierst? Und bekommst du überhaupt die Aufmerksamkeit, die diese ganze Arbeit online verdient?

 

Was ich damit meine: Social-Media-Plattformen haben nicht nur die Ausweitung deiner Screen-time zum Ziel, sondern zeigen dir mittels cleverer Algorithmen auch die Dinge, die du dir länger online ansiehst. Mit denen du dich also intensiver beschäftigst. Beobachte dich selbst und du wirst schnell darauf kommen: Hier kommt die sogenannte “negativity bias” unseres Seins zum Tragen. Laut Studien klicken wir negative Themen dreimal so oft an als positive. Du starrst länger auf einen Autounfall am Straßenrand als auf eine Person, die jemanden ein leckeres Eis übergibt. Dir fallen auch böse Gesichtszüge eher auf als glückliche. Das hat nichts mit Social Media zu tun, sondern mit dem menschlichen Naturell. Social Media macht sich aber diese menschliche Eigenheit zunutze.
Wenn du ein Video auf YouTube posten möchtest, das womöglich viral geht, dann packst du “Zerstörung”, “Hass”, “Schlag” in den Titel. Wenn du moralische Empörung auf Twitter oder auch auf LinkedIn ausdrückst, bekommst du mehr Aufmerksamkeit. Die Netzwerke favorisieren diese Art der Kommunikation, weil sie wissen, dass so die Verweildauer der Nutzer einfach deutlich steigt. 

Willst du so kommunizieren? Du als Solopreneurin oder mit deinem kleinen Unternehmen, das mit deinem ganzen Herzen betrieben wird? Welches du mit Mitgefühl, Ethik, Verständnis, Vertrauen, etc. aufbauen möchtest? Diese Fragen solltest du dir stellen. 

Bei weiterem Nachdenken könntest du für dich zudem feststellen, dass dich Social-Media-Kanäle eine zu große Zeit und Geld kosten. Daher gib im Sinne des ,,Slow Marketing”, dem entschleunigten, achtsamen Marketing, auch diesem Gedanken eine Chance dich von Social Media zu lösen. Und wenn gerade dein innerer Kritiker schreit: „Das geht nicht!”, dann frage Jemanden, der sich bereits dazu entschieden hat Social-Media den Rücken zu kehren.

 

Gerade dann, wenn du merkst, dass dich und dein Team Social-Media mehr belastet, als dass es nutzt, solltest du evaluieren, ob es wirklich der richtige Weg für dein, euer Marketing ist oder ob es viel sinnigere Wege gibt. 

 

Wie geht es ohne Social Media? 

 

Direkt vorweg: Business, Sichtbarkeit und Kunden gewinnen gehen auch ohne Social-Media-Geposte. In vielen Bereichen sogar komplett ohne eigenen Social-Media-Kanal. Das heißt nicht, dass man nicht auf Social Media auch mal zu finden ist.

 

Am besten ist, sich auf das zu konzentrieren, was am wichtigsten ist: die eigene Zielgruppe und die Verbindung zu ihnen. Und die kann man auch aufbauen und pflegen ohne ständig auf Instagram, TikTok und Co. posten zu müssen.

 

Welche Möglichkeiten du dazu hast – hier ein paar Ideen:

 

 

Website

Es ist wirklich wichtig eine eigene Website zu haben und nicht nur auf eine Facebook Page zu verlinken. Je nachdem, was du für ein Business führst, muss sie auch nicht viel können. Das Schöne ist, dass du deine Website für die vielen Feel-Good-Postings, die du sonst für deine Zielgruppe auf Social-Media gepostet hättest, in deinem Blog nutzen kannst, ohne dich einem Algorithmus beugen zu müssen

 

Klassische Mailings

Papier ist etwas Schönes. Eine haptische Aussendung zu machen, mit Papier zum Fühlen, Ansehen und Durchlesen, ist nicht nur Entschleunigung pur sondern auch schön. Ja, investiere Zeit und Muße in dieses Thema, gerade in der heutigen schnelllebigen (Online-)Zeit ist es nämlich eine schöne Art, mit dir physischen Kontakt zu pflegen.

 

Newsletter

Deine Follower-Daten auf Social Media gehören nicht dir. Du kannst sie nicht exportieren und woanders hin mitnehmen. Die Daten kannst du nur in den jeweiligen Plattformen nutzen, um Werbung zu targetieren. Das limitiert dich darin, wirklich eigene Ideen umzusetzen und vielleicht auch mal die Plattform zu wechseln. Deswegen benötigst du einen Newsletter. Ein System, in dem du direkt E-Mails an deine Kunden senden kannst, mit ihnen interagieren kannst, Geschichten aus deinem Business erzählen kannst und mehr. Und, in dem du der, die Herr:in über die Kundendaten bist. Das ist dein direkter Kontakt zu deinen Kunden oder jenen, die es werden wollen. 

 

Creators

Mit “Creators” meine ich keine Influencer-Marketing-Kampagne, sondern die Idee, mit Menschen, die Content produzieren zu arbeiten oder sie einzuladen, solltest du zu ihrem Thema etwas anbieten können. Das kann eine wunderschöne alte Fabrik für Fotos sein oder eine Erfahrung, die sie sonst nicht bekommen. Vielleicht ist da wer, der authentisch deine Story auf seinen Kanälen transportieren mag. 

 

PR- Stories

Nutze andere Blogs, Websites, Zeitschriften, Zeitungen, Fachmagazine, Podcasts etc. sowie Pressearbeit, um deine Geschichten zu erzählen und neue Kunden zu erreichen. 

 

Kundenkontakt

Pflege den Kontakt mit Kunden, um Beziehungen zu stärken und Feedback zu bekommen. Es sind diese besonderen Augenblicke, die uns dazu bringen mehr über jemanden und sein Business zu sprechen. Nutze das. 

 

Events /Messen / Konferenzen

Suche den Kontakt zum Kunden. Vielleicht hast du ein Geschäft, in dem dieser Kontakt so und so täglich gegeben ist, super!. Vielleicht ist es aber auch so, sodass du mehrheitlich  online arbeitest, wie ich. Warum nicht mal ein kleines Event für deine Abonnenten machen? Warum nicht mal alle persönlich kennenlernen und Beziehungen pflegen? 

Überlege dir, ob es da ein Format gibt, welches dich interessiert. Vielleicht möchtest du sogar dein eigenes erstellen?

Natürlich kann es sein, dass du doch in dem Social-Media-Rad mitfahren möchtest und für dein Business dies auch essentiell ist. Trotzdem hoffe ich, dass ich dir mit diesem Beitrag Impulse geben konnte, das für dich kritisch zu hinterfragen. Vor allem die Zeit, die du in Social Media investierst. 

Ich möchte dich ermutigen, die Möglichkeit zuzulassen einfach “Nein” zu sagen, dich auf deine anderen Inhalte und deine eigenen Kanäle zu konzentrieren und dein Marketing langsamer anzugehen und den Weg zu genießen.

 

It’s your business
grow at your own pace

 

Viktoria

 

Online-Marketing für Solo-Selbstständige

Webseite, Newsletter, LinkedIn, Funnel-Systeme, Facebook, Instagram, Buchungsystem, Online-Shop, Werbeeinschaltungen… Was man so alles als Selbstständige tun soll, um Aufmerksamkeit zu generieren und Kunden zu gewinnen, ist oft nicht nur viel, sondern auch noch verwirrend. Findest du nicht auch?

 

Viele Online-Anbieter versprechen sechs- oder siebenstellige Umsätze, wenn man ihr Kundengewinnungs-System verwendet. Sie verkaufen einem 1000 – 2000 Euro Kurse, um dann  komplett überfordert mit den Aufgaben zu sein. Denn, wer das alles macht, was da suggeriert wird, hat meistens nur mehr wenig Zeit für seine Kunden und schon gar keine Zeit mehr für die eigenen Produkte oder gar deren Entwicklung. 

 

Von dem her, lass mir dir ans Herz legen: Marketing ist wichtig, aber nicht das Zentrum der Selbstständigkeit und sollte es auch nie werden. 

 

Das wichtigste sind Beziehungen

 

Deine besten Kunden sind jene, die du lange hältst. Sie möchten, dass du dich um sie kümmerst. Denn potentielle Kunden wollen zu dir eine Beziehung aufbauen und keine Massenabfertigung. Sie wollen nicht einer von Tausenden sein. Sie wollen von dir persönlich betreut werden. Der Kunde, der zu dir passt, möchte mit dir eine Beziehung haben. Diese Kunden sind es, die sich von dir als Selbstständige gut betreut und abgeholt fühlen und die gern über dich sprechen, dich empfehlen und vor allem auch weitere Services / Produkte bei dir buchen. Und auch, wenn es um die Gewinnung von neuen Kunden geht, ist es wichtig, bereits vorab mit deiner Zielgruppe in Beziehung zu treten.

 

Dank Social-Media und E-Mail-Marketing können wir diese Beziehungen nicht nur pflegen, sondern auch nähren. Mit dem Ziel, dass du bei deinen Followern für ein spezifisches Thema stehst und mit deinem Content die Beziehung zu ihnen nachhaltig festigst. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese letzten Endes zum Kunden werden oder dich als Experte/Expertin weiterempfehlen. 

 

Wer nicht auffindbar ist, der wird nicht sichtbar

 

Um Beziehungen zu pflegen, müssen diese erstmal eine Grundlage haben, um entstehen zu können. Dafür musst du auffindbar sein. Wer dich nicht zu deinem Thema findet, wird gar nicht erst auf die Idee kommen, dir eine Anfrage dazu zu schicken, dir auf Social-Media zu folgen oder deinen Newsletter zu abonnieren. Und dabei geht es nicht nur darum, online auffindbar zu sein, sondern genauso offline Marketing- und PR-Möglichkeiten zu nutzen. Dazu gehören zum Beispiel Flyer, Aussendungen, Zeitungsartikel, Interviews, etc. Du Solltest überall dort Präsenz zeigen, wo deine Zielgruppe sich am wahrscheinlichsten befindet.

 

Online Marketing – mache alles, schaffe nichts

 

Online gefunden zu werden, ist natürlich in der heutigen Zeit essenziell. Wenn du online nicht gefunden wirst, dann wirst du auch nie in den Genuss von automatisierten Systemen kommen können, die dir und deinen potentiellen Kunden das Leben leichter machen. Was ich damit meine?

 

Wenn du zu einem Thema online gefunden wirst und einen guten Auftritt mit automatisiertem Buchungssystem hast, kann jeder einen Termin mit dir vereinbaren, ohne dass du dich selbst darum kümmern müsstest.

 

Wenn du online zu einem Thema gefunden wirst, erschaffst du dir mit deiner Präsenz eine Reputation ohne dein Zutun. Oder es melden sich Menschen selbstständig zu deinem Newsletter an, ohne dass du sie danach fragen müsstest.

 

Durch gutes Online-Marketing kannst du stetig neue potentielle Kunden anziehen und mit einem guten (Automatisierungs-)System diese auch als zahlende Kunden gewinnen. 

 

Was hier allerdings wichtig ist: Zu viele Kanäle verderben den Brei. Nicht deswegen, weil man dadurch nicht mehr Reichweite generieren könnte, sondern weil es einfach zeitlich und organisatorisch als Solo-Selbstständige:r nicht zu bewältigen ist. 

 

Statt alles auf einmal zu machen, gilt es daher klar zu definieren, worauf du dich fokussieren möchtest und worauf nicht. Das heißt nicht, dass du nicht privat auf Instagram sein kannst, wenn du dies nicht als Kanal für deine unternehmerische Tätigkeit nutzen möchtest. Es meint jedoch, dass du die Bereiche stark für dich abgrenzen solltest. 

 

Was brauche ich wirklich als Solopreneur:in / Selbstständige, um Online-Marketing zu betreiben

 

 

1. Eine Web-Base

 

Ganz egal, was du machst, du benötigst eine Web-Base, die zu dem was du tust auch passt. Je minimalistischer, desto besser. Klarheit ist hier das A & O. Was das für dich und dein Business konkret bedeutet ist je nachdem, wie die Natur deines Businesses ist, verschieden und ganz individuell. An dieser Stelle sei gesagt: Ja, du brauchst eine Website, aber es reicht das Wichtigste, ohne sie mit Inhalten zu beladen. Vielleicht reicht für dein Business-Angebot ein One-Pager, der einfach codiert ist, eine Active-Campaign Landing Page (Affiliate Link) oder eine Notion-Webseite. Lasse dir auf gar keinen Fall direkt eine WordPress-Website aufschwatzen. Vielleicht kostet diese am Anfang zwar nicht viel, prospektiv wären deren Wartungskosten dann aber doch höher. Es geht für dich als Solo-Selbstständige darum, es schlank und einfach zu halten – die Kosten und den Nutzen zu optimieren. Beispiele:

 

  1. Du bist Yogalehrerin, Stylist:in, Künstler:in? Erstelle einen One-Pager und zeige dein Portfolio über ein soziales Netzwerk.
  2. Du verkaufst Produkte, aber nicht wirklich viele? Dann bau dir einen einfachen Online-Shop auf einer entsprechenden Plattform (Baukasten) – in meinen Augen geht das mit Shopify am besten und kostengünstigsten.

 

 

2. Regelmäßiger Content – Beziehungen

 

Vertraue darauf, was du gern machst und womit du dich wohlfühlst. Du bloggst gerne? Das ist gut für SEO. Du stehst gerne vor der Kamera? Dann mache Videos auf YouTube oder Instagram. Du schreibst gerne Geschichten? Dann erstelle einen Newsletter. Keep it simple and do it regularly.
Entscheide dich für einen Fokus-Kanal. Auch wenn die FOMO (fear of missing out) in dir hochkommt: Entscheide dich erstmal für EINEN Kanal. Die erwähnte “fear of missing out” ist ein Warnsystem in unserem Gehirn, um uns vor Lebensgefahren zu schützen, nicht damit wir alles auf einmal machen und uns verzetteln. Konzentriere dich auf einen Kanal und bespiele diesen regelmäßig. Ganz egal, ob das einmal die Woche ist oder jeden Tag – wie oft du das machst, entscheidest nur du.

 

Tipp: Mache lieber weniger und dafür mit deinem ganzen Herzen.

 

 

 

3. Ein CRM-System mit Newsletter

 

Wofür du dich auch entscheidest: Du brauchst Daten. Die Basis deines Unternehmens und deines Online Marketings sind immer Daten. Du musst irgendwo Kontaktdaten sammeln, um diese auch zu einem späteren Zeitpunkt nutzen zu können. Dich ruft ein alter Kunde an? Du erkennst ihn gleich wieder. Jemand meldet sich zum dritten Mal zu deinem Webinar an – du weisst dass er/sie wirklich Interesse hat, denn er/sie ist ein ,,alt-bekannter Hase” für dich, usw.
Die Daten sind die Basis deines Unternehmens. Eine Möglichkeit, diese zu sammeln und zu verwalten, bietet z.B. Active Campaign (Affiliate Link) – hier kannst auch eine eigene Landing Page erstellen, Newsletter aussenden und vor allem deine Datensätze gut strukturieren. Berühmt ist auch Salesforce, zudem gibt es in den verschiedenen Bereichen natürlich auch Expertensoftware, die du nutzen kannst.

 

 

4. Automatisierung ist der Schlüssel für die Erreichbarkeit

 

Sobald jemand bei dir einen Termin buchen möchte – ob nun deine Services, Dienstleistung, ein Kennenlerngespräch, ganz egal, dann muss das möglich sein – im Zweifel auch um 3 Uhr morgens. Der Grund: Wenn ein potentieller Kunde einen Impuls hat, sollte er diesem auch nachgehen können. In welchem Segment du tätig bist, ob du einen Friseurladen hast, Ärztin bist oder als Coach arbeitest, spielt dabei keine Rolle. Gib den Leuten eine Möglichkeit sofort einen ersten Kontakt oder einen Termin zu buchen. Umsetzen kannst du das zum Beispiel mit Tools wie Calendly, Appsumo oder anderen.

 

 

Fazit

 

Definiere deine Tools, lege fest, was dir leicht von der Hand geht und setze es regelmäßig um. Wichtig: Mache dich nicht verrückt. Im Sinne von “grow slow” geht es immer nur darum, die Dinge regelmäßig zu tun und konstant dran zu bleiben und nicht alles auf einmal zu machen. Faustregel dabei ist, nicht mehr als 25% deiner Zeit für dein Online Marketing aufzuwenden. Tracke deine Zeit und werde effizienter, wenn du zu lange brauchst oder suche dir externe Unterstützung.

 

Wichtig ist, von Anfang an eine Strategie zu haben, damit du keine Zeit mit Dingen verschwendest, die dich daran hindern, deine Selbstständigkeit profitabel zu führen. Das bedeutet nicht, dass du immer mehr Geld verdienen musst. Es bedeutet nur, dass du das, was du für ein gutes Leben nach deinen Vorstellungen brauchst, verdienst und das mit der Zeit immer leichter für dich werden sollte. 

 

Creator versus Influencer – Was ist der Unterschied?

Seit einigen Jahren wollen sich viele Influencer nicht mehr als solche ansprechen lassen. Einerseits, weil die Branche inzwischen viele schwarze Schafe wie z.B. Fake-Influencer beherbergt und das Image der Influencer-Branche dadurch leidet. Andererseits, weil “to influence“, also die Beeinflussung, nicht unbedingt positiv konnotiert ist. Hier ist allerdings zu sagen, dass Marketing die Aufgabe hat, den Kauf zu beeinflussen. Man könnte es also auch anders betrachten und als “sehr ehrlich” interpretieren.

Sich jetzt einfach vom Influencer zum Creator umzubenennen und dann zu meinen, man sei anders, reicht allerdings nicht. Auch wenn Influencer wie Creator Content erstellen und Creator wie Influencer auch Menschen beeinflussen, so gibt es einen Unterschied zwischen Creators & Influencern.

Wer ist ein Influencer?

Meine Lieblingsdefinition von einem Influencer ist folgende von Deges:

„Als Influencer (engl. to influence, bedeutet: beeinflussen, einwirken, prägen) werden Personen bezeichnet, die aus eigenem Antrieb Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) zu einem Themengebiet in hoher und regelmäßiger Frequenz veröffentlichen und damit eine soziale Interaktion initiieren.“

Deges

Wichtig bei Influencern ist, dass es um eine soziale Interaktion geht, welche weiters zu einer Aktion vom Nutzer führen soll. Es geht darum, in einem aktiven sozialen Netzwerk viele Interaktionen zu generieren und dazwischen Werbung zu platzieren, um das Markenbewusstsein beim Kunden zu steigern oder sie zum Kauf zu bewegen. Das Ziel ist die Beeinflussung. Was hier wichtig ist: Influencer fokussieren sich zumeist auf Marken, Werbung und darauf, ein gewisses authentisches Image ihrer selbst im sozialen Netzwerk zu präsentieren.

Influencer sind z.B. Novalanalove, Lisa & Lena, Lisa Marie Schiffner, etc.

influencer lisa marie schiffner
influencerin novalanalove

Wer ist ein Creator?

Ein Creator produziert Inhalte genauso wie ein Influencer. Oft wird der Begriff Creator mit vor allem kreativen und originären Inhalten verbunden. Der Creator zielt nicht unbedingt auf viel Reichweite oder Interaktion ab. Es geht vor allem um die Inhalte selbst. Und diese werden für die eigenen Projekte erstellt, genauso wie für andere Projekte / Unternehmen.

Ein Beispiel für eine Creator, die ich liebe, ist “Yoga with Adriene”. Die wohl berühmteste Yogalehrerin auf YouTube macht richtig tollen Content. Ihre Plattform “Find what feels good” macht btw richtig Spaß. 😉

Was hier noch wichtig zu erwähnen ist: Eine der wichtigsten digitalen Trends 2022 ist die sogenannte Creator Economy. Das bedeutet nicht nur, dass Influencer neue Unternehmen gründen, wie Modemarken, Beratungsunternehmen, etc., sondern auch, dass Creators aus ihren Inhalten ebenfalls ein eigenes Business kreieren, oder diese in Zukunft unabhängiger führen können. Daher ihre Abhängigkeit von Werbeeinschaltungen von Creators immer geringer wird und somit das eigene Medium immer größer wird. Das kann natürlich nicht nur ein Influencer so gestalten, sondern jeder, der interessante Inhalte – in welcher Form auch immer – online zur Verfügung stellt. Mehr Möglichkeiten, wie die Creator Economy aussieht, findest du bald in einem neuen Artikel. Wenn du das nicht verpassen möchtest, abonniere meinen Newsletter.

Fazit: Die Begriffe gehen zwar ineinander über, sollten aber auch unterschieden werden. Schließlich ist das Ziel nicht ganz gleich.

Personal Branding auf Instagram – darauf musst du achten

Personal Branding auf Instagram? Ja klar! Auch wenn Instagram nicht für jede Zielgruppe geeignet ist, wenn man genau weiß, was man auf der Plattform sucht und wen man ansprechen möchte, macht es womöglich Sinn seine Personal-Brand hier aufzubauen. Instagram bietet eine Menge Content-Möglichkeiten, die man nutzen kann, um sich von anderen abzuheben: mit der eigenen Arbeit, den eigenen Werten, der Persönlichkeit und natürlich mit Authentizität.

Wie du Fake-Influencer erkennen kannst

Wie in jedem Business, gibt es auch im Influencer-Business schwarze Schafe. In anderen Business-Bereichen erkennt man schwarze Schafe oft erst spät. Im Influencer-Marketing kann man allerdings schon bei der Recherche und Auswahl passender Influencer, die Qualität ihrer Follower & deren Interaktionen vorab mit kostenlosen Tools überprüfen. Nicht immer sind die Ergebnisse klar zu lesen, aber man kann sich relativ gut eine Meinung über die Taktiken bilden und an der richtigen Stelle nachhaken. Obwohl es diese einfachen Methoden der Analyse gibt, kann ich oft beobachten, wie auch große Unternehmen mit gefakten Accounts arbeiten. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich. Welche Dinge mir in den Analysen aufgefallen sind und wie du Fake-Influencer leicht erkennen kannst, zeige ich dir in diesem Artikel.

Wie faked man seine Reichweite und Interaktion auf Instagram?

Ganz einfach: man kauft sie. Es gibt viele Seiten im Internet, die Follower und Interaktion anbieten, mit denen du plötzlich von 0 auf 10.000 Follower kommen kannst. Neben diesem klassischen Follower-Einmalkauf, bieten die Seiten auch andere Formen von “Fakes” an:

  • X Follower Einzelkauf
  • X Follower pro Monat 
  • Interaktion 
  • Kommentare (die anhand einer Liste randomisiert werden – dank KI)
  • Shoutouts von anderen Fake-Influencern

Das klingt für dich verrückt? Ist es auch. Das Glück ist, dass die Fake-Influencer, die das tun, meistens ein großes Ego haben und nicht mit Bescheidenheit glänzen. Das heißt: Der Follower-Kauf ist sprunghaft oder die Interaktionsrate ist so gut, dass sie im Vergleich zu anderen Accounts mit ähnlichen Inhalten unglaubwürdig wird.

Das sind die typischen Merkmale von Fake-Influencer-Accounts

Wenn ein Influencer (oder auch andere Personen) Follower kauft, gibt es einige typische Merkmale, an denen man diesen Einkauf erkennen kann:

  • Es ist ein plötzlicher Anstieg von Followern zu sehen, der nicht erklärt werden kann
  • Das Wachstum ist stetig und steht nicht wirklich in Relation: 10.000 Follower – 300 neue Follower pro Tag
  • Die Followerzahl fällt plötzlich rasant ab. Das passiert oft, wenn Instagram Fake -Accounts erkennt und diese löscht.
  • Die Followerzahl fällt langsam aber konstant stark ab – der Influencer hat sich entschieden doch “ehrlich zu werden” – zahlt entweder nicht oder löscht die Accounts per Hand
  • Die Kommentare sind sehr repetitiv, oft nichtssagend oder komplett aus dem Kontext gezogen
  • Es gibt viele Likes und kaum Kommentare (Achtung: Das kann auch mit dem Content-Thema zu tun haben)
  • Wenn man Fake Follower im DACH-Raum kauft, sind diese meistens aus Deutschland. Da kann es sein, dass jemand, der eigentlich in Österreich aktiv ist, plötzlich 50% und mehr Follower aus Deutschland hat
  • Grundsätzlich kann man auch Fake-Follower anhand der Nationalität erkennen – am besten immer auswerten. 

In den meisten Fällen wirst du eine Kombination aus diesen Punkten – mindestens 3 – erkennen können. 

Tools, um Influencer quantitativ zu testen

Solltest du einen Verdacht haben, kannst du verschiedene Online-Tools nutzen, um den Account zu testen:

Influencer Test-Tools

  • Phlanx – hat einen kostenlosen Engagement Rate Rechner
  • Hyperauditor – hier kannst du auch kostenlose Tests machen
  • Trendhero – kostenlose Basis-Auswertung, bietet aber hat auch recht kostengünstige Monats-Abos
  • Not just analytics

Es gibt noch viele andere Tools, die man nutzen kann. 

Solltest du ein Tool nutzen, welches hier nicht aufgelistet ist und gut ist: Bitte hinterlasse einen Kommentar, ich ergänze es nach einem kurzen Test gerne. 

3 Influencer-Accounts im Test – ist das Fake?

Bei einer Umfrage auf Instagram habe ich meine Follower gefragt, ob sie mir einige Fake Accounts schicken könnten, um diese bei einem Vortrag zu testen. Nachdem die Auswahl einigermaßen gut war und auch “intelligente Faker” mit dabei waren, möchte ich kurz hier einige Werte und Unstimmigkeiten aufzeigen. Die Namen der Accounts nenne ich nicht. Der vollständigkeitshalber möchte ich aber hier auf die Zielgruppe & das Thema eingehen. Die quantitativen Tests mache ich mit dem Tool: Trendhero.

1.) InfluencerIn – Mamablog

Bei dem ersten Account, der mir empfohlen wurde, geht es um einen Lifestyle Blog für Mütter 35 + mit sehr vielen Produktplatzierungen. Von außen gesehen ein netter Account mit vielen hellen Fotos im Blogger-Style und mit einer sehr breiten Zielgruppe. Der Stil ist zwar etwas veraltet, aber definitiv noch immer ansprechend. Vor allem für einige Unternehmen, da viele Kooperationen umgesetzt werden.

Bei diesem Account musste ich nicht viel nachdenken, weil wir als Agentur vor Jahren diesen Account bereits als Vorschlag eines Kunden bekommen haben und damals auf Anhieb sehen konnten, dass der erste 10.000 Follower-Schritt ein Einmal-Kauf gewesen ist. Trotzdem interessant, sich das nach einiger Zeit erneut anzusehen.

Follower Growth

Auf der linken Seite sieht man einwandfrei, wie das Wachstum sehr “zackig” passiert und teilweise plötzlich 5000 Abonnenten in kürzester Zeit hinzukommen. Das ist eine typische Grafik eines Influencers, der/die sich nach und nach Fake-Follower kauft.

Audience-Type

Hier geht es um die Art von Accounts, die dem/der Influencerin folgen. Das ist natürlich die Annahme des Tools und immer nur im Vergleich zu anderen zu sehen.

Fake Influencer Audience

Links sieht man, dass eigentlich 55-70% der Follower nicht real sind. Wichtig anzumerken: Fast jeder Account und jeder Follower hat ca. 20% “Mass Followers”, ohne dessen Zutun.

Rechts sieht man die Likers. Ca. 56% der Likes scheinen echt (real) zu sein. Die unten stehende Anzahl an interagierenden Influencern von 6,18% könnten auch daher rühren, dass sich einige davon in Engagement-Gruppen zusammengeschlossen haben und gegenseitig ihre Posts liken, um die Reichweiten zu steigern. Was in Ordnung ist, wenn es dabei nur darum geht, den Algorithmus der Plattform zu schlagen und nicht am Ende die Kommentare / Likes auch als “Erfolge” ausgewertet werden. 

Interaktionsrate

Die Interaktionsrate mit 7,36% ist um 5 Prozentpunkte höher als bei ähnlichen Accounts. Das ist auffallend und ein Grund, sich die Follower ganz genau anzusehen. Dabei fängt man am besten damit an, die letzten 20 Posts genauer zu analysieren, die Liker & Kommentatoren auszuwerten und zu schauen, was denn wirklich echt sein kann.

Vom Tool selbst wird der Account als schlecht bewertet.

Follower-Herkunft

In diesem Abschnitt geht es darum, woher die Follower kommen. 

In diesem Fall sind es mehr als 60% die aus Deutschland kommen – Österreich und Brasilien sind fast gleich. Wer hier für den österreichischen Markt werben möchte, ist auf jeden Fall an der ganz falschen Adresse.

Fazit: Auch wenn ich nicht schon durch die Agentur-Tätigkeiten von ein paar Jahren wüsste, dass hier Follower gekauft wurden, würde ich mit diesem Account nicht arbeiten. Denn sie ist klar als Fake-Influencerin erkennbar.

2.) Influencerin- Mama-Account

Beim zweiten Account, den ich erhalten habe, geht es auch um einen Mama-Account, der recht ähnliche Fotos postet, wie der vorherige.

Audience Growth

Fale Influencer Followerwachstum

Bei dieser Grafik sieht man gut und schön, wie schnell Follower gekauft wurden und wie sie langsam wieder verschwinden.

Audience Type

Hier ist auffallend, dass die “Suspicious”-Anzahl an Followern sehr groß ist. Das bedeutet, dass die KI des Tools Auffälligkeiten aufzeigt. Ob man sich nach der ersten Grafik überhaupt antun möchte, hier weiter zu analysieren, ist die eigene Entscheidung.

Interaktionsrate

Fake INfluencer Interaktionsrate

Die Interaktionsrate dieses Accounts ist recht durchschnittlich für die Followeranzahl. Trotzdem wertet das Tool diesen Account aufgrund der geringen Qualität an Followern herunter.

Follower-Herkunft

Fake Follower Followerherkunft

In dieser Grafik zeigt sich ebenfalls deutlich, dass sehr viele Follower aus Deutschland kommen. Als alleinige Grafik sagt diese nicht viel aus, aber in Kombination mit den anderen Grafiken, würde ich diesen Account als Fake bewerten.

3.) B2B-Account

Ein nächster Account, der mir zugeflüstert wurde, ist ein B2B-Account von jemandem, der in der Immobilienbranche aktiv ist. Der Content ist eher wahllos und nicht wirklich themenbezogen, sondern vielmehr stark personenbezogen. Auf den ersten Blick sieht man bei diesem Account, dass es sich weder um einen Influencer noch einen Creator handelt. Trotzdem finde ich die Grafiken so interessant, dass ich sie mit euch teilen möchte:

Audience Growth

Fake Influencer Followerwachstum

Ein echt gutes Beispiel von einem One-time Follower Buy von 100.000 Followern.

Audience Type

Diese Grafik ist den anderen sehr ähnlich. 

Interaktionsrate

Die Interaktionsrate ist sehr schlecht. Es gibt keinerlei Kommentare unter den Beiträgen. Und so, bewertet auch das Tool diesen Account als “schlecht”.

Follower Herkunft

Fake Influencer Followerherkunft

Wie man sieht, sind die Follower dieses Accounts zumeist aus den USA & Mexiko. 

Eindeutig ein Fake.

Meine Instagram Follower:innen haben da definitiv einige gute Tipps und ein gutes Gespür gehabt. Als Beispiel hier mal, wie eine Kurve normalerweise beim Follower-Wachstum aussieht. Natürlich kann diese auch steiler oder flacher sein, je nach Thema.

Fake und trotzdem arbeiten Unternehmen mit ihnen?

Obwohl es genug Tools gibt, mit denen man Fake-Influencer ausfindig machen kann, arbeiten auch einige große Unternehmen mit „Fakern“ zusammen. Zwar meist nicht sehr lange und nicht in groß budgetierten Kooperationen, aber es macht den Anschein, als seien die Fake-Tatsachen ihnen egal. Was es tatsächlich nicht sein kann. Schließlich ist das Ziel jedes Unternehmens profitabel zu sein und nicht Geld an beliebiger Stelle zu verlieren. In den letzten 10 Jahren, in denen ich in diesem Business arbeite, durfte ich einige Erkenntnisse mitnehmen, warum das so ist. 

Unsere Wunderwuzzi-können-alles-Agentur macht das schon

Viele Unternehmen lagern Influencer-Marketing komplett aus. Weil es oft mühsam ist, eine neue Agentur im System anzulegen, wird mit den bestehenden Agenturen gearbeitet – à la „die machen das schon“. Zwei Gründe habe ich dafür bisher gefunden:

  1. Die Marketingverantwortlichen sind mit dem Arbeitspensum überfordert. Im Marketing kommen ständig neue Themen auf einen zu, die man „ausprobieren sollte. Manche werden damit komplett allein gelassen, bekommen keine Weiterbildungen und werden dann trotzdem an dem gemessen, was sie umgesetzt haben.
  2. Ist man überfordert und das Budget vorhanden, lagert man die Dinge, die man tun muss womöglich aus. Damit gewinnt aber der/die Marketingverantwortliche nicht mehr Zeit, sondern muss eigentlich noch immer einen Prozess begleiten. Neben allgemeinem Zeitmangel, wird die verbleibende Zeit auf die Dinge aufgeteilt, die erprobt funktionieren – und schon kann es passieren, dass das Influencer-Marketing nicht die Beachtung bekommt, die es benötigt.
  3.  
  4. Manche Marketingverantwortliche wollen die Verantwortung für ein neues Thema loswerden. Was natürlich mit Punkt 1 zu tun haben kann. Man sucht sich eine Agentur, die das gesamte Projekt umsetzt, um danach nicht „selbst schuld” gewesen zu sein. Anstatt das Thema inhouse zu übernehmen oder nur die wirklich zeitaufwendigen Dinge, die nicht mehr übernommen werden können, auszulagern. 
  5.  

Influencer – Zusammenarbeit ist ausschließlich PR-Arbeit

Die Zusammenarbeit mit Influencern ist/ kann auch PR-Arbeit sein. Dabei müssen alle Medien geprüft werden. Wird das von einer PR-Agentur nicht gemacht, kommt es womöglich dazu, dass Fake-Influencer bei Events eingeladen sind oder auch zu Kooperationen eingeladen werden. 

Nutzung von Influencer-Plattformen

Influencer-Plattformen an sich sind gut, wenn man einen Plan hat und auch außerhalb der Plattformen aktiv Influencer sucht sowie hier eine eigene Datenbank aufbaut. Ich nutze sie nicht gerne als Basis, sondern nur, wenn ich mal neue Recherchen machen möchte. Meine Kampagnen wickle ich allerdings stets selbst ab. 

Das Problem ist, dass einige Plattformen auch Fake-Influencer behalten, da sie ja vorwiegend viele Nutzer benötigen, um das gegenüber Investoren und Medien kommunizieren zu können.

Fazit: Es ist essentiell hier gut seine Hausaufgaben zu machen und jeden Influencer detailliert zu überprüfen.

Kurzfristige Sicht auf Influencer-Zusammenarbeit

„Wir suchen 100 Influencer und machen eine schnelle Kampagne – nächste Woche“ – so oder so ähnlich tönen manche Anfragen, auch bei mir. Dass ich das nicht anbiete, ist nichts Neues, aber es gibt ganz viele, die das so machen. Das Problem: Vielleicht gibt es die Anzahl gar nicht? Und das zweite Problem: Wie wichtig ist mir bei der Quantität noch die Qualität der Influencer?

Bei der Menge an Accounts dauert die Suche und Überprüfung auch mal etwas länger. 

Budget muss weg – Halleluja

Noch schnell im Dezember das Budget loswerden und “husch, husch” eine Influencer-Kampagne machen. Alle großen Influencer sind schon “overloaded”. Also schnell alles nehmen, was geht, damit man ja nicht weniger Budget im nächsten Jahr bekommt. So läuft das manchmal und am Ende ist nicht nur die Influencer-Auswahl kein Erfolg, sondern folglich auch die Ergebnisse. Und womöglich die Reputation des Influencer Marketings mal wieder im Keller. 

Warum Fake-Influencer-Accounts nicht funktionieren

Die potenzielle Reichweite von Fake Influencern schaut ja toll aus. Vielleicht kaufen sie auch Interaktion zu und so sieht auch die Interaktionsrate (Follower zu Likes/Kommentaren/Speicherungen) womöglich hervorragend aus. Manchmal ja zu gut, wie ich in den Beispielen gezeigt habe.

“Außen Hui, innen Pfui” –  Während die Zahlen beim cleveren Faken stimmen, so wird der gewünschte Output am Ende nicht erreicht. Wenn wir daran denken, dass es bei den meisten Influencer-Kampagnen um Brand Awareness geht, ist das auch nicht sofort erkennbar. War das Ziel ein Kauf, würde man die gefakten Zahlen schnell bemerken.

Deswegen ist es wichtig, bei Unsicherheiten dem Influencer auf den Zahn zu fühlen. Und vor allem zu wissen, dass niemand einfach so 10.000 neue Abonnenten bekommt. Vor allem nicht, wenn dieser bei 0 anfängt. 

Wie kannst du deine Brand davor schützen?

Abgesehen davon, dass du in meinen Augen so und so auf schnelle kurzfristige Kooperationen verzichten solltest, ist es ratsam, wirklich alle Influencer, mit denen du zusammenarbeitest, auch zu prüfen. Vor allem jene, die das Influencern nebenbei machen. Sie neigen nämlich dazu, das ganze mehr als Spiel zu betrachten und nicht als Business. Demnach glauben diese, es sei quasi “egal“, wenn jemand dahinter steigt und sie dann nicht mehr gebucht werden. Auf die “Oldies” im Geschäft” kann man sich meistens verlassen – meistens. Es gibt auch welche, die früher gefaked haben, damit später aber aufhörten. 

Obwohl ich gerne in einer vertrauensvollen Welt auf Augenhöhe mit meinen Mitmenschen lebe, gilt, wie in vielen anderen Bereichen, auch hier: “Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser”. Lasse dir vom Influencer alle Insights schicken, prüfe selbst die Zahlen über Tools und frage bei einem persönlichen Gespräch nach, wenn was nicht stimmig ist. Je nachdem, wie viel Budget und Aufwand in der Kampagne steckt, würde ich die Rahmenvereinbarung so schnüren, dass der Influencer zum einen unterschreibt und bestätigt, keine unredlichen Taktiken für die Performance seines Accounts einzusetzen und wenn dies doch der Fall sein sollte, eine Pönale zu zahlen. Ob man das im Praxisfall dann ahndet, ist die eigene Sache. Eigentlich sollte klar sein, dass man, so wie man mit Agenturen arbeitet, auch mit Creators arbeitet. Das Business ist schließlich kein Spiel. 

Rechtlich: Ist das Betrug?

Die Definition von Betrug besagt: „Der Betrugstatbestand erfasst Verhaltensweisen, mit denen jemand einen anderen durch Täuschung dazu bewegt, über eigenes oder fremdes Vermögen zu verfügen und dadurch einen Vermögensschaden zugunsten des Täters oder eines Dritten herbeizuführen.”

Nach dieser Definition lässt es sich wohl als Betrug bewerten, wenn ein Influencer sich auf eine Gegenleistung einlässt. Es ist eine wissende Täuschung des Kooperationspartners, der eindeutig zu einem Vermögensschaden des Unternehmens führt. Wie hoch dieser Vermögensschaden ist, ist natürlich eine andere Frage. Wenn es um ein Shampoo geht, wird der Vermögensschaden des Unternehmens vermutlich nicht die Welt betragen. 

In meinen Augen ist der größte Schaden, den diese Fake-Accounts verursachen, der, dass eine ganze Branche immer wieder unter Verdacht steht zu betrügen. Es schadet einfach allen Creators & Influencern. Deswegen bin ich der Meinung, dass man mehr darüber reden sollte und auch mehr Wege aufzeigen sollte, wie man die schwarzen Schafe im Influencer-Business erkennt.

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Was du von Influencern für dein Personal Branding lernen kannst

„Wie werde ich Influencer?” Diese Frage stellen sich viele. Oft gepaart mit der fälschlichen Erwartung, ein Influencer würde nur Fotos & Videos hochstellen, um dafür Geld zu bekommen. „Leicht verdientes Geld”, so glauben die, die nicht wissen, wie viel Arbeit wirklich dahinter steht. Die Wahrheit ist, dass Influencer viel Zeit in den Aufbau ihrer Accounts investieren. Teilweise braucht es Jahre bis sie mit ihren Channels Geld verdienen. So braucht der durchschnittliche YouTuber etwa zwei Jahre, um etwas Geld mit dem eigenen Channel zu verdienen. Zwei Jahre Video-Content bedeutet bei zwei Videos pro Woche, 15 Stunden Arbeit pro Video und bei einem Gehalt von 100 Euro pro Stunde, ein Investment von 31.200 Euro. Warum ich das so schreibe? Menschen, die Influencer werden wollen, müssen auf ganz schön viel verzichten, sich dem Thema mit ganzem Herzen widmen und ein hohes Unternehmerrisiko tragen, wie man anhand der Rechnung unschwer erkennen kann. Auch, wenn sie damit oft als Hobby starten, so kostet dieses doch eine Menge Zeit und Energie. Dinge, die du für den Aufbau einer Personal Brand mit einer starken Online-Präsenz auch benötigst. Was du von Influencern noch lernen kannst, beantworte ich dir in diesem Artikel.

 

Was ist der Unterschied zwischen einem Influencer & einer Personal Brand?

 

 

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob jemand, der eine Personal Brand hat, ein Influencer ist oder ein Influencer gleich auch eine starke Personal Brand haben muss. Das ist nicht unbedingt so. Um das genauer zu betrachten, gehen wir einen Schritt zurück und sehen uns die jeweiligen Definitionen an:

 

Als Influencer (engl. to influence = beeinflussen, einwirken, prägen) werden Personen bezeichnet, die aus eigenem Antrieb Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) zu einem Themengebiet in hoher und regelmäßiger Frequenz veröffentlichen und damit eine soziale Interaktion initiieren. Dies erfolgt über internetbasierte Kommunikationskanäle wie Blogs und soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, YouTube, Snapchat oder Twitter. Influencer ragen aus der Masse der Social-Media-Nutzer heraus, da sie mit ihrer Tätigkeit hohe Reichweiten erzielen. Wenn solche Personen ausschließlich durch ihre digitale Präsenz Einfluss gewonnen haben, werden sie im engeren Sinn auch als Digital, Social oder Social Media Influencer bezeichnet.
Deges S.

 

Eine andere Definition besagt:

 

Influencer sind kreative Individuen, die (1) regelmässig öffentlich zugängliche Inhalte produzieren, die (2) bereit sind, dabei mit Marken zusammenzuarbeiten und (3) deren Inhalte Einfluss auf das Verhalten von Followern haben.
Faltl M.

 

Im Gegenzug dazu wird Personal Branding unter anderem wie folgt definiert:

 

Personal Branding ist der fortlaufende Prozess des Schaffens, Aufbauens und
Abgrenzens durch klare Aussagen bzw. ein Bild zeichnen, wer du für andere bist.

LOS ELLIS, 2009

 

Beide Formen können natürlich in das andere übergehen. Grundsätzlich sind Influencer aber stark auf Social-Media-Channel konzentriert und werden oft durch ihre Reichweite definiert. Im Personal Branding geht es vielmehr um die Definition & Abgrenzung der Person dahinter. Zudem geht es bei Personal Branding um die Positionierung als Expert:in, weil du schon ein Experte bist. Während beim Influencer Marketing die Expertise oft erst während des Channel-Wachstums aufgebaut wird. Bei Personal Branding geht es um die Sichtbarkeit innerhalb deiner Zielgruppe (das erreichst du auch mit wenigen Followern) und weniger darum, andere zu beeinflussen.

 

Was ist der Unterschied zu Corporate Influencern?

 

Eine etwas schwierigere Abgrenzung ist die Abgrenzung zu Corporate Influencern. Unter Corporate Influencern werden Mitarbeiter verstanden, welche im Konsens mit dem Unternehmen, über ihre Arbeit und das Unternehmen kommunizieren. Andere Begriffe für “Corporate Influencer”sind: Employer Advocacy oder Interne Markenbotschafter.

 

Nur, weil ein Mitarbeiter für ein Unternehmen oder ein Thema kommuniziert, kreiert der Mitarbeiter keine Personal Brand. Zu einer Personal Brand gehört mehr als nur die Kommunikation über ein Unternehmen/Thema und es braucht eine klare Ausgestaltung dieser. Das heißt nicht, dass es nicht sinnvoll wäre, für jeden Corporate Influencer eine Personal-Branding-Strategie zu haben, nach der kommuniziert wird.

 

Was hier klar zum Ausdruck kommt: Während es bei einem Influencer ganz stark um die Außenkommunikation und der Interaktion mit Followern geht, geht es beim Personal Branding vor allem auch um eine klare Definition & Strategie.

 

Was machen Influencer, das du für deine Personal Brand nutzen solltest?

 

Influencer sind Gurus in ihren Social-Media-Channels. Sie haben es durch verschiedene Methoden geschafft, online so sichtbar zu werden, dass kaum einer mehr um sie herum kommt. Starke Influencer sind zu beliebigen Themen zu finden, egal wonach du suchst. Social-Media-Plattformen schlagen den Content von Influencern automatisch ähnlichen Zielgruppen vor, nutzen deren Auftritte um ihre Retention zu steigern und erfolgreiche Werbeanzeigen zu platzieren. Sie sind unter anderem der Grund, warum Millionen Menschen auf Social-Media-Plattformen ihre Zeit verbringen und sie können die Meinungen von vielen durch ihre Inhalte beeinflussen.
Außerdem verdienen sie Geld über ihre Kanäle, was auch für dich als selbstständige/r Expertin interessant sein kann. Dazu musst du dich allerdings als Personal Brand in deinem Bereich sichtbarer machen.

 

Du möchtest mehr Reichweite und mehr Impact haben? Dann solltest du diese 8 Dinge tun:

 

  1. Konzentriere dich auf deine Nische
    Finde deine Nische und bleibe dabei. Viele hassen dieses “niche down” und wollen sich als “multi-passionate Entrepreneurs” breit aufstellen. Das kenne ich selbst auch. Die Wahrheit ist aber: Um als Expertin wahrgenommen zu werden, musst du dich auf eine Nische konzentrieren. Du kannst diese zu einem späteren Zeitpunkt erweitern, aber erstmal ist es essenziell, dich auf diese zu konzentrieren.
  2. Kenne deine Zielgruppe
    Wenn du die Nische kennst, erkennst du auch deine Zielgruppe. Definiere sie für dich. Du musst keine Personas erstellen (wenn du keine Multimillion-Brand bist, macht das wenig Sinn), aber mache dir ganz klar, für wen du Content produzierst.
  3. Finde Probleme & löse sie
    Wenn du deine Nische mit deiner entsprechenden Zielgruppe kennst, dann findest du auch sicher ihre “pain points”. Finde die Probleme und erstelle die Lösungen dafür.
  4. Regelmäßiger Content mit Plan
    Der Hauptjob eines Influencers ist es, Inhalte zu erstellen und zu teilen. Influencer schaffen es, regelmäßig guten Content zu erstellen – das ist ihr Job. Du musst es nicht so oft machen, aber mache es zu deiner Routine und mit Plan. Sonst endest du über kurz oder lang im Chaos und nichts landet je online. #beentherdonethat
  5. Kommuniziere nicht “nur”, um zu verkaufen
    “Salesy” Content – also Inhalte, bei denen man sofort merkt, dass es nur ums Verkaufen geht, führen zu innerem Widerstand beim Empfänger. Wie meine Lieblings-Minimalisten von “The Minimalists” sagen: „Advertisement sucks”. Ja, verkaufen ist gut, aber sei nicht wie die Frau am Marktstand, die dich verfolgt, damit du eine Kostprobe nimmst und die dir dann gleich die ganze Packung verkaufen möchte.
  6. Netzwerke & kollaboriere mit Expert:innen / Influencern /Journalist:innen & Co
    Wer viele Leute kennt, kann mit vielen Leuten reden. Erweitere dein Netzwerk, lerne neue Leute (online & offline) kennen, verbinde dich mit Influencern, Journalistinnen und Expert:innen aus deinem Bereich. Erfolg liegt immer im “Gemeinsam”.
  7. Bleibe authentisch, auch wenn es dich verunsichert
    Authentisch zu sein, ist nicht immer einfach. Darüber kann fast jede ein Lied singen. Vielleicht war es auch nicht immer gewollt, dass du authentisch bist. Wenn es um deine Personal-Brand geht, ist das aber das Wichtigste. Sei authentisch, auch wenn es dich verunsichert. Du bist deine Marke – also sei du selbst.
  8. Achte auf die Daten & handle danach
    Das Schöne daran, wenn man online aktiv ist: Man bekommt viele Daten. Lerne diese zu lesen und handle nach dem, was sie dir sagen. Das hilft dir, deine Reichweite zu vergrößern.

 

 

Um das alles zu beherzigen, musst du dich natürlich immer wieder fortbilden. Es reicht nicht, wenn du alte Taktiken in Social-Media nutzt, wenn gerade etwas ganz anderes besser wäre, um deine Ziele zu erreichen. Influencer bilden sich ständig weiter und versuchen, das Gelernte sofort einzusetzen. Bilde dich weiter, indem du den Plattformen selbst folgst, dir einen Coach suchst oder Kurse zu dem Thema machst. Es ist nicht nur essenziell, dass du deine Nische, Zielgruppe und Community verstehen lernst, sondern auch die Plattformen, über die du versuchst sie zu erreichen. Ganz egal, ob es dabei um Instagram, LinkedIn, YouTube oder ein anderes soziales Netzwerk geht.

Social Media Trends 2022, die du für deine Online-Präsenz nutzen solltest

Für deine solide Online-Marketing-Strategie solltest du auch immer die Social Media Trends im Auge behalten.

Allein im letzten Jahr hat sich eine Menge getan: Der Handel mit NFTs, die Ankündigung von Metas eigenem Metaverse. Ganz zu schweigen von den Höchstwerten, die Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether verzeichnet haben. Dies alles zeigt uns schon jetzt, wohin die Reise wahrscheinlich gehen wird: Web 3.0.  An das Tempo müssen wir uns, bzw. ich – nur noch gewöhnen.

Im Social-Media-Marketing hat sich einiges getan. Die einfachen Status-Updates mit Kurzsätzen  sind längst vorbei (ich vermisse sie) – heute sind es Videos mit Mehrwert, der Verkauf von Produkten und die wachsenden digitalen Communitys, welche die sozialen Netzwerke rocken. 

Die Trends, die ich hier aufzeige, sind für Digitalistas nicht neu. Neu ist die Geschwindigkeit, mit er sie daherkommen und die Unsicherheit, die sich mit sich bringen: Kommen sie? Wie kommen sie? Und was kann das für die Zukunft bedeuten?

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber um das Gefühl in einem Bild zu verpacken: Ich balanciere stehend auf einem Sitzball, der immer wieder wegbrechen möchte. Dabei schwinge ich den Hula-Hoop-Reifen der Informations-Strom, während ich mich mit dem Smartphone filme, um meiner Community von Neuigkeiten zu erzählen. Gleichzeitig halte ich auch noch meinen Laptop – Live-Querformat & so 😉

Es macht aber trotzdem Spaß sich mit diesen neuen Dingen zu befassen und noch mehr sich auf die Suche zu begeben, wie man diese Trends und Neuerungen für das eigene Business nutzen kann. 

Mentale Gesundheit – der Alltag & die Vorbereitung auf Web 3.0

Wer aufmerksam im Netz nach neuen Influencern, Unternehmen und Themen Ausschau hält, hat es sicher schon gesehen: Die Themen “Mindset” und “Mental Health”, genauso wie “digital Detox”, werden immer größer. 

Es scheint, als ob die ständige Reizüberflutung, Vergleiche und die Berieselung über soziale Netzwerke einen schwerwiegenden Impact auf unsere Gesellschaft haben.

,,Der Vergleich der eigenen Person und Lebenswelt mit den optimierten und teilweise geschönten Selbstdarstellungen anderer Nutzer kann das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen und zu Niedergeschlagenheit und gedrückter Stimmung führen.” (AOK.de)

Sogar jene, die sich aktiv in sozialen Netzwerken als Creators beteiligen und damit ihren Lebensunterhalt verdienen, kommen an ihre Grenzen. Während Creators ihre Karriere anfänglich aus Lust an der Kreativität und an Ausdrucksmöglichkeiten starten, führt die Belohnungssucht nach Views /Likes / Abonnenten oft dazu, dass sie langfristig nur noch dem Algorithmus dienen. Es wird das produziert, was viele Klicks bekommt und weniger das, was sie wirklich ausmacht. 

Das Ergebnis: die mentale Gesundheit leidet – es kommt sogar zu Depressionen, Burn-out und anderen Erkrankungen. 

Warum ich das hier als Trend anführe? 

Wir müssen uns als Gesellschaft aktiv überlegen, wo die Präventionsarbeit hier ansetzen muss, damit wir nicht alle Opfer werden. Die Künstliche Intelligenz wird immer besser, die personalisierten Angebote immer genauer und Augmented Reality als auch Virtual Reality werden uns versuchen, aus der Realität weg zu ziehen. Wir müssen lernen, die Technologie wieder für uns zu nutzen und uns nicht benutzen zu lassen, als auch standhaft den eigenen Weg zu gehen. 

In meinen Augen ist hier der Ansatz bereits in der Schule zu setzen, um ein frühes Bewusstsein zu schaffen.  Diese Aufgabe des Staates sollte darin liegen, Mechanismen wie DSGVO & Co. zu setzen, um den komplett gläsernen und damit manipulierbaren Kunden nachhaltig zu schützen.Gleichzeitig ist es an uns als Gesellschaft diese Mechanismen einzufordern, selbst zu lernen und vorzuleben. 

Die Frage ist, ob unsere Politiker, Einflussnehmer, etc. die Trends, die jeder sieht, auch sehen und mit welchem Ziel sie handeln werden.

Web 3.0 – Dezentralisierung: Metaverse, NFTs & eigene Communitys

Bevor es um diese Buzzwords geht, hier eine kurze und einfache Erklärung, was Web 3.0 ist:

  • Web 1.0 war das Internet, in dem wir statische Webseiten erschafft haben, mit Frames und Tabellen, um bestimmte  Elemente an ihren Platz zu bringen.  
  • Web 2.0 ist das Web der Dialoge, in dem technologische Server miteinander sprechen. Es gibt Blogs, Podcasts, Tags, Rss-Feeds, soziale Netzwerke & Co. 
  • Das Web 3.0 ist dezentral in Datenbanken aufgebaut. Unter anderem gehört das semantische Web, welches Wörter versteht und nicht an Keywords gebunden ist, dazu.

Es macht künstliche Intelligenz wirklich intelligent, indem es Informationen, wie Menschen unterscheiden und verarbeiten kann.

 3D-Design kann überall genutzt werden und wird schnell verarbeitet, die Konnektivität der Information  ist schneller und jeder Service ist gleichzeitig überall verwendbar. Du kannst hier auf Menschen individuell eingehen.

Augmented Reality  & Virtuelle Welten 

Das “Metaversum” ist spätestens seit der Umfirmierung von Facebook Inc. zu Meta Platforms, Inc für alle ein Begriff. Das Metaverse ist eine virtuelle Welt  – eine sogenannte digitale Parallelwelt – in dem sich der Mensch in einer digitalen Form präsentiert. 

Während Meta auf die Zukunft einer virtuellen Welt und ihre Oculus-Brillen setzt, ist Apple eher der Meinung, dass sich Augmented Reality durchsetzen wird. 

Augmented Reality kennen wir alle aus Pokémon Go, TikTok-Filtern, Ikea-Katalogen, etc. : durch die (Smartphone-)Kamera  sieht man auf etwas Reales und bekommt einen Mehrwert eingeblendet. 

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NFTs – The Hype is real and a scam, oder doch nicht? 

(Anmerkung: Ein wahnsinnig forderndes Thema und ich muss sagen, ich habe mir hier noch keine endgültige Meinung gebildet und bin mir auch nicht sicher, ob ich alles richtig verstehe, aber es ist spannend.)

NFT (non fungible Token”) ist “ein kryptografisch eindeutiger, unteilbarer, unersetzbarer und überprüfbarer Token, der einen bestimmten Gegenstand, sei er digital oder physisch, in einer Blockchain (öffentliche, verteilte Datenbank) repräsentiert.“(Wikipedia) Sie können nur einen Eigentümer haben und werden derzeit durch die Blockchain Ethereum gesichert. Heißt aber nicht, dass man das nicht auf jeder Blockchain sicher könnte. 

Was bedeutet das: Du kannst in der Blockchain etwas eindeutig zuweisen, ohne dass etwas ohne der Token kopiert / vervielfacht, etc. werden kann. Um sich das analog vorzustellen, zu können ein Beispiel aus unserem Alltag das ähnlich ist: Wenn du eine Wohnung oder ein Haus kaufst, holst du dir einen Grundbuchauszug, in dem die ganze Historie drinnen steht. Ohne diesen Eintrag kann man bei uns nichts kaufen und nichts verkaufen – was dort steht, ist rechtlich bindend. So wäre  auch ein NFT.

Nur, dass dieser “Auszug” global wäre und du nicht nur Grundstücke hinterlegen kannst, sondern jegliches Recht. Letzteres ist aber nicht ganz so klar. Denn die rechtliche Grundlage für diese Idee gibt es eigentlich nicht. Und eigentlich, wenn man sich etwas mehr mit NFTs beschäftigt, kann auch jeder das verlinkte Gut kopieren. (Mehr dazu in einem anderen Beitrag).  Ein anderes Beispiel: Bisher konntest du ein MP3-File einfach kopieren. Mit NFT geht das theoretisch nicht mehr. (Nicht weinen! Es geht trotzdem – schließlich muss man sich ja Dateien herunterladen, aber jemand anderer kann es ohne den Zugang nicht. Also so ganz ausgeklügelt ist das anscheinend noch nicht.)

Thoretisch nützlich wären NFTs z. B. bei Verträgen, Banktransaktionen, Urkunden, Personendaten, usw. Also allem, was primär korrumpiert werden kann und verhindert werden muss. Wenn du z. B.  eine Immobilie in Hawaii kaufst und diese Immobilie in einem NFT eingebunden ist, so ist dir (theoretisch) sicher, dass nur du die Immobilie innehast und nicht 10 Verkäufe gemacht werden.  So zumindest die Theorie.  Denn in Wahrheit ist NFT derzeit einer der gefährlichsten Assets die du haben kannst. Es wird auch gerne mal “gestohlen” und ist auf der Blockchain gar nicht so sicher, wie man uns alle glauben machen mag. 

Berühmt sind NFTs durch das  “minten” (ja das heißt so) von Kunst geworden. Der Hype hat mit dem Verkauf von der Sammlung von Beeples beim bekannten Auktionshaus Christies  begonnen. Danach kamen die  Cryptopunks und Bored Ape Yacht Club (BAYC). Bei diversen Recherchen hat sich das allerdings alles so dargestellt, dass Leute, die schon investiert sind oder auch Menschen die NFTs “minten”, oft die NFTs kaufen um das Thema zu treiben, Preise steigen zu lassen, etc. Hallo Kapitalismus 😉

bored ape yacht

Aufgrund der unfassbaren Investments in die Metaverse und Blockchain von diversen großen Playern (Facebook, Google, Amazon & Co) ist das alles wahrscheinlich gekommen, um zu wachsen. Wenn es so ist, wird es unsere Internetnutzung “revolutionieren”. Ob zum guten oder schlechten, wird sich zeigen. Es bleibt zu hoffen, dass die Politik diese Entwicklung auch wachsam beobachtet. (Web2.0 und die Implikation in die Gesellschaften wurde ja verschlafen, aber geben wir ihnen noch mal eine Chance). Derzeit kann ich nur  jedem abraten, hier zu investieren. Außer du liebst es im Casino zu spielen und bist bereit für deinen Gewinn andere in dieses System zu ziehen.

(Ein kritischer Beitrag von mir zu dem Thema kommt in einigen Wochen – Du kannst dir aber auch dieses Video erst mal ansehen)

Eigene Communitys

Nehmen wir an, die Dezentralisierung, wie sie gerade gezeichnet wird oder in einer anderen Form kommt wirklich. Dezentralisierung bedeutet auch, dass du das Internet neu denken musst. Im Grunde bedeutet es, dass du das Web nicht mehr betrittst und dich überall anmelden musst. Sondern du dich im Web 3.0 bewegst und dabei gewollt deine vorhandenen Daten teilst. So oder so ähnlich wird wahrscheinlich die Metaverse funktionieren. 

Jetzt meldest du dich bei einer Community an, entscheidest deine Daten zu teilen und musst dir Passwörter merken. Im Web 3.0 gehst du quasi (virtuell oder auch nicht) in das Netzwerk hinein und weist dich gleich aus, bist angemeldet und teilst das, was du freigibst. Man könnte sich das so vorstellen wie, wenn du dich jetzt mit Facebook überall anmeldest und bestimmte Daten schon mit verschiedenen Seiten teilst. Nur dass du in Zukunft nicht bloß diese teilst, sondern sie womöglich auch zeitbegrenzt teilst ohne dich z. B. abmelden zu müssen. So meine Vorstellung. Auch werden wahrscheinlihc nur bestimmte Menschen zu einigen Welten Zugang haben, vielleicht acuh das ganze mit NFTs gekoppelt sein wie z.B. bei Veefriends.

Wie das am Ende aussieht, wissen wir nicht. Was ganz klar ist: Die Plattformen werden ihren Teil dazu tun, um in der Metaverse ein lukratives Geschäftsmodell zu finden. 

Aufgrund dieses Umstandes ist es wahrscheinlich jetzt wichtiger denn je, dass du eigene Communitys schaffst. Was ich damit meine: Gruppen in Facebook, LinkedIn & Co würde ich derzeit keine mehr aufbauen, sondern nur mehr eigene Communitys, mit den Menschen, die mit dir und deinen Themen zu tun haben wollen. Und ich würde anfangen, Daten zu sammeln, um bei einem Systemwechsel auch wirklich mit deinen Fans umziehen zu können. Denn was es dann genau wird, wissen wir ja nicht – was aber dein Asset in virtuellen Welten immer sein werden, sind deine Kontakte und Fans. 

Das ist meine bescheidene Einschätzung. 

Video- Formate – Kurz, Live, Lang 

Dass Bewegtbild immer wichtiger wird, ist keine Neuigkeit. Was neuer ist, ist die Kürze der Videos. 

Durch TikTok haben wir uns an die 60 Sekunden langen Videos gewöhnt. Während vor ein paar Jahren nur Tanzvideos zu sehen waren, kommen auch auf diese Plattformen immer mehr qualitativ hochwertige Inhalte. Nach dem Motto: “In der Kürze liegt die Würze”. So können auch Expert:innen Reichweite generieren und Influencer-Status erlangen. Ein anschauliches Beispiel ist “Herr Anwalt” auf TikTok. Das kurze Format wurde aber auch auf Instagram mit Reels, auf Pinterest mit Idea-Pins und auf YouTube mit Shorts übernommen. 

Snackable Content ist Priorität Nummer 1, aber Long Content ist nicht out. 

YouTube hat schon einige Neuerungen für 2022 angekündigt, die Plattform für Werber und Creators noch attraktiver machen wird. Meta Inc. hat wiederum gerade frisch Instagram Reels auch auf Facebook gelauncht.

Tools wie “Remix” werden immer mehr User dazu animieren, User generated Content zu generieren. 

Last but not least: Live-Formate.  

Live-Shopping, Live-Talks, Live-Erklärungen – wer etwas auf der Streaming-Plattform Twitch unterwegs ist, kennt schon einige mögliche Content Formate, die in Zukunft auch in anderen Kanälen auftauchen werden und vielleicht damit  auch für dich relevant sein können. 

Ein Video über verschiedene Video Formate auf Instagram findest du hier

YouTube

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Creators Economy Boom!

Wenn ich den Begriff sage, können sich viele was darunter vorstellen, aber vielleicht nicht ganz die Größe dieses Begriffs wahrnehmen. Deswegen an dieser Stelle eine kurze Definition: 

“Die Creator Economy besteht aus über 50 Millionen unabhängigen Content Creators, Kuratoren und Community-Erstellern –  darunter Social-Media-Influencer, Blogger und Videofilmer, sowie die Software- und Finanztools, die entwickelt wurden, um ihnen bei Wachstum und Monetarisierung zu helfen.” (euronews)

Creators verstehen Online-Kommunikation, haben große Communitys und können Themen so zusammenstellen, dass sie jeder versteht. Sie sind außerdem jene, die soziale Netzwerke wirklich betreiben: Instagram. TikTok & Co leben von den kostenlosen Inhalten, die Creators erstellen und von den Werbeeinschaltungen, die sie zwischen diesen Inhalten schalten können. Aus diesem resultierte auch die Influencer Marketing Economy aus der Creators eine eigene Marke aufbauen konnten. Und jetzt werden aus diesen Communities und Möglichkeiten Unternehmen gemacht.

Creators sind die neuen Gründer und so stark mit ihren Zielgruppen verbunden, dass sie keine Studien für neue Produkte machen müssen, sondern direkt erfahren, was ihre Community braucht. Insgesamt kann man diese Trends in diesem Bereich sehen:

  1. Creators ziehen ihre Fans raus aus Social Media – zu ihren eigenen Communitys, Webseiten und Apps (was auch mit der oben genannten Dezentralisierung zu tun haben könnte und mit der Reaktion von Social Media Plattformen, indem sie neue Monetarisierungsmöglichkeiten für Creators anbieten)
  2. Creators, die Gründer:innen werden – sie bilden Teams, erstellen ihre Produkte, investieren in Start-Ups
  3. Creators werden als Medium stärker wahrgenommen – weil Menschen lieber mit Menschen interagieren als mit gesichtslosen Medien
  4. Creators finden plattformunabhängige Monetarisierungsmöglichkeiten, z.B. über Nfts 

Its getting big. 

Social Commerce & Social Selling 

Durch die Pandemie sind die Online-Verkäufe rasant gestiegen. Dabei haben wir wohl alle gemerkt, dass der Bruch zwischen den Systemen in der Handhabe recht unangenehm sein kann. Wer z.B. auf Facebook oder Instagram aktiv ist, kann das Shopsystem verbinden. Trotzdem ist es in Europa zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, die gesamte Customer Journey bis zum Kaufprozess in der App abzuwickeln. 

Das wird sich womöglich ändern. In den USA ist es , soweit mir bekannt, schon möglich, im sozialen Netzwerk den gesamten Kaufprozess umzusetzen. Laut Statista wird erwartet, dass die Verkäufe über Social Media Plattformen sich zwischen 2021 und 2027 mehr als vervierfachen bzw. auf 604,5 Milliarden US-Dollar steigen werden.

Ein zweites Thema, welches wir viel sehen werden:  Live Shopping. Wer – wie ich- gerne um 2 Uhr morgens Shopping-TV ansieht, wenn sie mal nicht schlafen kannoder auch bei Alibaba bei den Lives hängen bleibt:  Du hast ein E-Commerce Shop? Einfach ausprobieren.

Influencer Marketing ist schon längst erwachsen – Hello LinkedIn Influencer

Influencer Marketing im B2C ist nicht mehr wegzudenken und super wichtig geworden für alle Brands. Dass Mikro-Influencer, mit denen die Community sich besser identifizieren können am wichtigsten sind, ist kein Geheimnis mehr, auch wenn man das erst jetzt in sehr vielen “Trends Listen” liest. (gähn)

Ich habe schon oft darüber geschrieben, wie wichtig die Wahl der Influencer ist und dass es das Schwierigste im Influencer Marketing ist, die richtigen Influencer zu finden.

Und jetzt wird es noch schwieriger: B2B Influencer on the rise.  Davon gibt es schon einige, aber zumeist sind es eher jene, die wir gerne als “Stars” titulieren. So richtige Creators, die im B2B-Bereich tätig sind, gibt es noch wenige. Dank der Pandemie und der Vermischung von Privatem und Beruflichen im Homeoffice hat vor allem  LinkedIn an Bedeutung gewonnen und so auch die Creators in der Plattform. 

Personal Branding auf LinkedIn zahlte ich nicht nur für die Karriere aus, sondern bietet auch neue Möglichkeiten im B2B sein Netzwerk zu erweitern, Geschäftspartner zu finden und die Reputation als Meinungsbildner zu stärken.

B2B-Influencer-Marketing ist mehr als Employer Branding und bietet eindeutig viel mehr Möglichkeiten. 

Und wenn du andere Trends wie die Creator Economy, NFTs, Community denkst, dann kannst du auch für dich als Unternehmer:in / Experten/Experte etwas herausholen.

Voice

Tippst du noch oder sprichst du schon? Ich gehöre zu jenen, die fast nur mehr diktieren. E-Mails, Blogposts, Nachrichten, Handy abheben, Suchen. Ganz egal. Mit meiner Stimme versuche ich alles zu mobilisieren, was nur geht, während ich meine Hände nur dann einsetze, wenn es sein muss. Das gilt natürlich nicht, wenn ich so lange Beiträge schreibe wie diesen.

Themen wie Sprachsteuerung, Voice-Commerce, Voice Search, Telefon Bots, sprechende Webseiten, Benachrichtigungen, usw. Alles, was die Usability besser und schneller macht, ist wichtig. 

Authentizität & Transparenz

Nichts Neues oder doch? 

Das Wort „Authentizität“ fällt im Zusammenhang mit Influencern und Content Creators so ungefähr alle 30 Sekunden. Aber wie sieht es bei Unternehmen aus und vor allem: Was bedeutet es, als ein Unternehmen/ eine Marke authentisch zu sein? 

In meinen Augen bedeutet es vor allem Transparenz. Unternehmen wie Patagonia oder andere Unternehmen, die bei bcorporations (https://www.bcorporation.net/) mitmachen, zeigen es vor.  Diese muss mit bedachten Schritten gemacht werden und vor allem mit Demut gegenüber den Kunden. Eine Praxis, die  dem einen oder andere Unternehmen schwerfallen könnte. Eine Möglichkeit, um es etwas persönlicher zu machen, wäre es durch starke Personal Brands von Führungskräften, Eigentümern & Co zu kommunizieren. Menschen, die emotional erklären, wie sie versuchen zum Ziel zu kommen, die Fehler darstellen, die Wins feiern, usw. sind einfach glaubwürdiger als jede gesichtslose Marke. 

No Filter Feed

Ein Trend, den ich persönlich nicht jeden Tag nachvollziehen kann, wenn ich in den Spiegel sehe. Aber oft: keine Filter. Wir wünschen uns wieder mehr Realität, weniger Fake – wie das mit Web 3.0 zusammengeht ist noch eine Frage, aber der Trend zeigt: Wir zeigen uns wie wir sind, ohne Filter und ohne dass wir uns ständig wie Superwoman- & Superman-Gehabe positionieren. 

Das Gehabe ist in Zukunft den Werbe-Geldwinkern auf Youtube vorbehalten 😉

Corporate Social Responsibility – Haltung zeigen

2020 haben viele Unternehmen Position gegen Rassismus genommen und versprochen, dem Thema Raum zu geben und zu lernen. 2022 sollten diese Versprechen eingelöst werden. Über Inklusion und Diversität zu sprechen, Wörter und Position zu beziehen zu gesellschaftlichen Themen, als auch danach zu handeln, ist gekommen um zu bleiben. Das ist kein Trend, sondern gesellschaftlicher Wandel. Nichts, was von der Checkliste gestrichen werden kann, weil man es ja “jetzt mal umgesetzt hat”, sondern ein Thema zu dem Unternehmen und Personen in Zukunft sensibilisiert bleiben, aus Fehlern lernen müssen und die Zukunft verändern, mitgestalten können. 

Die House of Yas Studie https://houseofyas.de/studie/  hat Gen Z befragt: Dort würden 41,6 Prozent auf jeden Fall und 39,6 Prozent eher Produkte von Unternehmen kaufen, die sich zu gesellschaftspolitischen Themen klar positionieren. Es geht um Themen wie: 

  • Rassismus
  • Tierschutz
  • Klimawandel
  • Chancengleichheit
  • Körperliche Gesundheit
  • Arbeitsrecht
  • Bildung
  • Psychische Gesundheit
  • Sexismus
  • Immigration
  • Religiöse Rechte

Wer keine Haltung zeigt oder schweigt, wird auch wahrgenommen – als jenes Unternehmen, welches sich enthalten kann. 

In einer Gesellschaft, die so viel “kommuniziert wird” und kommuniziert  wie noch nie, muss man sich allerdings die Frage stellen, ob “nichts sagen” nicht falsch verstanden werden kann , bzw. so interpretiert wird. Auf der anderen Seite fällt mir dazu ein sehr treffendes Zitat von Stephen Hawking ein:

“Die größten menschlichen Errungenschaften sind durch Kommunikation zustande gekommen – die schlimmsten Fehler, weil nicht miteinander geredet wurde.”

Stephen Hawking

Es geht vor allem um den Dialog – vom Unternehmen und von den Nutzern /Fans.

So, das sind meine Social Media Trends 2022. Natürlich gibt es mehr. Es gibt vor allem viele Trends, die womöglich während des Jahres sich noch verändern oder dazukommen werden. Ich werde versuchen, die Liste zu ergänzen und auf dem neuesten Stand zu halten.