
🕵️♀️ Motiviert oder demotiviert uns KI?
🤖 Mistral bringt mit Magistral nicht nur sein erstes Reasoning Modell
🌍 Wie gut kennt dich ChatGPT?
Was macht KI mit dem Menschen und womit sollten wir uns JETZT beschäftigen, bevor es zu spät ist? Diese Frage ist in meinem Kopf aufgepoppt, als mir ein Bekannter erzählt hat, dass seine Tochter im Geschäft ChatGPT gefragt hat, welches Kleid sie kaufen soll. Sie hat ihren Entscheidungsprozess dabei nicht nur schneller gemacht,sondern vor allem diese der KI bzw. einem Tool überlassen.
Wir kennen alle die Bilder, bei denen Menschen sich auf Technologie so weit verlassen, dass sie in sehr unangenehme Situationen kommen wie diese:

Das passiert, weil Menschen sich auf ihre liebgewonnenen Tech-Tools, die sie als „praktisch“ ansehen, verlassen und dabei ihre Einschätzungsfähigkeit und Entscheidungen der Technologie übergeben. Und das, obwohl Google Maps nicht unbedingt mit uns interagiert - wie wird das mit einem KI-Chatbot der nicht nur mit einem interagiert, sondern auch noch viel über uns weiß und darauf abzielt, möglichst viel von uns zu lernen?
Was bedeutet das für jeden von uns? Dieser Frage und einigen Überlegungen werde ich heute und in den nächsten Newslettern Platz geben.
Erinnert ihr euch an Lee Sedol? Das war der Go Spieler, der 2016 gegen AlphaGo verloren hat. Deepmind hatte damals den Weltmeister herausgefordert und gewonnen. Dabei muss man sagen, dass Go eines der weltweit komplexesten Spiele ist - es dauert lange und viele Züge wurden mit jahrelangen Spielen erst entwickelt. Es war der berühmte Zug 37 den AlphaGo gemacht hat, welcher nicht nur Lee Sedol, sondern auch alle zusehenden Go Spieler aus dem Konzept gebracht hat. Lee Sedol, hat am Ende nur eines der vier Spiele gegen die Maschine gewonnen und meinte:
this experience has giving me a reason to go and play go again
Wir können das so interpretieren, dass ihn die Situation motiviert hat. Er hat die Erfahrung, von einer Maschine übertroffen zu werden, als Antrieb gesehen und nicht unbedingt als Niederlage. Viele Menschen , welche dachten, dass die Menschheit verloren hatte, aber er war damals noch guter Dinge und wollte lernen. Einige Jahre später hat er in einem Interview gesagt
„Losing to A.I., in a sense, meant my entire world was collapsing,“
was zeigt, wie desillusionierend es für ihn gewesen sein muss, immer wieder gegen eine Maschine zu verlieren. Dabei hat er gar nicht mal jedes Spiel verloren.
Wir wissen bisher nicht viel darüber, wie Menschen auf künstliche Intelligenz reagieren. Wenn ich mir heute die Reaktionen in meinem Umfeld ansehe, sind sie sehr gemischt. Oft habe ich den Eindruck, die Menschen nutzen es lieber, um z. B. Actionfiguren zu generieren, als damit ihre Arbeit zu unterstützen. In letzterem Fall sind sie auch nicht nur kritischer, sondern haben Berührungsängste oder verweigern sogar die Nutzung von KI oder KI-unterstützten Maschinen. (Im nächsten Newsletter sehe ich mir dazu die Studie s.u. an)
Aber was hat sich im Grunde geändert?
„Der “Staubsauger” spricht jetzt zurück.”
Es ist ein Unterschied, ob wir uns darüber ärgern, dass der Staubsauger nicht gut genug saugt, oder ob uns der Staubsauger erklärt, was für Fehler wir machen, sich diese für die nächste Nutzung merkt und uns parallel dazu einen Bot Kollegen via Chatbot vorschlägt, der uns im Falle, dass wir gar nichts raffen, auch noch helfen will.
Das kann sehr emotional werden. Gab es früher nur die Gefühlsregungen „Das Gerät nervt “ oder “Das Gerät ist toll”, so gibt es heute alle möglichen unterschiedlichen Gefühle zu einer Maschine, weil diese komplett anders und teilweise auf uns angepasst reagiert. Aus Zufriedenheit vs. Ärger wird damit eine Vielzahl von Gefühlsregungen die in uns erwachen. Zwischen Angst, Bedrohung bis zu Verbundenheit, ja sogar Verliebtheit und Freude - sind alle Nuancen von Gefühlen hier möglich.
Was bedeutet das aber jetzt für uns in unserer täglichen Arbeit als Projektleiterinnen, Unternehmerinnen, Mitarbeiterinnen?
Damit KI in Unternehmen wirklich die Vorteile bringt, die in der Vermarktung versprochen werden, braucht es einfach mehr als Tools oder die KI-Integration in Business-Prozessen. KI wird Emotionen verursachen, Beziehungen beeinflussen und unsere Verhaltensweisen verändern. Die Beziehungen und Verhaltensweisen zwischen Mensch und Maschine müssen wir mitbedenken.
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich kann die Veränderung in meiner Beziehung zu Maschinen richtig beobachten und manchmal schreckt es mich auch etwas, wie schnell das geht.
👉Wie geht es dir damit?
🤖 News aus der KI-Welt
Meta AI entpuppt sich als Datenschutz - Albtraum mehr dazu
Disney und Universal verklagen Midjourney auf Urheberrechtsverletzungen, nachdem Charaktere wie Star Wars' Yoda, Marvel's Spiderman, der Incredible Hulk oder Iron Man ihrer Meinung nach nicht kreativ verändert, sondern einfach kopiert und in andere Umgebungen gesetzt werden.
Mistral bringt mit Magistral nicht nur sein erstes Reasoning Modell auf den Markt, sondern startet mit Mistral Compute eine Partnerschaft mit Nvidia. Ziel ist es, bis 2026 in Europa Rechenzentren für KI-Anwendung anzubieten und damit unabhängiger zu werden.
Google bringt mit Doppl eine App auf den Markt, mit der du die Apps, die dir gefallen, gleich an dir testen kannst. Das ist jetzt für IOS und Android in den USA verfügbar.
Menlo Ventures hat wohl die beste Übersicht über die tägliche Nutzung von KI publiziert. Super spannend: Hier gehts lang
💫 Prompt der Woche ChatGPT - meine blinden Flecken
"Du bist mein AI Meta-Coach. Auf Basis deiner vollständigen Erinnerung an unsere bisherigen Gespräche möchte ich, dass du Folgendes für mich tust: Identifiziere 5 wiederkehrende Muster in meinem Denken, meiner Sprache oder meinem Verhalten, die mein Wachstum möglicherweise einschränken – selbst wenn ich sie (noch) nicht bemerkt habe. Für jeden dieser blinden Flecken beschreibe bitte: Wo er am häufigsten auftritt (Themen, Tonfall oder Verhalten) Welche Überzeugung oder welches Gefühl ihn antreiben könnte Wie er mich konkret zurückhält Eine praktische, unangenehme Aktion, mit der ich ihn herausfordern kann Stell mir eine einzige, radikal ehrliche Frage, die sonst niemand in meinem Leben auszusprechen wagen würde – die ich mir aber unbedingt stellen muss. Zum Abschluss: Schlage mir eine 7-tägige Selbst-Rekalibrierungsübung vor, basierend auf dem, was du bei mir beobachtet hast. Sei nicht sanft. Sei präzise.”
🛠️ Nützliche Tools
NATO Buchstabieren: https://coconutlampshade.github.io/phonetic-alpha/index.html
Descript - Videos erstellen & schneiden mit Hilfe von KI
Perplexity - die beste Suchmaschine und toller Research Assistant
Speak - lerne (oder verbessere) dein Englisch, während du laut sprichst (teste ich gerade)
Ich hoffe, du hast das eine oder andere Neue zum Thema KI mitnehmen können.
Bis nächste Woche!
Alles Liebe,
Viktoria
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